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TURBOKILL - Champion (2024)
(9.087) Olaf (9,2/10) Heavy Metal
Label: Steamhammer
VÖ: 27.09.2024
Stil: Heavy / Speed Metal
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Ich muss zugeben, dass ich das neue und zweite Album der Sachsen von Turbokill fast verpennt hätte, da ich im Urlaub tatsächlich komplett auf neue Musik verzichtete und im Nachgang die Promos gänzlich außer Acht ließ. Nur gut, dass ich noch rechtzeitig zum heutigen Release die Kurve bekommen habe, denn nichts weniger als die Auszeichnung des Albums der Woche wäre hier angebracht. Gehen wir ins Detail.
Der musikalische Stil von "Champion" vereint energiegeladenen Heavy Metal mit Einflüssen aus dem Power Metal und verbindet dabei klassische Metal-Elemente mit einem modernen Sound. Die Band setzt auf kraftvolle, treibende Riffs, dynamische Gitarrensoli und markante Melodien, die den Songs eine eingängige, aber dennoch aggressive Note verleihen. Der Sound ist sowohl roh als auch präzise, wodurch Turbokill es schafft, den Geist von Metal-Legenden wie Judas Priest und Iron Maiden in die heutige Zeit zu transportieren, ohne dabei altmodisch oder als plumpes Plagiat zu wirken. Stephan Dietrichs markante Stimme fügt sich perfekt in den energiegeladenen Gesamtklang ein und verleiht den Songs zusätzliche Power. Und dafür kann ich nur danken, da ich nach der Auflösung von Alpha Tiger befürchtete, ihn nie wieder in dieser Form hören zu dürfen.
Gehen wir kurz auf meine musikalischen Favoriten ein.
Textlich befasst sich "Champion" mit klassischen und zeitlosen Metal-Themen, die tief in der Mythologie des Genres verwurzelt sind. Das Album ist durchzogen von Motiven wie Stärke, Kampfgeist, Freiheit und der Überwindung von Hindernissen. Die Songs erzählen oft von persönlichen und epischen Kämpfen, in denen Helden ihre inneren und äußeren Feinde besiegen müssen.
Der Titeltrack steht sinnbildlich für das zentrale Thema des Albums: der unermüdliche Kampf um den Sieg, sowohl im metaphorischen als auch im buchstäblichen Sinn. Der Protagonist des Songs verkörpert den archetypischen Helden, der trotz aller Widrigkeiten triumphiert – ein Motiv, das besonders im Metal oft auftaucht und die Idee des Sieges über das Schicksal und über eigene Schwächen feiert.
In "Wings of the thunder Hawk" wird die Verehrung von Mut und Tapferkeit thematisiert. Der Song feiert diejenigen, die für eine größere Sache kämpfen und bereit sind, für ihre Überzeugungen Opfer zu bringen. Diese Hymne spricht auch eine tiefe Loyalität und den Respekt gegenüber Vorbildern und Wegbereitern an, was als ein Verweis auf die Metal-Kultur und die Inspirationen der Band verstanden werden kann.
"Mirage Mirror" nimmt eine etwas düsterere Wendung und thematisiert den Kampf gegen Täuschung, Lügen und persönliche Unwahrheiten. Hier geht es darum, falsche Ideale und Masken abzulegen, um zur Wahrheit und zur eigenen inneren Stärke zu finden. Dieser Track greift ein rebellisches Element auf und fordert die Hörer dazu auf, sich gegen Manipulation und falsche Ideologien zu wehren.
Durch diese thematische Vielfalt bleibt diese großartige Scheibe textlich abwechslungsreich und tiefgründig. Es gelingt Turbokill, persönliche und universelle Themen zu verbinden und dabei das heroische und kämpferische Ideal zu zelebrieren, das im Metal-Genre so fest verankert ist. Dabei transportiert das Album eine klare Botschaft von Widerstandsfähigkeit, persönlicher Weiterentwicklung und unbändigem Willen, die auch jenseits der Metal-Szene inspirierend wirkt.
Summa summarum ist das Zweitwerk der Sachsen nicht nur ein Quell herrlichen Metals, sondern eine Blaupause, wie eigentlich antiquarischer Power/Speed Metal in der heutigen Zeit zu klingen hat. Ohne Frage eines der stärksten deutschen Metal Alben in diesem Jahr. ChapAeu…
Bewertung: 9,2 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Inner Calling
02. A Million Ways
03. Time to Wake
04. Champion
05. Wings of the thunder Hawk
06. Tear it down
07. Go your Way
08. Mirage Mirror
09. Power Punch
10. Sons of the Storm
11. Shine on
12. Overcome