SUIDAKRA – DarkanakraD (2024)
(9.194) Maik (8,3/10) Celtic Black Metal
Label: MDD Records
VÖ: 07.11.2024
Stil: Celtic Black Metal
Wer sich in der musikalischen Schnittmenge zwischen Black Metal und Pagan Metal auskennt, ist sicher mit dem Namen SUIDAKRA vertraut. Mittlerweile auch schon seit drei Jahrzehnten ist die Combo des Bandgründers und Masterminds Arkadius Antonik unterwegs. Nun steht passend zum Bandjubiläum das bereits sechzehnte Studioalbum in den Regalen.
„DarkanakraD“ heißt das Album, und wer sich jetzt fragt, was das heißen soll: Lest es doch mal rückwärts! Genau. Passend zum Bandnamen, der rückwärts gelesen den Vornamen des Bandgründers offenbart.
Außer mit Worten geht die Band auch mit Musik spielerisch um, denn auf „DarkanakraD“ bietet sich nicht nur ein Mix aus Pagan und Black Metal, sondern hier findet man verschiedenste Einflüsse. Wie zum Beispiel auch Melodic Death Metal. Der Folk-Einfluss ist nicht von der Hand zu weisen, so könnte der melodische Gitarrenlauf in „As Heroes Abide“ durchaus auch von einem Dudelsack gespielt werden. Das ist besonders als Kontrast zur Rasanz des Songs und den aggressiven Vocals recht reizvoll.
Überhaupt scheinen sich SUIDAKRA vom Pfad der Experimente (die auch unserem Olaf die Ohren auf links drehten), den sie einst betreten haben, wieder abgewendet zu haben. Die Band hat, wie schon auf dem Vorgänger „Wolfbite“ den Black Metal- Anteil wieder hochgefahren und sich wieder eher auf ihre Wurzeln besonnen. Und auf das, was sie am besten können.
Und das ist eine Mischung aus Pagan und Black Metal, mit einer Spur Melodeath, die zwar viele folkmäßige Elemente in sich trägt, aber auch mal ordentlich die Blastbeats auspackt. Bei dieser folkmäßigen Ausrichtung wirken auch die Klargesänge, die mir bei Melodeathern immer etwas sauer aufstoßen, passend und keineswegs nervig.
„DarkanakraD“ eignet sich also gleichermaßen zum Headbangen, zum metseligen Zusammensein oder als Begleitmusik für einen Herbstspaziergang. Gerade das stimmungsvole Fast-Instrumental „Ashes Of Truth“ läßt förmlich Nebelschwaden in einem kahlen Wald vor dem inneren Auge entstehen. Doch die ruhigen Töne haben nicht die Oberhand auf „DarkanakraD“, und gerade bei den treibenden Parts schiebt der Sound ordentliche Furchen ins Horchgelände. Beim Mastering hatte kein anderer als Dan Swanö seine Finger drin, und das gibt dem Album den nötigen Dampf auf den Kessel.
Da das Album den Abschluss der „Realms Of Odoric“ – Trilogie darstellt, ist klar, dass auch diesmal Kris Verwimp für das Coverartwork verantwortlich zeichnet, den man schon fast den Hauszeichner SUIDAKRAs nennen kann.
Dass sich SUIDAKRA durchaus auch im Melodic Death Metal verorten, zeigt das abschließende AT THE GATES- Medley, mit dem die Band den schwedischen Urgesteinen Tribut zollen.
Anspieltipp: „As Heros Abide“ und „The Heart Of Darkness“
Bewertung: 8,3 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. The Weight Of Worlds
02. As Heroes Abide
03. Unravelling Destinies
04. Seven Sentinels
05. A Tainted Dominion
06. Ashes Of Truth
07. The Heart Of Darkness
08. The Last Guardian
09. Cruinnath’s Breath
10. In Shadows Deep
11. At The Gates Medley