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POWERGAME – Slaying gods (2022)

(7.722) Maik (8,0/10) Heavy Metal


Label: Iron Shield Records
VÖ: 18.03.2022
Stil: Heavy Metal

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Eine Band namens POWERGAME, das Album „Slaying Gods“ benannt, auf dem Cover sieht man einen Maskenwrestler, der gerade dem Minotaurus den Arm nach hinten dreht, während im Hintergrund ein Donnergott mit Speer im Gedärm seinen letzten Blitz abfeuert, und Anubis seinen letzten Atemzug aushaucht- da wissen wir doch, hier kann es sich nur um Power Metal handeln. Und, was soll ich sagen, etikettenmäßig alles richtig gemacht, denn es ist Power Metal. Und dabei wird gar nicht erst mit irgendwelchen Intros herumgealbert, sondern gleich die fette Riffgitarre ausgepackt und dieser hemmungslos feinste Klampfenklänge entlockt, die fürderhin unseren Ohren ein Balsam und lauschiges Labsal bescheren sollen.

Großartiges Bombastgedöns mit orchestralen Klangteppichen und ähnlichen Zuckerguss darf man hier auch nicht erwarten. Hier ist das Monster des Heavy Metal noch ohne diese Samtumhänge unterwegs, wenngleich abgedrehte Melodieeinlagen, wie der Spanish-Guitar-Einschub in „Twisted Minds“ für die nötige Auflockerung sorgen.

Sänger Mätty hat eine kräftige Stimme, die teilweise in den Höhelagen einen halben Ton danebenzuliegen scheint, was die Urwüchsigkeit der Musik allerdings unterstützt, und sich wohltuend von den glattgebügelten Vokalisten der angesagten Power- und Melodic Metal- Bands abhebt. Teilweise erinnert er mich an eine Mischung aus Torsten Buczko (NOT FRAGILE) und El Rojo (METAL INQUISITOR).

Die Gesangslinien sind teilweise etwas schräg konstruiert, was aber spätestens beim vierten Durchlauf kaum noch stört. Eher begeben sich POWERGAME damit etwas in den Schulterschluss mit der Epic-Fraktion aus kauzigen Gefilden, wobei sie hautsächlich mehr den traditionellen Ansatz teutonischen Heavy Metals und der NWOBHM pflegen, als sich an moderne Standards anzubiedern.

Das macht letztlich „Slaying Gods“ zu einem recht traditionellen, aber keineswegs altbacken wirkenden Machtmetallscheibling, der mit feisten Riffs und übelst coolen Gitarrensoli zu begeistern weiß. Gerade der Song „Sacrificer“ knallt ordentlich in die PRIEST- Kerbe, während „Chasing The Lion“ recht episch voranprescht. Dafür atmet „Fire In The Sky“ gitarrentechnisches old IRON MAIDEN- Flair.

„The End Of The World“ beginnt, passend zum Titel, mit wuchtigem Doom-Riffing und bedrohlichem Akkustikteil, auch sonst schielt der Song leicht in Richtung BLACK SABBATH und CANDLEMASS. Zum Abschluss gibt es noch ein fast zwölfminütiges Zitronencremebällchen mit dem Titel „The Chalice“, wo die Band noch mal richtig zu epischer Breite auffährt, ohne auf irgendwelchen elektronischen Schnickschnack oder bombastischen Klimbim zurückzugreifen. Dafür fährt der hymnische Männerchor in bester GRAVE DIGGER- Manier zur Glanzleistung auf.

Nun habe ich massenhaft Vergleichsbands angeführt, möchte aber klarstellen, dass POWERGAME keineswegs diese Formationen kopieren oder nachmachen. Es sind einfach Soundelemente, die sich wie Brandmale in die Seele des Metal geprägt haben, und eben immer wieder zum Vorschein kommen, wenn die nächste Rasiererkombo aufkreuzt.

Was die Bielefelder, trotz der Nichtexistenz ihrer Heimatstadt (Witz!), hier mit ihrem Albumdrittling auf die Beine gestellt haben, ist ein recht geiles Power Metal- Album, welches mit althergebrachter Tradition und moderner Chuzpe daherkommt. Wie gesagt, ab und an verfehlt der Vocalist ein wenig die Töne in den höheren Gefilden, was besonders bei Songs wie „Midnite Steel“ auffällt, aber auch Absicht sein kann. Ist auch Wurscht, denn insgesamt fetzen die Songs und regen förmlich zum ausgelassenen Herumhüpfen ein. Also Bier auf, Pommesgabel hoch und abrocken!

Anspieltipp: „Sacrificer“ und „The Chalice“


Bewertung: 8,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Slaying gods
02. Twisted minds
03. Sacrificer
04. Chasing the lion
05. Fire in the sky
06. The end of the world
07. Midnite steel
08. Prelude to suffering
09. The chalice



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