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ACCUSER - Rebirthless (2024)

(9.198) Olaf (9,5/10) Thrash Metal


Label: MDD Records
VÖ: 21.11.2024
Stil: Thrash Metal






Es gibt wenige Thrash-Bands in Deutschland, die eine so lange und wechselvolle Geschichte haben wie Accuser. Bereits 1986 in Siegen gegründet, hat sich die Band über die Jahrzehnte hinweg mit brachialem Thrash einen Namen gemacht. Ihre Diskografie zeigt eine Entwicklung von einer ungestümen, jungen Thrash-Combo bis hin zu einer gereiften, kompromisslosen Truppe, die keine Gefangenen macht. Trotz einiger Unterbrechungen und Line-Up-Wechsel bleibt Accuser sich und ihren Fans treu – kompromisslos und voller Energie. Mit Rebirthless melden sie sich nach längerer Wartezeit nun endlich zurück und beweisen, dass sie keineswegs zum alten Eisen gehören.

Ein visuelles Meisterwerk
Schon das Cover zieht die Aufmerksamkeit auf sich: Das Gemälde des belgischen Malers Antoine Joseph Wiertz ist eine Wucht. Es ist ein Meisterwerk, das in seiner Originalgröße fast erschlagend wirkt und perfekt die düstere und rohe Atmosphäre von Rebirthless einfängt. Die Entdeckung dieses Bildes in einer Brüsseler Ausstellung durch die Frau von Frontmann Frank Thoms fügt eine interessante Note zur Entstehungsgeschichte des Albums hinzu. Wiertz hätte sich sicher gefreut, dass seine Kunst so einen prominenten Platz gefunden hat. Eine bessere Wahl für ein Albumcover hätte man sich kaum vorstellen können – und Thrash Metal darf auch visuell gerne mal eindrucksvoll und imposant sein.

Der Sound, der alles zum Vibrieren bringt
Martin Buchwalter, der für die Produktion verantwortlich zeichnet, hat hier ganze Arbeit geleistet. Schon die ersten Takte lassen einen tief durchatmen – der Sound ist gigantisch und intensiv, als würde einem der Thrash direkt ins Gesicht springen. Die Härte und Klarheit dieser Produktion lassen die Musik von Accuser voll zur Geltung kommen und schaffen eine beeindruckende Klanglandschaft. Die Drums klingen brutal, und die Becken haben einen Klang, der fast majestätisch wirkt und dem Titeltrack eine Wucht verleiht, die sich ins Hirn brennt. Wer immer meinte, er wisse, wie Thrash klingen sollte, wird mit Rebirthless eines Besseren belehrt.

Thrashiges Meisterwerk und technische Raffinesse
Was Accuser musikalisch hier abliefern, ist schlicht und ergreifend Thrash in Reinform – Riffs ohne Ende, aggressive und durchschlagende Rhythmen und technische Perfektion. Man hört den Musikern die jahrelange Erfahrung und ihre Vertrautheit an; das Zusammenspiel wirkt fast telepathisch und verleiht der ohnehin brutalen Musik eine zusätzliche, fast familiäre Härte. Das ist kein gewöhnliches Album, das ist Thrash auf einem Niveau, das nur wenige erreichen. Accuser haben die Energie und das Feuer, das junge Bands haben – und gepaart mit ihrer Expertise entsteht ein Album, das wie ein Bad im Jungbrunnen wirkt. Die Thrash-Szene wird von diesem Werk aufhorchen und anerkennend nicken.

Was sollte man antesten
Schon der Titeltrack Rebirthless zeigt, wo die Reise hingeht. Fette Riffs, ein treibender Groove und ein fast schon magischer Beckensound lassen diesen Track aus den Boxen explodieren. Jeder Takt sitzt, jeder Break trifft – ein Favorit, den man schwer überbieten kann.

Ein weiteres Highlight ist „Painted Cruelty.“ Hier wird es etwas langsamer, aber die Härte bleibt unvermindert – eher steigert sich die Intensität noch. Die Riffs sind heavy und eindringlich, und der Moshpart am Ende sorgt dafür, dass die Nackenmuskulatur ordentlich beansprucht wird. Auch bei den langsameren Parts bleiben Accuser sich treu und verliert keinen Funken der Energie und Brutalität.

Das Niveau bleibt durchgängig hoch, ohne Ausreißer nach unten. Jeder Song ist ein Volltreffer und vermittelt den Eindruck, dass die Band sich hier nichts weniger als ihr Thrash-Meisterstück vorgenommen hat. Ob schnelle Parts oder Midtempo-Mosh – Accuser machen keine Kompromisse und liefern Thrash, wie er sein muss: gnadenlos, aggressiv und dennoch raffiniert.

Definitiv eines DER Thrash Alben des Jahres
Accuser
beweisen mit Rebirthless eindrucksvoll, dass sie zu den ganz Großen des Thrash gehören. Hier stimmt alles: Die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt, und das Album thront zu Recht als Anwärter auf den Titel des Thrash-Albums des Jahres. Wer bei diesem rifflastigen Meisterwerk nicht mitgerissen wird, dem ist nicht zu helfen. Accuser haben hier nichts weniger als ein Album für die Ewigkeit geschaffen – thrashig, wuchtig und doch mit der Reife und Tiefe, die nur echte Legenden liefern können.


Bewertung: 9,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Violent Vanity
02. Ghost of Desease
03. Rebirthless
04. Painted Cruelty
05. Faded remorse
06. When Desperation scorns
07. Fear denied
08. Spiritual Recipient
09. Damned by the Flood



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