Label: Peaceville Records
VÖ: 10.02.2023
Stil: Death Metal

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Wer mich kennt, weiß, dass ich DARKTHRONE liebe und auch jede musikalische Phase der Norweger begeistert aufgesogen habe. Doch bei diesem Release bin ich mir nicht so sicher, was ich davon halten soll. Okay, „Goatlord“ war damals ursprünglich als Follow Up zum Debüt „Soulside Journey“ gedacht. Nach den Aufnahmen der Instrumente entschied die Band jedoch, dem Pfad des Black Metal zu folgen und haben das Zeug in die Tonne getreten.

1996 entschlossen sich Fenriz und Nocturno Culto, das Material herauszubringen und so wurden die Vocals hinzugefügt und das Ganze unter dem Titel „Goatlord“ auf den Markt geworfen. Ob die Lyrics den ursprünglich gedachten entsprachen, weiß ich nicht, aber Textfetzen davon waren schon auf „Under A Funeral Moon“ zu hören.

Nun, das ist allerdings Schnee von gestern, denn nun bringen DARKTHRONE den ganzen Kram noch mal raus, so wie er auf Fenriz‘ alten Tapes seitdem vor sich hinmoderte. Also die ganze im Proberaum live eingespielte Schamotte ohne den Gesang, dafür mit all den Fillersprüchen und -sounds dazwischen.

Die Tracks haben vollkommen andere Titel als auf dem 1996er Herrn der Ziegen, und zudem ist noch die instrumentale Urversion von „A Blaze In The Northern Sky“ enthalten, der es dann, schwarzmetallisiert als Titelsong auf das zweite Album der Norweger schaffte. Dem rauen Sound noch das Maximum abverlangend engagierte sich Patrick Engel, aber viel dabei herausholen konnte er dann doch nicht. Schließlich handelt es sich um ein Rehearsal. Zudem wurde dem Scheibchen auch ein neues Coverartwork verliehen, Zbigniew Bielak hat sich hier betätigt.

Nun stellt sich mir hier die Frage, ob man das nun wirklich braucht. Ich meine, selbst ich kann mir nicht vorstellen, mir das Album mehr als einmal anzuhören, nachdem ich teuer Geld dafür ausgegeben habe. Somit ist „Goatlord (Original)“ nicht viel mehr als ein Zeitdokument und ist wahrscheinlich nur für Komplettisten interessant und DARKTHRONE- Fans, die noch einen Zacken härter drauf sind als ich. Und die Tatsache, dass hier zum zweiten Male ein Album vermarktet wird, welches die Band ursprünglich gar nicht herausbringen wollte, stößt mir auch etwas sauer auf. Interessant finde ich allein die Urversion von „A Blaze…“, aber das rechtfertigt den Kauf für mich nicht.

Als Bonus-CD zu einem regulären Release hätte ich „Goatlord (Original)“ vielleicht noch akzeptiert, aber so? Muss jeder für sich entscheiden, ob er die Kohle für eine Rehearsalaufnahme ohne Gesang raushaut, oder doch lieber etwas anderes aus dem reichhaltigen Musikangebot wählt.

Anspieltipp: „A Blaze In The Northern Sky““

01. Phantasm
02. Hearses
03. Possessed
04. Below
05. Blasphemer
06. Rise
07. Eclipse
08. Wings
09. Wolf
10. A Blaze In The Northern Sky
11. Trident