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ANVIL – One And Only (2024)

(8.970) Maik (8,4/10) Heavy Metal


Label: AFM Records
VÖ: 28.06.2024
Stil: Heavy Metal






Was soll man sagen. ANVIL sind ANVIL sind ANVIL. Das kanadische Metall-Urgestein, welches schon über vier Jahrzehnte der stromgitarrenbasierten Unterhaltungsmusik frönt, macht auch auf Album Nummer 20 das, was sie schon immer taten. Heavy Metal zocken, der eher aus dem Bauch kommt als aus dem Kopf. Und das zeigt schon das Cover, auf dem der obligatorische Amboss prangt.

Die Alt- Ambossisten Robb und Lips erfreuen sich mittlerweile ergrauter Kopfbehaarung und einer ordentlichen Faltensammlung im Gesicht, und man fragt sich: Wo sind die Zeiten hin? Als ich damals 1983 die Band mit ihrem Drittling „Forged In Fire“ ins Herz schloss, war ich noch ein Teenie. Nun schaut mich aus dem Spiegel eine ähnlich ergraute und faltige Visage an. Na, lassen wir das.

Es scheint, als würden auch ANVIL merken, dass es in diversen Gelenken knackt, und so beginnt das Album mit dem Titelsong eher gemütlich. Auch der zweite Song, der schon vorab ausgekoppelte „Feed Your Fantasy“ macht eher einen entspannten Eindruck, und wirkt angesichts der drölfzigmal wiederholten Titelzeile auch etwas ausgewalzt.

Mit „Fight For Your Rights“ werden dem nun eingelullten Zuhörer aber die Pantoffeln vom Haxen gezerrt, denn da zeigen ANVIL, dass sie noch wissen, wo der Hammer hängt. Haha, ANVILund Hammer sein, darauf kommt es an.

Unerwartet doomig klettert „Heartbroken“ in die Gehörgänge, und stampfend schleppend walzen sich Lips und Co durch den Track. Regelrecht hymnisch mit einer leichten RUNNING WILD- Note kommt „Gold And Diamonds“ daher und besingt die Reichtümer, die ANVIL bislang mit ihrer Mucke angehäuft haben…nicht…

Ein speedigerer Track ist nun wieder „Dead Man Shoes“, der wieder ordentlich Kniegas gibt und blitzartig in die Genickmuskeln zuckt. „Truth Is Dying“ beginnt mit einem klassischen AC/DC- Gedächtnisriff, insgesamt allerdings plätschert er etwas durch.

Ein typischer ANVIL Metal-Hymnen-Stampfer ist „Rocking The World“, Partygarantie und Mitgröhlcharakter inklusive. Ähnlich wie „Truth Is Dying“ räubert „Run Away“ ebenfalls im R’n’B- Fundus. Richtig fett kommt aber „World Of Fools“, bei dem ANVIL zeigen, dass sie es noch draufhaben, richtige Kracher zu schreiben.

Auch „Condemned Liberty“ brät eine ordentliche Schneise, wirkt gleichermaßen wuchtig und hymnisch. Mit dem abschließenden „Blind Rage“ treten ANVIL noch mal das Gaspedal durch. Es werden zwar nicht die von früheren Platten bekannten Speed-Geschwindigkeiten erreicht, aber doch etliche Streifen in den Asphalt gebrannt.

Alles in allem scheint mir das zwanzigste Album der Kanadier im Vergleich zum Vorgänger etwas abzufallen. Einiges wirkt wie von früheren Songs abgekupfert und ein wenig halbherzig. Bei einigen Songs scheint sich eine gewisse Routine einzuschleichen, die ein wenig zur Plätscheritis neigt, aber insgesamt ist „One And Only“ ein adäquates Werk. ANVIL erfinden sich nicht selbst neu, das haben sie auch nicht nötig. Sie machen das, was sie am besten können. Und das ist, um es auf einen Nenner zu bringen: ANVIL sein.

Anspieltipp: „Fight For Your Rights“ und „Dead Man Shoes“


Bewertung 8,4 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. One And Only
02. Feed Your Fantasy
03. Fight For Your Rights
04. Heartbroken
05. Gold And Diamonds
06. Dead Man Shoes
07. Truth Is Dying
08. Rocking The World
09. Run Away
10. World Of Fools
11. Condemned Liberty
12. Blind Rage



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