PARTY SAN OPEN AIR 2019
A new meaning of Nutella - Tag 2
08. - 11.08.2019 - Schlotheim @ Flugplatz Obermehler
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Traditionsgemäß hatten am Freitagmittag so einige noch Schlagseite vom ersten Tag. Allen voran Brutz und Brakel Obereule Markus, der sich von Vielen zusammentragen lassen musste, was denn so am Vorabend alles passiert sei. Verletzt wurde Niemand, Love was in the air und die ersten Frühstückspilsetten zusammen mit Protzen Veranstalter Mario mundeten ebenso schon wieder. Also? Alles im Lot auf’m Boot! Wir ordneten ebenfalls unsere Sachen, ich schrieb bereits am Bericht des ersten Tages und freute mich wie Bolle auf eine schöne Tanzveranstaltung mit Gutalax, die nun die Bühne entern sollten.
FREITAG
Ein bissken Diskomusik aus Tschechien wurde nun angekündigt und sogar die Ordner wurden mit bunten Partyhütchen ausstaffiert. Die Konfettikanonen im Publikum wurden scharfgeschaltet, die bunten Verkleidungen aus der Asservatenkammer geholt und die Kniegelenke in Alarmbereitschaft versetzt, denn nun hieß es: Let the Party started!
Maty packte seine Pig Squeals aus, die Band schrubbte sich durch ihren großartigen Backkatalog und die Leute gingen steil. Es war Mittags um 12 Uhr vor der Bühne so viel los, wie manchen Ortes erst zum abendlichen Headliner. Am meisten begeisterte uns ein älterer Herr, der permanent seine (hoffentlich) nagelneue Klobürste in ein Nutella Glas tunkte und so bewaffnet den Pit aufmischte. Ein Sumo-Ringer, ein als Kackhaufen-Emoji verkleideter Profilneurotiker und ordentlich Luftschlangen machten das Infield zu einer großen Beachparty…ohne Beach, doch wen kümmerte es?
Musikalisch braucht man über die Jungs kaum Worte zu verlieren, der Unterhaltungswert ist allerdings so ungemein hoch, dass selbst meine Holde die noch vom Feldbett etwas steife Hüfte in Schwung brachte und ich mir ein buntes Leibchen der Truppe zulegte. Gutalax, schlechter Lachs? Nee, war eindeutig ein Highlight! [olaf]
Eine für ein Festival recht undankbare Zeit und dann auch noch nach dem Freitags-Grindcore-Opener, das ist wahrlich keine super Voraussetzung und wenn der Opener auch noch Gutalax heißt, dann musst Du schon Qualität und ein ordentliche Show auf die Fläche bringen, um von den Fans nicht nur den Rücken zu sehen, wenn die sich nach der ersten Partystunde das nächste Getränk holen. Defeated Sanity haben genau das geschafft. Die Berliner Progressive Brutal Deather werden mittlerweile Live an der Gitarre von Kevin Heiderich verstärkt und man merkte dem Quartett auf der Bühne an, dass es harmoniert und dass sie überzeugen konnten, was deutlich daran zu merken war, die Leuten durften mitunter staunend eine außerordentliche Darbietung erleben, die im Deeds Of Flesh Cover „Hunting Humans“ endete – eine Hommage auch an das Lebenswerk von Erik Lindmark (R.I.P.). [siggi]
Setlist:
Introitus
Consumed by Repugnance
Naraka
Into the Soil
Suttee
Engulfed in Excruciation
Fatal Self Inflicted Disfigurement
Butchered Identity
Insecta Incendium
Calculated Barbarity
Hunting Humans (Deeds of Flesh Cover)
Leider konnten die Schweden nicht auf dem diesjährigen RUDE zum Kampf antreten, was ich nach dieser unglaublich intensiven Show noch mehr bedauere als vorher schon, denn was The crown hier anboten, war von der Intensität keinen Deut schlechter, als die der Headliner des Wochenendes. War das letzte Album „Cobra speed venom“ bereits Dauergast in meinem Player, so wurden diese brutalen Granaten live auch noch um eine ganze Ecke heftiger dargeboten, so dass ich mich kaum halten konnte. Johan Lindstrand ging ab wie ein Zäpfchen und riss die begeisterten Fans vom ersten bis zum letzten Ton mit und begeisterte mit einem riesigen Stimmvolumen. Meine Fresse, was für ein Keulenschlag und einer der großen Gewinner des Wochenendes!
Etwas gediegener wurde es jetzt bei den britischen Epic Doomern von Solstice, die musikalisch nach all dem Geballer sicherlich ein Farbtupfer und eine gelungene Abwechslung darstellten und auch wenn unsere Astrid das aktuelle Album „White horse hill“ nicht sonderlich über den grünen Klee lobte, so muss ich dagegenhalten, dass der toll dargebotene Doom technisch großartig und vor allem massenkompatibel dargeboten wurde. Ok, einen Massenandrang gab es nicht vor der Bühne, was allerdings den bundesdeutschen Antänzern mehr als entgegenkam, die fröhlich mit dem halben Liter in der Hand den angedeuteten Diskofox zelebrierten. Mir gefiel die Performance ganz gut, auch wenn es zum Ende hin ein wenig eintönig wurde. Ich finde, Solstice sollten sich ihre Sporen erstmal weiterhin in den Clubs verdienen, wo ich diesen Sound bevorzugen würde. [olaf]
Langsam, aber sicher beginnt der geneigte Party.San-Gänger Betriebstemperatur zu erreichen, als MIDNIGHT die Bühne betreten. Ist ja auch gerade mal 15:45 Uhr. Ging es zuvor mit SOLSTICE noch etwas epischer zur Sache, wird diese Rarität mit den ersten Tönen von Penetratal Ecstasy schnell aus der Welt geschafft. Von nun an heißt es Vollgas und die Mannen von MIDNIGHT liefern ab, was sie am besten können: Kompromisslosen, schmutzigen, energieschwangeren, punkinfizierten Heavy Metal. Und der knallt richtig! Mit einer Setlist, die keinen Wunsch übriglässt, vergehen die zugestandenen 45 Minuten wie im Flug. An den Jungs führt live kein Weg vorbei! All hail hell! [leonie]
Wo Krisiun draufsteht, ist auch Krisiun drin! Eingefleischte Fans wissen das und die, die es bis Dato noch nicht waren, sollten es nach diesem exorbitant brutalen Abriss jetzt sein. Diese drei Piepels aus Brasilien hinterlassen immer eine verbrannte Bühne und zeigen der Welt mehr als deutlich, dass nicht mehr als eine Trio Größe erforderlich ist, um sämtliche Combos in die Schranken zu weisen. Die beiden Kolesnes ballerten alles zurück in die Steinzeit und Alex Camargo brüllte, als ob der Leibhaftige ihn auf seinem Zettel hat. Die Drums wackelten bedenklich, der Sound war brillant und noch Stunden später schmerzte der Nacken.
Bereits beim RUDE traten Traitor mehr als Arsch und somit freute ich mich besonders darüber, dass die sympathischen Balinger am zweiten Parmesan Tag die Ehre zuteilwurde, die Zeltbühne zu eröffnen. Zwar lediglich mit knapp 30 Minuten ausgestattet doch diese genügten zur Gänze, um das proppenvolle Zelt komplett zum kochen zu bringen. Das ist es, was ich mag. Neben all dem schwarzmetallischen Geballer, Grind und Death auch mal eine Prise Highclass Thrash oder wie später mit Nightdemon traditioneller Metal. So funktionieren Festivals! Die vier Jungs legten jedenfalls los wie die Feuerwehr und selbst Diejenigen, die vorher noch nie mit „Knee deep in the death“ infiltriert wurden, sangen kurze Zeit später den Refrain mit, reckten die Fäuste gen Zeltdach und feierten ausgelassen. Angestachelt von dieser Resonanz gaben Traitor alles und auch später noch beim feiern hörte man nur zufriedene Stimmen aus dem württembergischen Lager. Respekt die Herren. Treffer, versenkt!
Was ist unser Clemens beim aktuellen Album von Arkona „Khram“ positiv ausgerastet! Nunja, ich stand den Russen um Frontfrau Masha immer ein wenig zweigespalten gegenüber, denn manchmal ging es gut ab, manchmal langweilte mich der Pagan Metal zutiefst. Heute ging die Schose gut nach vorne, denn die Moskowiter verlagerten das Geschehen ausschließlich auf den aktuellen Output und konnten damit bei mir mehr als punkten. Einige Anwesende maulten ein wenig, wollten sie doch ein wenig mehr aus der Discographie der Truppe zu Gehör bekommen, doch ich fand das mehr als konsequent und bei dem Material kann man auch nicht allzu viel falsch machen. Starker Auftritt.
Bereits beim Berliner Wolf City Fest feierte ich Nekrovault ziemlich hart ab und freute mich von daher einmal mehr auf den räudigen Death Metal der Memminger, die dann auch ohne Umschweife, begleitet von einem hammerharten Sound, ihrer zerstörerischen Aufgabe nachkamen und die Leute am Absperrgitter (und natürlich auch weiter hinten) pulverisierten. Ich empfand den Auftritt als komplett kurzweilig und freue mich darauf, die Truppe bald wiederzusehen.
Eine ganz andere Schiene sind da natürlich die „Tourhuren“ (liebevoll gemeint) von Nightdemon, die als Farbklecks die Aufgabe hatten, die Harten der Harten mit einer gehörigen Traditional-Heavy-Metal-Handkante zu erlegen, was sie auch erfolgreich taten und von fast Jedem komplett begeistert abgefeiert wurden. Allen voran von unserem Christian, der Tage später noch stammelte, wie geil das Trio doch war. Lediglich der Umstand, kein Leibchen in seiner Größe ergattern zu können, trübte ein wenig seine Stimmung. Viele der Songs wurden frenetisch mitgesungen und das Auditorium nickte mehr als einmal enerkennend mit dem Haupthaar. Klasse! [olaf]
Dass es alljährlich mal so richtig im Zelt auf der Tentstage knallt und eine Band richtig zu überzeugen weiß (eigentlich alle!) ist ja nun mittlerweile nicht mal mehr ein offenes Geheimnis. Stillbirth aus NRW haben die Zeltbühne und auch das gesamte Zelt dermaßen auseinandergenommen, dass alle anwesenden Fans, die ins das Zelt gepasst hatten und auch alle jene, die nur an den Rand schafften (das Ding war voll!) so stark geplättet waren, dass danach erstmal durchgeatmet werden musste. Als Stillbirth zum Finale das Slipknot-Cover „Disasterpiece“ spielten, gab es so richtig kein Halten mehr, supergeil gespielt und auf die Bretter gebracht, dass man im Zelt `ne Staublunge bekam. Der sympathische Sechser war vor und nach der Show unterwegs, so konnten Fans und Freunde mit den Jungs noch das eine oder andere Gespräch führen und Getränk zu sich nehmen. Richtig gut! [siggi]
Setlist:
Fictional Entertainment
Open Up this fucking Pit
Endgame is Near
Psychological Manipulation
Global Error 2.0
Beating Pacifists
Steuerklasse 1 und keiner sagt Danke
Brootal Party
Disasterpiece (Slipknot Cover)
Nach der großartigen Party bei GUTALAX ging es für mich ein bisschen auf Merch-Besichtigung und kurz darauf fand unser alljährliches Treffen der Zephyr’s Odem Crew am Brutz & Brakel Stand statt, beschallt vom starken Auftritt von THE CROWN. Das Treffen war wieder herzlich, fröhlich und sehr süffisant und legte mich anschließend kurzer Hand für ein Weilchen auf Eis. Doch pünktlich zu ROTTING CHRIST stand ich wieder wie eine 1 vor der Hauptbühne und freute mich schon wie Bolle auf die gleich startende Show der Griechen. Und ja, diese Vorfreude war voll und ganz gerechtfertigt! Ich will meinen – zumindest nach meinem Geschmack – einen der besten Gigs des Festivals erlebt zu haben. Es war mächtig, groß, episch, wuchtig, melodisch und der Sound nahezu perfekt! Die Herren aus Athen begeisterten das Publikum von vorn bis hinten. Es wurde gesungen, gemosht, geschubst und – auf Aufforderung von Frontmann Sakis – im Kreis gerannt. Die Setlist war bunt gemischt und beinhaltete neue Stücke wie alte Perlen. Ein absoluter Höhepunkt für mich auf dem 2019er Party.San! [schaacki]
Bereits bei der diesjährigen Offenen Luft Pestbaracke konnten mich Firtan komplett abholen und begeistern, doch was den vier Badensern nebst Geigerin hier im Zelt entgegenschlug, kann man in Worte kaum fassen. Ein vollkommen begeistertes Publikum feierte die schwarz angehauchten Pagan Metaller nach allen Regeln der Kunst ab, so dass die Band einen dementsprechend engagierten und überragenden Gig aufs Parket zimmerte. Die Truppe ist nicht nur musikalisch großartig, auch menschlich kann man den Lörrachern nichts vormachen, wie wir tags darauf in unserem Camp feststellen durften. Ein kleiner Merch Kauf war natürlich Ehrensache mit dem Fazit verbunden, dass es Firtan das nächste Mal ruhig auf der Hauptbühne versuchen dürfen. [olaf]
Weggehen und jetzt erst mal bei ´nem kühlen Blonden abkühlen? Mitnichten! Denn direkt im Anschluss standen nun niemand geringeres als die polnischen Schwarzmaler von MGŁA auf der Agenda. Dass es hier voll werden würde, war vorher bereits zu erahnen, zierte ihr Logo doch (gefühlt) jede dritte Kutte bzw. eine Menge Shirts. Die vier Maskenmänner präsentierten sich gewohnt kalt und unnahbar und zockten ihr Set ohne jegliches Tamtam straight as fuck runter. Sorry für den Ausdruck, aber wie kann man nur so präzise abliefern?! Das war musikalisch schon auf extrem hohem Niveau. Neben ihren bereits bekannten Gassenhauern gewährten sie auch dem kürzlich veröffentlichten Song des kommenden Albums "Age of Excuse" Einlass in die Setlist. Die Nummer ist wieder einmal sehr stark und lässt auf Großes schließen. Stark war auch der Abschluss des Gigs, welcher mit dem Doppel aus „Exercises in Futility VI“ und „V“ sein Ende nahm. [schaacki]
Eine absolute Premiere kündigte sich nun an, denn bislang kam ich noch nicht in den Genuss, mit Thanatos eine DER wichtigsten Bands des holländischen Death Metals live zu erleben. Und es wurde ein wahrer Hochgenuss, Stephan Gebedi nach dem Aus mit Hail of bullets endlich mal wieder live zu sehen und dazu noch neben der Sechssaitigen am Gesang. Was kann der Mann röhren! Es wurde eine wahre Todesblei Schlacht, in der auch nicht vergessen wurde, an Bodyfarm Mastermind Thomas Wouters zu erinnern, der zwei Tage zuvor seinem langjährigen Krebsleiden erlag. Gänsehaut pur, nicht nur deswegen, sondern vor allem wegen dieser großen Performance und dem unwiederbringlichen Beweis, dass Thanatos noch lange nicht zum Alt-Metal gehören.
Dennoch wurde alles, was vorher dargeboten wurde, nun ad absurdum geführt, denn trotz vieler Unkenrufe und der Tags zuvor erfolgten Absage bei einem anderen Festival, stand Glen Benton und seine Horde pünktlich auf der Bühne und zeigte jedem, der es sehen wollte, wie US Death Metal zu klingen hat. Es war, trotz des teils strömenden Regens, eine absolut unheilige Messe, die Deicide hier ablieferten. Kurze, schmallippige Ansagen und dazu Musik wie von einem anderen Stern! Alleine einen Song wie „Dead by dawn“ nach Jahrzehnten mal wieder live zu hören, trieb mir die Tränen in die Augen…oder war es doch der unaufhörlich herniederprasselnde Regen? Die Harten der Harten feierten vor der Bühne einen unfassbar genialen Auftritt, bei dem Klassiker wie „Once upon the cross“, „Dead but dreaming“ (obergeil!!!) oder das abschließende „Homage for satan“ für Gänsehaut sorgten und bewiesen, wie geil Deicide nach nunmehr 30 Jahren im Business immer noch sind. Bis hier hin mein Highlight des diesjährigen Party San!
Ja, ich habe Testament schon dreiundzwölfzig Mal gesehen und stellte in den letzten Jahren ernüchtert fest, dass diese ehemalige Bay Area Institution live leider immer schlechter wurde und war dementsprechend skeptisch, was den heutigen Headliner Slot anbelangte. Ich nehme mal mein Fazit vorweg: Es war der mit weitem Abstand beste Testament Gig, den ich in den letzten 15 Jahren sehen durfte! Ein unglaublicher Mördersound, ein Chuck Billy in absoluter Hochform, ein Gene Hoglan, der einmal mehr wie ein Gott trommelte, dazu ein perfektes Basspiel von Steve DiGorgio und das Gitarrenduo Skolnick / Peterson, die sich nichts schenken und an ihren Äxten brillierten. Ich sah in vielen Gesichtern die anfängliche Skepsis weichen, einige anerkennende Kopfnicker und später im Set, als die Klassiker aufs Tableau gebracht wurden, ausufernde Pits, in die Höhe gestreckte Fäuste und rundum zufriedene Menschen. Ja, das war eine Messe und lässt für die Bay strikes back Tour im nächsten Jahr Großes erahnen. Ein absoluter Hammer und eine riesige und freudige Überraschung war das! Nun aber ab ins Heierbettchen und die klammen Klamotten für den finalen Tag trocknen lassen… [olaf]
Brotherhood of the snake
The pale king
More than meets the eye
D.N.R. (Do not resuscitate)
Eyes of wrath
Legions of the dead
Low
Into the pit
Practice what you preach
The preacher
The new order
Over the wall
Disciples of the watch
The formation of damnation
Eine kleine Zusammenstellung unserer Fotos
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Das Zephyr's Odem Team
Olaf (+Fotos) | Siggi | Schaacki | Leonie