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KERRIGAN – Bloodmoon (2023)
(8.519) Maik (8,7/10) Heavy Metal
Label: High Roller Records
VÖ: 22.09.2023
Stil: Heavy Metal
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Als ich den Labelnamen High Roller las, sowie den Vermerk, dass es sich hier um klassischen Heavy Metal handelt, war mein Interesse geweckt und ich hörte mal rein in die erste LP der Mannen von KERRIGAN. Und das war keine schlechte Idee. Derartige Mucke kommt ja heutzutage zu gefühlt achtzig Prozent aus Schweden, doch dem ist hier nicht so. Die Band ist hier im Süden Deutschlands beheimatet und besteht aus Bruno Schotten und Jonas Weber. Wer sich im Genre Funeral Doom Metal auskennt, wird jetzt vielleicht hellhörig, denn beide sind auch in der Band LONE WANDERER tätig und frönen dort dem stark verlangsamten Friedhofsgrollen.
Das war den beiden wohl auf Dauer zu eintönig, weshalb sie im Jahre 2020 die Corona- Zwangspause nutzten, um auf ganz anderen musikalischen Wegen zu wandeln. Ob der Name KERRIGAN, den sie für ihre Combo wählten, gut ausgesucht war, kann man gerne bezweifeln, da es im Internet unzählige Musiker gibt, die mal eben so mit Nachnamen heissen.
Doch das ist Wurscht, denn was zählt, ist die Mucke. Und die gefällt mir ausserordentlich gut. Man kennt ja derartige Musik mittlerweile wieder zur Genüge, da muss ich wohl gar nicht zuviel darüber sagen. Klassische Riffs, grösstenteils im Midtempo angesiedelt und melodiöser Klargesang, der allerdings nicht zu glattgebügelt klingt. „Bloodmoon“ nennt sich der Scheibling und präsentiert schön oldschoolige Metalmucke, nicht besonders spektakulär, aber fein.
Eindeutig vom traditionellen Metal beeinflusst, wie der NWOBHM oder dem amerikanischen Power Metal segeln KERRIGAN auch hart im Kielwasser der Epic Metal- Schlachtschiffe. Das heisst, KERRIGAN tendieren da wohl eher zu ETERNAL CHAMPION oder WARLORD als zu IRON MAIDEN und JUDAS PRIEST. Nun kann man sagen, das ist doch nichts Neues. Stimmt auch. Aber es ist cool. Weil es eben authentisch klingt. Wie in den Eighties.
Das beginnt mit den Riffs, geht über die Soli und den Gesang bis hin zur Produktion, die so richtig schön altmodisch rüberkommt, aber mit dem Druck moderner Aufnahmetechnik ordentlich auf die Mütze kloppt.
Kritiker werden sicher bemängeln, dass es kaum ein Song zum Hitcharakter schafft, doch „Bloodmoon“ ist ein Album, welches solche Reizeffekte und Hooklines nicht braucht, da es von vorn bis hinten unterhaltsam und cool ist. Mit Melodien, die sofort unter die Haut gehen und ohne synthetische Schnörkel und ähnlichen Firlefanz. Eben zeitloser Metal.
Wer solche Bands wie LETHAL STEEL, ENFORCER, RAM, ORPHAN DEVIL, CENTURY oder SINTAGE hört, und achtziger Bands wie SCAVENGER, X-CALIBER, WARLORD oder WITCH CROSS noch nicht vergessen hat, findet sicher auch Gefallen an KERRIGAN. Solche Musik ist trotz der vier Jahrzehnte nur so gealtert wie ein schottischer Single Malt oder ein edler Wein.
Anspieltipp: „Eternal Fire“, und „Forces Of Night“
Bewertung 8,7 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Eternal Fire
02. Bloodmoon
03. Against The Westwind
04. Forces Of Night
05. Hold The Banner
06. Child Of Sin
07. Pull The Trigger
08. Mesmerizer