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METAL CHURCH

Metal Church (1984)



Metal church (1984)

Ehrlich Leute, ick hab den Chris ja irgendwie schon lieb, doch mittlerweile hasse ich ihn ein wenig. Warum? Seine Idee der Metal classics war dufte…zu dufte, denn neben all den aktuellen Geschichten die wir Euch natürlich brühwarm servieren wollen, fallen mir jeden Tag aufs Neue Scheiben ein die es wert sind, in unserer neuen Rubrik Erwähnung zu finden.

Erneut bin ich im Jahr 1984 fündig geworden und will über eine Platte reden, die heute noch als absolutes Referenzwerk in Sachen Power/Speedmetal angesehen werden kann, ja sogar muss: Das bahnbrechende, überragende und unfassbar geile Debüt von Metal Church. Ein Album, welches vor Power und Raffinesse nur so strotzt und insgesamt vier absolute Alltime favourite Songs enthält, die heute noch in keiner gut sortierten Sammlung fehlen dürfen.

Was hätte aus Metal church werden können. Die Presse feuerte ein Loblied nach dem anderen auf den Fünfer aus Seattle (ups, die zweite Band nachQ5) ab und prognostizierte den Jungs um den brillanten Gitarristen Kurdt Vanderhoof und die Ausnahmestimme David Wayne eine glorreiche Zukunft, die in meinen Augen größer als die von Metallica hätte werden können. Den Grundstein für diese Thesen legte das Quartett mit dieser Höllenscheibe, die gleich mit dem ersten Klassiker „Beyond the black“ einsteigt.

Allein die Schlagzeugarbeit von Kirk Arrington ist wegweisend für Alles, was die Band danach jemals bis zu seinem gesundheitsbedingten Ausstieg 2005 veröffentlichte. Die Produktion ist mächtig mit Hall unterlegt, was den Songs eine gewisse Mystik verleiht und diese noch bedrohlicher wirken lässt. Der Titeltrack…jaaa…was für eine musikalische Errungenschaft, wo das Riffing von Vanderhoof und Craig Wells komplett asynchron zum Achteltakt der Drums sägen und damit mir und meiner Band die erste Coverversion überhaupt bescherte.

Metal church, unholy, who'll be the sacrifice
Metal church, the only, don't you know the time is right
Metal church will find you, can't run very far
The metal church inside you,
It knows just who you are, knows just who you are.


Grundgütiger, wie oft habe ich diese Textzeilen gesungen und niemals wurde es langweilig. Großartig ebenso das komplett speedige Instrumental „Merciless onslaught“, welches heute noch gerne als Vorbild vieler Thrashbands angesehen wird, doch danach wurde es mystisch, denn „Gods of wrath“ ist bis heute einer meiner absoluten Lieblingssongs und ich übertreibe nicht wenn ich behaupte, das dieser unter den Top 5 zu finden ist.

A lonely god you captured, do you feel the pain
Tried to help the people but your help was all in vain
You gave to us their fire, but who was watching you
Chainin' out a reason, now what you gonna do?


Allein wenn ich diese Textzeile lese, bekomme ich Gänsehaut und das heftige Verlangen, diesen Song wieder und immer wieder aufzulegen. Eine Göttergabe, für die ich der Band bis heute und in alle Ewigkeit danke. Das speedige „Hitman“ ist der beste Kontrast zu der vorangegangenen musikalischen Offenbahrung und steht im kompletten Kontrast zu diesem, was den Reiz dieses Albums ausmacht. Da wird nichts wiederholt, sondern vielmehr drauf geachtet, mit jedem einzelnen Song was Neues zu erzählen. „In the blood“, „(My favourite) Nightmare“, von dem eine extrem geile Coverversion von…ähhm…ebenfalls meiner ersten Band existiert und das geniale „Battalions“ bilden dann den Übergang zu einer der legendärsten Coverversionen aller Zeiten: Die Speedmetalversion des Deep PurpleKlassikers „Highway star“, der so dermaßen angepasst ist das man denken muss, das dieser ebenfalls aus der Feder des kongenialen Writing Duos Wayne/Vanderhhof stammen muss. Unfassbar, was für ein Album!

Ich habe 2005 zusammen mit Götz K., dem Chefredakteur eines relativ unbedeutenden, kleinen Fanzines aus Deutschland, mit Tränen in den Augen und bei strömenden Regen in Wacken Metal church abgefeiert und immer wieder fragten wir uns, warum nicht die, sondern Hetfield und Co. Selbst der Geist David Waynes, der ein Jahr zuvor bei einem Autounfall ums Leben kam, schwebte über dem Gelände und als pünktlich zur Überhymne „Gods of wrath“ ein Sonnenstrahl auf die Bühne schien konnte man denken, der bullige Sänger gab seinem Nachfolger Ronny Munroe die Absolution. Es war unbeschreiblich und leider das letzte Mal, dass ich diese Götterband live sah, die sich zwar mit Alben wie „A light in the dark“ und „This present wasteland“ immer wieder präsent zeigten, dennoch niemals an glorreiche Überalben wie dem von mir besprochenen Debüt, „The dark“ oder das von Mike Howe eingesungene „Blessing in disguise“, welches heftigst am Thron der ÜberväterMetallica rüttelte, herankamen.

2009 dann die Auflösung, welche eine tiefe Leere in mir und der gesamten Metalszene hinterließ. Ein Trauerspiel wenn man bedenkt, welch fantastische Musik die Jungs verzapften und dennoch dem großen Erfolg permanent hinterher liefen. Darauf erstmal zum dreimillionsten Mal „Beyond the black“, ein Tränchen verdrückt und weiter im Programm der teilweise mittelmäßigen Veröffentlichungen dieser Tage, wo solch eine Legende bei weitem nicht zu erkennen ist. „Schöne“ neue Welt…




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