ASPHYX – Necroceros (2021)
(6.781) Olaf (9,8/10) Death Metal
Label: Century Media
VÖ: 22.01.2021
Stil: Death Metal
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Was hat die Death Metal Gemeinde diesem Rundling entgegengefiebert, wobei ich persönlich ein wenig entspannter blieb, denn in meinem Verhältnis zur niederländischen Death Metal Legende gibt es drei Phasen, ähnlich wie bei Marvel: Phase 1: von 1989 bis 1994. Phase 2: von 1996 bis 2000 und die dritte von 2009 bis 2016. Das ist wichtig, um zu verstehen, wie ich Asphyx einordne.
Ich bin Die-Hard Fan der Phase 1, fand die zweite Phase gut und konnte in der dritten nur bedingt etwas mit den Veröffentlichungen von van Drunen und Co. anfangen, „Deathhammer“ mal ausgenommen. Dementsprechend relaxt ging ich an das neue Album heran, erwartete nicht unbedingt viel, da mir der Vorgänger „Incoming death“ eher semi mundete und suchte 50 Minuten später meine im Raum verteilten Schädelsplitter, die nach dem Einschlag dieses unfassbar geilen Geschosses in alle Windrichtungen flogen. Meine Güte, war ich gerade zu Fuß gegen einen Caterpillar Dragline 8750 gelaufen und habe versucht, mich mit diesem anzulegen?
„Necroceros“ ist ein Monolith der Erhabenheit geworden, ein solch unfassbar brutaler Brocken, ein akustischer Vorschlaghammer, dem man sich nicht entziehen kann, bei dem man einfach permanent das Haupthaar bewegen muss. Dazu trägt ein Sound bei, der einem die Haut vom Leib abzieht, der allen Instrumenten den benötigten Raum gibt und bei dem einmal mehr zu erkennen ist, wie gut Stefan „Husky“ Hüskens mit seinem unaufgeregten Spiel den Niederländern tut. Die Riffs von Paul Baayens sind erschütternd gut, Alwin Zuur rollt für Husky den Teppich aus und ein Martin van Drunen wird einmal mehr seiner Ausnahmestellung als Todesblei Vokalist gerecht. Diese vier Männekens spielen keinen Death Metal, sie zelebrieren, sie leben, sie atmen ihn und das merkt man von der ersten bis zur letzten Minute. Einzelne Songs hervorzuheben wäre ebenfalls Eulen nach Oldenzaal tragen, denn „Necroceros“ muss in seiner Gesamtheit genossen werden, um dann nach 50 Minuten und 16 Sekunden erneut abgespielt zu werden. Immer wieder, denn langweilig wird dieses Monster zu keinem Zeitpunkt.
Es gibt drei unumstößliche Weisheiten und Konstante im Leben eines jeden Menschen. Zum einen, dass man beim Zusammenbau eines Möbelstücks von IKEA mindestens einmal flucht und den Beelzebub beschwört, dass beim Kochen von Miracoli die Soße auf den Herd spritzt und drittens, dass Asphyx einfach immer und überall abliefern. „The rack“ wird auf immer und ewig mein Lieblingsalbum des Quartetts bleiben, doch gleich dahinter liegt „Necroceros“, was umso erstaunlicher ist, wenn man bedenkt, dass zwischen beiden Veröffentlichungen lediglich 30 Jahre liegen. Dieses Album ist oberste Pflicht! Ende der Durchsage!
Bewertung: 9,8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The sole cure is death
02. Molten black earth
03. Mount skull
04. Knights templar stand
05. Three years of famine
06. Botox implosion
07. In blazing oceans
08. The nameless elite
09. Yied or die
10. Necroceros