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HELVETETS PORT – Warlords (2024)
(9.076) Maik (9,1/10) Epic Heavy Metal
Label: High Roller Records
VÖ: 06.09.2024
Stil: Epic Heavy Metal Metal
Mich hatte die Debütscheibe der Band HELVETETS PORT damals nicht großartig interessiert, vor allem auch, weil einige Rezensionen nicht besonders nett über dieses Album berichtet hatten. Rumpelig und unbeholfen waren noch die nettesten Sprüche, die sich mir entgegenstürzten. Und dann schien es ja eine Weile ruhig zu werden, bevor die Schweden zehn Jahre später ihr zweites Album herausbrachten, welches irgendwie in meinem Promoordner landete, und mich echt überrascht hatte. Zeigten die Nordköppe sich doch hier um einiges professioneller aufgestellt und wussten mich mit ihrem episch/progressiven Heavy Metal mehr als nur zu überzeugen. Der Song „Invincible“ wird auf ewig in meinem Herzen leben.
Weitere fünf Jahre später steht nun der dritte Langspieler von HELVETETS PORT in den Regalen, und diesmal habe ich mich gezielt an das Werk herangewagt. „Warlords“ nennt sich die Scheibe, und kommt wie schon die Vorgänger über High Roller Records heraus. Könnte man als Lehrstück für Labels sehen, dass es sich nämlich auch mal auszahlen kann, wenn eine Plattenfirma ihren Bands die Treue hält.
Schon der Opener “Black Knight“ zeigt auf, dass die Band bestrebt ist, nicht immer dasselbe Album aufzunehmen, denn der Song klingt regelrecht catchy und eingängig. Was für HELVETETS PORT- Verhältnisse allerdings als catchy und eingängig durchgeht, wäre für andere Bands schon der mögliche Gipfel der Progressivität.
Freunde vertrackter Strukturen und synkopierender Kauzigkeit müssen also nicht verhungern, HELVETETS PORT verpacken die Sache neunmehr nur etwas kundenfreundlicher. Einige Leute werden wohl wieder den ‚knödeligen‘ Sound von Vokalist Witchfinder bemängeln, aber ich finde, das macht gerade den Reiz der Mucke aus. Denn das verortet die Band in die Legacy von den mighty MANILLA ROAD. Dazu kommt noch ein ordentlicher Streak mitachtziger Heavy Metal Chuzpe.
Wie die Band selbst ja verlautete, es wäre egal, wie lange es dauert, dass ein neues Album erscheint, HELVETETS PORT werden immer alt klingen. Und das tun sie verdammt noch mal. Alles natürlich mit ordentlich Druck durch moderne Aufnahmetechniken, die der Mucke noch extra Eier verleihen.
Die Songs sind ausnahmslos griffig arrangiert und packen einen sofort am Genick, sogar wenn sie unerwartete Wechsel einbauen. Obwohl das Album in düsteren Gefilden wandelt, fällt doch die gewaltige Spielfreude auf, die regelrecht Fröhlichkeit ausstrahlt. Auch für Überraschungen sind die Boys aus Svear Rike gut, denn das scheinbar etwas schlafmützig beginnende „Mutant March“ entwickelt sich im Laufe der Spielzeit zu einer veritablen Powerballade. „Hårdför Överman“ wartet mit MOTÖRHEADeskem Rock’nRoll- Rhythmus auf.
„Tyrants In Tokyo“ erinnert an MANILLA ROADs „Necropolis“, „Cry Of The Night“ ist ein typischer 80er Banger und „Golden Axe“ vereint gekonnt epischen mit Power Metal. Mit diesem Album haben HELVETETS PORT eine perfekte Synthese aus Mittachtziger US Metal, kauzigem Epic Metal und klassischem NWOBHM geschaffen. Wer sowohl auf MANILLA ROAD und Konsorten abfährt, aber auch den eingängigeren Songs von TÝR nicht abgeneigt ist, sollte sich „Warlords“ mal auf die Lauschlappen schmieden.
Anspieltipp: „Black Knight“, „Cry Of The Night“ und „Golden Axe“
Bewertung: 9,1 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Black Knight
02. Wasteland Warriors
03. Mutant March
04. Hårdför Överman
05. Tyrants In Tokyo
06. Legions Running Wild
07. Cry Of The Night
08. Helvete Pår Larvfötter
09. Key To The Future
10. Golden Axe
11. 2049