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HORIZON IGNITED – Tides (2025)

(9.351) Maik (5,0/10) Melodic „Death“ Metal


Label: Reaper Entertainmant
VÖ: 21.02.2025
Stil: Melodic “Death” Metal






Die Sparte Melodic Death Metal hat sich seit ihrer Inauguration ja schon sehr stark aufgefasert und verschiedene Unterspielarten hervorgebracht. Am einen Ende der Skala stehen Bands, die einfach mehr melodische Aspekte und eher einen kreischenden Thrash/Black- Gesang integriert haben, aber immer noch unter dem Oberbegriff Death Metal laufen. Doch dann gibt es noch das andere Ende, wo vom Death Metal kaum noch etwas herauszuhören ist.

In diese Kategorie kann man HORIZON IGNITED einordnen, denn was die Finnen auf ihrem neuen Album „Tides“ präsentieren, ließ mich stirnrunzelnd nach irgendetwas suchen, was den Begriff Death Metal verdient. Ich habe extra ein Stuttgarter Tiefbauunternehmen engagiert, welches mehrere Stunden mit schwerem Gerät nach todesmetallischem Erz grub, aber unverrichteter Dinge wieder abziehen musste.

Das beginnt schon mit den omnipräsenten Keyboards, die fast poppige Elemente in den Sound hineinbringen. Das lässt mich ein wenig an Peter Tägtgrens PAIN denken. Größtenteils wildern die Jungs aber im Bereich modernerer Sparten, wie eben Metalcore, NU Metal und so Zeugs. Die bei finnischen Bands scheinbar obligatorische Melancholie hat dann auch noch etwas Gothicflair.

Die Gitarrenfront wirkt größtenteils im Groovesektor und offenbart mir kein einziges Riff, an dem ich mich festkrallen könnte. Sowieso versinkt alles irgendwie im Zuckerguss der Synthies. Das Album wirkt derartig generisch, dass man schon fast an KI denken muss, anhand der unzähligen musikalischen Gemeinplätze, die hier zum tausendsten Male asphaltiert werden.

Gesanglich gibt es außer Grunz und Kreisch noch die unabdingbaren Klargesänge. Im Grunde sind die Growlphasen des Sängers der einzige Punkt, der noch ein wenig an Death Metal gemahnt. Die Produktion ist extremst auf modern und klinisch steril gemacht, was selbst den geringsten Versuch, etwas Erdigkeit in die Riffs zu packen, zum Scheitern verurteilt. Dazu kommt noch, dass man all die verschiedenen Ideen, so vielfältig sie auch erscheinen mögen, schon unzählige Male gehört hat.

Gut, ich bin kein Freund dieser Spielart des Melodic Pseudodeath Metals, das dürfte mittlerweile klar sein. Doch habe ich mir wirklich Mühe gegeben, und mir das Album mehrere Male reingezogen. Und ich finde „Tides“ einfach langweilig. Da bleibt nichts hängen. Alles ist nach demselben Schema gestrickt und wirkt durch seine trendgerechte Zubereitung wie Stückwerk und Effekthascherei.

Natürlich gibt es sicher einen Markt dafür, und wer auf sinfonischen Pop-Metal mit Kreisch und Grunz- Elementen abfährt, kann sich gern mal hier längshören. Ich würde allerdings empfehlen, ein gutes Buch dabei zu haben.


Bewertung: 5,0 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Beneath The Dark Waters
02. Ashes
03. Baptism By Fire
04. Welcome To This House Of Hate
05. My Grave Shall Be The Sea (Leviathan Pt.II)
06. Prison Of My Mind
07. Fraction Of Eternity
08. Aurora’s Dance
09. Tides
10. Fragments



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