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HEIMDALLS WACHT – Mystagogie (Lieder Voll Ewigkeit) (2023)

(8.655) Maik (8,1/10) Black Pagan Metal


Label: Trollzorn Records
VÖ: 01.12.2023
Stil: Black Pagan Metal






Mit HEIMDALLS WACHT hatte ich bisher noch gar keine Berührungspunkte, was angesichts der Mucke, die die Knaben machen, nicht nur verwunderlich, sondern auch äußerst befremdlich ist. Die Band ist ja auch schon seit 2004 unterwegs und legt mit „Mystagogie (LiederVoll Ewigkeit)“ bereits das achte Studioalbum vor.  Heimdall is ja der Kerl in der nordischen Mythologie, der an der Regenbogenbrücke Bifrøst Wache hält, und den Beginn Ragnaröks durch das gewaltige Tönen seines Gjallarhorns ankündigt.

Und wenn man sich dieses Bild vor Augen hält, hat man schon ein wenig von der Stimmung auf „Mystagogie (Lieder Voll Ewigkeit)“ generiert. HEIMDALLS WACHT zelebrieren den Schmerz auf eine besondere Weise. Musikalisch eher dem schwarzmetallischen Spektrum des Pagan Metal zuzuordnen agiert die Combo weitab von bierseligen Wikingersaufliedern.

Was den Pagan- Part angeht, zeigt dieser sich maximal in Klargesangspassagen und in diversen melodischen Zwischenspielen oder Chören. Ansonsten ist die Mucke ziemlich schwarz und frostig. Die von mindestens drei Bandmitgliedern beigesteuerten Vocals bringen hier auch eine gewisse Abwechslung und erwecken den Eindruck eines musikalischen Hörspiels.

Und da gibt es den schon erwähnten Klar- bis Sprechgesang, heiseres Black Metal- Krächzen, tiefes Grollen und extrem hysterisch wirkende Schreie, die mich teils an das Debütalbum „Jormundgand“ von HELHEIM, und in manchen Passagen sogar an ABRUPTUM erinnerten. Letzteres allerdings mit Melodie.

Das macht einige Passagen regelrecht opulent und teilweise wirkt das Ganze etwas überladen, ohne jedoch in aufgesetzten Bombast zu rutschen. Dies würde zur Musik von HEIMDALLAS WACHT auch gar nicht passen, denn auf „Mystagogie (Lieder Voll Ewigkeit“ wird keine biedere Nordmannromantik zelebriert, sondern dem Dunkel und der Kälte zornig Paroli geboten. Das gewisse Maß an nordischem Fatalismus darf natürlich nicht fehlen.

Und obwohl mich das Riff des Openers „Rabenstadium“ doch ein wenig an DESASTER erinnert, sind HEIMDALLS WACHT auch weit entfernt von Headbangermentalität, können aber, wie im rasenden „Shadowlord“, ordentlich Kniegas geben. Andererseits atmen das instrumentale Zwischenspiel „Verlorene Spuren“ und das darauffolgende „Hexeninsel Des Teufels Buhlin“ eine gewisse BATHORY- Stimmung aus der epischen Ära.

Auch der Sound hat ordentlich Druck. Trotz der traditionellen Ausrichtung kommt hier ordentlich Wumms aus den Boxen, ohne überproduziert zu wirken. Teilweise wirken die Songs etwas überladen konzipiert, kommen irgendwie nur schwer auf den Punkt, allerdings setzt sich das mit jedem Hördurchgang etwas. HEIMDALLS WACHT setzen auf Abwechslung, sprengen aber nicht den Rahmen des schwarzen Pagan Metals und dürften somit auch Szenepuristen keine Kritikpunkte in die Hände spielen.

Anspieltipp:  „Rabenstadium“ und „Shadowlord“


Bewertung 8,1 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Rabenstadium
02. On The Path Of The Ancients
03. Klarheit Der Nacht
04. Das Trunkene Lied Von Ewigkeit
05. Shadowlord
06. Europa Brennt
07. Verlorene Spuren
08. Hexeninsel Des Teufels Buhlin
09. Jeder Abschied Atmet Den Tod
10. Ich Durchschritt Das Runentor




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