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MAUL – In the Jaws ff Bereavement (2024)

(9.204) Maik (6,5/10) Death Metal


Label: 20 Buck Spin
VÖ: 04.10.2024
Stil: Death Metal






Die Band mit dem kurzen und einprägsamen Namen MAUL ist mir bisher auch noch nicht vor die Flinte gelaufen, obwohl sie ja auch schon sieben Jahre unterwegs ist. Also konnte ich mich völlig unvorbelastet in das neueste Werk der Jungs aus North Dakota stürzen.

„In The Jaws Of Bereavement“ nennt sich der Langspieler und bietet eine gute Breitwand an brutalem Death Metal. Denn obwohl MAUL nicht übermäßig schnell unterwegs sind, bringen sie die Ohren doch gewaltig zum Bluten. Und das liegt vor allem am unmenschlichen Gebrüll von Frontschreihals Garrett Alvarado. Der grunzt und kreischt dermaßen, dass da sicher feste Teile mit aus der Kehle hüpfen.

Musikalisch vermischen MAUL alten Death Metal mit der modernen Spielart dieses Subgenres, grooven auch mal etwas durchs Gelände, zocken auch mal das eine Thrash Riff, mal ein melodisches Solo, und wildert auch ein wenig im Grindcore. Gerade bei Letzterem kommen vermehrt modern angehauchte Klänge zum Tragen, die ein wenig an soundtechnisch tiefergelegten Metalcore rankommen.

Die Amis setzen also auf viel Abwechslung und sehen sich nicht in enge Death Metal- Grenzen eingeengt. Das ist einerseits sicher recht interessant, quält sich aber des Öfteren etwas sperrig ins Lauschgewürge. Die vielen Stilwechsel innerhalb der Songs lassen eine klare Linie vermissen, besser gesagt, der rote Faden fasert an einigen Stellen aus und manchmal bildet er undurchschaubare Knoten. Doch das wäre zu verschmerzen, wenn es in den Parts, in denen MAUL das nicht tun, irgendwie die Langeweile regiert.

Und so werfen sie den Zuhörer von einem Eck ins andere. Mal findet man sich in feinstem Death Metal der alten Schule, doch urplötzlich wird wieder die moderne Schiene gefahren, dann dümpelt es in SIX FEET UNDER- Manier räudig rüpelig vor sich hin. Und das Blöde ist, diese Wechsel erscheinen weder selten logisch, noch verleihen sie den Songs Schlüssigkeit. Die Mischung aus Doomcore und an Post Black Metal erinnernde Dissonanzen in „In Alluring Deceit“ ist dann auch eher merkwürdig. Und wenn sie mal geradlinig unterwegs sind, kommt ein Langweiler wie „Midwest  Death“ raus, aus dem man sicher mehr hätte machen können.

Dazu kommt auch noch, dass die Gitarren zwar fett abgemischt sind, es aber zu keiner Zeit spürbar ist, dass hier drei Äxte am Hacken sind. Dafür schiebt sich immer der Gesang nach vorn, der zwar schön brutal ist, aber doch irgendwie übertrieben wirkt. Und teilweise direkt an Chris Barnes erinnert, denn die Gesangslinien sind ab und an auch irgendwie gegen die Instrumentalisierung gerichtet.

Die Platte hat ihre Momente, an denen sich seliges Breitgrinsen in meiner Hackfresse breitmacht, doch diese blitzen mir viel zu selten auf. Und ich fürchte, mit ihrer Gratwanderung aus altem und modernen Death Metal werden beide Fan-Fraktionen nicht ganz zufrieden sein. Ich bin es gewiss nicht. MAUL sollten sich Gedanken machen, in welche Richtung ihre Musik gehen soll, und dies nächstes Mal am besten vor dem Studiotermin.

‘No inspiration to be found‘ lauten die ersten Worte des Rausschmeißers „Drawn To Drowning“. Vielleicht hätte man das nicht so wörtlich nehmen sollen.

Anspieltipp: „Weaving Cerebral Horrors“ und „Spontaneous Stigmata“


Bewertung: 6,5 von 10 Punkten


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