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DECLINE OF THE I – Wilhelm (2025)

(9.376) Maik (8,2/10) Dark Black Metal


Label: Season Of Mist
VÖ: 14.02.2025
Stil: Dark Black Metal






Während der vier vorangegangenen Hördurchgänge dieses Albums brannte sich immer tiefer das Wort ‚eigenartig‘ in meine Hirnrinde. Das begann schon mal mit dem Bandnamen DECLINE OF THE I und setzte sich mit dem Titel des neuen Albums fort, welches einfach mal „Wilhelm“ heißt.

Nun sind dies keine Germanen, die dem ollen deutschen Kaiser ein Liedlein widmen, sondern Franzosen. Musikalisch schwebt mal wieder das Wortkonstrukt Post Black Metal im Raum, mit dem ich immer noch ein wenig fremdeln tu. Entweder ist es Black Metal oder es ist keiner, oder eben eine Mischung mit anderen Stilen.

Und da kommen wir der Sache schon näher, denn was die Pariser hier zusammengedröselt haben, sprengt die Grenzen schwarzbewurzelter Teufelsmusik immens. Und das zieht sich durch das ganze Album. Der Opener „L’Alliance Des Rats“ beginnt zunächst mal recht heftig im Bereich des rasenden Black Metals. Der wird dann ein wenig langsamer, und merkwürdige Klänge mischen sich unter den Sound. Nach etwa eindreiviertel Minuten jedoch wird es ruhig, melancholisch und besinnlich. Einsam klimpert eine Gitarre vor sich hin, ein Piano gesellt sich dazu und ein an Mönchsgesänge erinnernder Chor setzt ein. Eine schmachtende Geige gesellt sich dazu, bevor nach über zwei Minuten wuchtige, fast Doom-kompatibles Riffing die Szene betritt.

Getragener Black Metal im Stile von HADES ALMIGHTY beherrscht nun den Sound, untermalt wiederum von hymnischen Chören. Doch bald wird es wieder ruhig und melancholisch und wenn man schon denkt, nun klingt die Sache gediegen aus, schließt Part mit dissonantem Riffing und Sprechgesang an, der dann wieder in harschem Black Metal kulminiert. Über achteinhalb Minuten musikalische Berg und Tal-Fahrt.

Ähnlich ungewöhnlich gestaltet sich auch der Rest des Albums. Schwarzmetallische Ausbrüche wecheln mit eigenartigen Einschüben. Wie der Loungemusik-mäßige Part in „Entwinded Conundrum“, der wieder mit mönchartigen Chören und äußerst schrägen elektronischen Effekten unterlegt ist, der mich ein wenig an IGORRR erinnerte. Auch die schmachtende Gitarre passt dazu, und man wird regelrecht erschlagen von dem wuchtigen, dissonanzgeschwängerten Riffing, welches darauffolgt.

DECLINE OF THE I spielt immer wieder mit Elementen anderer Subgenres, dem Dark Metal, dem Doom, dem Industrial und dem Ambient, dass der Schwarzmetallanteil zu einem Teilaspekt der komplexen Musik zusammenschrumft, jedoch immer noch einen prägenden Einfluss ausübt. Ab und an fühlte ich mich an BETHLEHEM erinnert, die ja auch oftmals mit gothicmäßigen Loungeparts experimentiert hatten.

Gerade das Stück „Diapsalmata“ hat starke Anleihen an Dark Metal, Gothic Metal und Doom. Und zu Beginn des letzten Viertels zeigen sich gar Musical-Einflüsse. Dafür stellt sich „Éros N“ fast klassische schwarzmetallisch dar. Brutal, kalt und harsch, allerdings nicht auf ruhige Momente verzichtend. Dafür schwelgt das abschließende „The Renouncer“ wieder in gewaltiger Opulenz bis hin zu Filmsoundtrackcharakter.

„Wilhelm“ ist keine leichte Kost und dem klassischen Black Metal- Satansbraten wohl auch zu vielschichtig. Ich habe selbst etliche Durchgänge gebracuht, vor allem, mich von der Erwartung zu lösen, ein genretypisches Black Metal- Album zu hören. Auch textlich sprengt „Wilhelm“ den Rahmen aus Blasphemie, Teufelsvererhung und blutigen Ritualen. DECLINE OF THE I geht eher einen philosophischen Weg und widmet sich dem Wirken von Søren Kierkegaard, einem sehr religiösen dänischen Philosophen. Wie schon eingangs gesagt, eigenartig.

Anspieltipp: „Black Rock Heart“ und „Army Of Trees“


Bewertung: 8,2 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. L’Alliance Des Rats
02. Entwined Conondrum
03. Diapsalmata
04. Éros N
05. The Renouncer



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