CELTIC FROST
To mega therion (1985)
Da ich mich aus gesundheitlichen Gründen so ziemlich rar auf unserer Zephyrs Odem Seite gemacht habe, hier nun mein „Wiedereinstieg“ mit einem Classic Review.
Nachdem Olaf ja letztens mit Helloween’s „Keeper of the Seven Keys Part 1“ tief in die Metal Mottenkiste gegriffen hat, bin ich sogleich in meinen Wandschrank verschwunden und hab für Euch den Celtic Frost Klassiker „To Mega Therion“ rausgezogen. Die Band wurde 1984 von Tom G. Warrior (Thomas Gabriel Fischer), Martin Eric Ain (Martin Stricker) und Steven Priestly gegründet, nachdem Hellhammer zu Grabe getragen wurden. Die erste Mini-LP „Morbid Tales“ erblickte unter dem Banner des Labels Noise Records das Licht der Welt und noch im selben Jahr (1985) erschien das wegweisende Debüt „To Mega Therion“ der Schweizer.
Das wirklich arschgeile Cover (welches die musikalische und lyrische Marschrichtung mehr als würdig unterstreicht) wurde von niemand anderem als H.R. Giger (welcher u.a. auch maßgeblich am ersten Alien Film beteiligt war) entworfen. Damals war die Anzahl der Neuveröffentlichungen noch recht übersichtlich querbeet durch alle möglichen Richtungen, und als ich dann „To Mega Therion“ das erste Mal in die Finger bekam und auf den heimischen Plattenteller auflegte traf es mich mit der Wucht eines Vorschlaghammers.
Ich verspürte auf einmal wie eisige Kälte durch meine Knochen zu kriechen begann. So was Diabolisches, Düsteres, Dunkles und absolut Bösartiges hatte ich zuvor noch nicht gehört. Gleich der Opener „Innocence and Wrath“ verbreitet mit seinen Hörnern eine dermaßen finstere Grundstimmung da überkommt einem schon das gruseln. „The Usurper“ und „Jewel Throne“ wälzen sich anfänglich zäh wie Lava aus den Boxen, bevor die Jungs, mit dem berühmt berüchtigten Uuuuhhh des Warriors zum Abschluss mächtig aufs Gaspedal treten.
Also die Gitarren schruppen so was von dämonisch fies, da läuft es mir kalt den Rücken runter. Eine kleine Verschnaufpause biete „Dawn of Megiddo“, welches trotz seines verschleppten Tempos nicht minder bösartig ist. Mit „Eternal Summer“ und „Fainted Eyes“ lassen die nächsten Nackenbrecher nicht lange auf sich warten. Schnell, gemein, mit völlig kranken Soli versehen und ultra brutal knüppeln sie alles nieder was nicht bei 666 auf dem Baum ist. Tja und was danach kommt, sollte jeder gestandene Metaller kennen!!! Oft kopiert und nie erreicht.
„Circle of the Tyrants“! Ein Hassbrocken der seines gleichen sucht, und welcher gleichzeitig Blaupause ist für diverse Black und Death Metal Bands von gestern und heute. Einfach Grandios!!! „(BeyondThe) North Winds“, „Necromantical Screams“ und „Return to the Eve“ stehen dem vorherigen in nichts nach. Also wer nach dem durchhören dieses ultimativ bösen nicht von Albträumen geplagt wird oder wurde, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen!!! Den einzigartigen Sound den Celtic Frost hier kreiert haben ist nach wie vor unerreicht. Zwar existiert die Band leider nicht mehr (die Gründe hierfür konntet aus den entsprechenden Medien entnehmen), aber dennoch ist ihr hinterlassendes Denkmal unumstößlich. Darauf ein kehliges Uuuhhh!!!
P.S. Wer nach diesem Review Blut geleckt haben sollte, der muss sich einfach unbedingt die legitime Nachfolgeband Celtic Frost’s reinziehen (die Gründe für den Split könnt ihr ebenfalls in den entsprechenden Foren und Medien nachlesen). Die „neue“ Band von Tom G. Warrior heißt Triptycon und hat mit „Eparistera daimones“ und der EP „Shatter“ zwei mehr als beeindruckende Werke veröffentlicht, welche an Bösartigkeit kaum zu überbieten sind. Darüber konnte ich mich livehaftig überzeugen, einfach zum niederknien.