EXHUMED – To The Dead (2022)
(8.040) Maik (8,7/10) Death Metal
Label: Relapse Records
VÖ: 21.10.2022
Stil: Death Metal
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Das kalifornische Metzelkommando EXHUMED hat sich ein weiteres Mal aufgemacht, um die Ohrwatscheln ihrer Fans mit Blut-und-Eiter- Death Metal zu malträtieren. Dabei balanciert die Combo auf einem schmalen Grat zwischen Death Metal und Grindcore der Marke frühe CARCASS.
Letzteres wird ins besonders durch den Gesang deutlich, der ähnlich wie bei den britischen Gurgelakrobaten zwischen Heiserschrei und Grunzröchel wechselt. Das wird beim Opener „Putrescine And Cadaverine“ (Nein, das sind NICHT die Ehefrauen der Gallier Verwesix und Autopsix) schon deutlich, und dürfte jedem, der „Symphonies Of Sickness“ liebt, ein deutliches Grinsen in die Fresse zaubern.
Auch die Gitarrenfront orientiert sich an frühen Grindeskapaden aus dem Vereinigten Königreich. Gerade bei „Drained Of Color“ kommt zu Anfang ein Riff daher, welches eine deutliche Spur von BOLT THROWER offenbart. Natürlich findet man auch Anleihen früher NAPALM DEATH oder auch NECRONY, um auch mal was außerbritisches ins Spiel zu bringen.
Was die Mucke teilweise in den Death Metal katapultiert, sind doch die erstaunlich melodischen Gitarrensoli, die den herrschenden Krach ab und an auflockern. Das nimmt ab und an den extremen Brutaloeffekt etwas zurück und wirkt so nicht ganz so trommelfellmassakrierend.
Wer nun angstvoll denkt, dies würde der Brachialität der Platte Abbruch tun, kann sich aber beruhigt zurücklehnen. Denn das Hauptaugenmerk von EXHUMED kann schon bei Brutalität verortet werden. Doch eben der Kontrast macht es. Denn auf Dauer wirkt das Gemetzel teilweise etwas gleichförmig, und so gibt es ab und an dann doch etwas Abwechslung.
Im Ganzen ist „To The Dead“ eine schöne Deathgrind- Scheibe, die bei allen, die „Symphonies Of Sickness“, „From Enslavement To Obliteration“ und „In Battle There’s No Law“ zu ihren Favoriten zählen, sofortigen Speichelfluss und Kaufzwang erzeugen sollte.
Anspieltipp: „Drained Of Color“ und „Necrotica“