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PARTY SAN OPEN AIR 2019

A new meaning of Nutella - Tag 2

08. - 11.08.2019 - Schlotheim @ Flugplatz Obermehler



Happy 25th liebes Party San! Ohne großes Brimborium oder Super-Hyper-Special-Birthday-Guests ging das wohl beste Extrem-Metal Festival in seine 25.Auflage und die Massen folgten erneut dem Aufruf zur betreuten Eskalation in Schlotheim auf dem liebgewonnen Flugplatz Obermehler. Selbst mein Bro Christian, der sich seit gefühlten 28 Jahren strikt weigerte, zwecks Festivalbesuch seine heimische Komfortzone zu verlassen, packte seine Campingutensilien ein und folgte dem Ruf der Partisanen. So gesehen also die besten Voraussetzungen, 3 Tage bei einem brillanten Billing komplett durchzudrehen und mächtig auf die Kacke zu hauen. Allerdings begann unsere gemeinsame Reise am Mittwoch mit einer schieren Hiobsbotschaft. Nein, Deicide hatten bislang immer noch nicht abgesagt, am Cuba Libre Stand gab es keine Strohhüte mehr. Skandal!!!

DONNERSTAG

Trotz dieses für Viele kaum auszuhaltenden Umstandes, waren Donnerstagfrüh all jene, die bereits tags zuvor anreisten, ziemlich angeschlagen, verkatert und so mancher befand sich auf der Suche nach seiner Stimme, die er scheinbar in den Weiten des Unstrut-Hainisch-Kreis verloren hatte. Auch der Verfasser dieser Zeilen plagte sich mit einigen alkoholbedingten Folgeerscheinungen durch den Vormittag, konnte aber mit diversen Frühbierchen der Morgenübelkeit erfolgreich entgegenwirken. Krise abgewendet. War auch wichtig, denn trotz des Umstandes, dass der Donnerstag für mich persönlich der schwächste der drei folgenden Festivaltage war, musste man doch zumindest ein wenig darauf achten, trotz der selbst zugefügten Verfassung, eine einigermaßen zufriedenstellende Arbeit abzuliefern.

Nachdem Esmiralda gegen 13:30 den Einlass ankündigte, füllte sich das Infield auch ziemlich schnell, was zu so einem frühen Zeitpunkt doch eher ungewöhnlich war, doch die Masse lechzte nach Live-Musik, die sie dann auch pünktlich eine Stunde später von Slaegt präsentiert bekamen. Die Dänen hatten allerdings anfangs mit einem ziemlich üblen Sound und einen nicht zu definierenden Geknarze zu kämpfen, der trotz der Meinung einiger Musikbegeisterter in meiner Nähe NICHT zum Gesamtsound dazugehörte. Doch das Quartett ließ sich davon nicht beeindrucken und ballerte seinen extrem tanzbaren, schwarz angehauchten Heavy Metal in das Auditorium und fand dabei viele Freunde. Lediglich das Outfit von Lead Gitarristen Anders M.Jörgensen und seine lila lackierten Fingernägel hätten mehr zum CSD gepasst, als zum Parmesan. Musikalisch hingegen konnte man nichts aussetzen und außerdem war es schwer, den flinken Fingerflitzer irgendwie vernünftig zu fotografieren, denn der blonde Wirbelwind war stets und ständig auf Achse. Sehr guter, wenn auch nicht überragender Opener der Schlotheim’schen Festivitäten.

Viele hatten bereits im Vorfeld mit ziemlicher Vorfreude auf die Ankündigung von Runemagick reagiert und ich muss gestehen, auch ich freute mich auf den Death Doom der Schweden, wurde allerdings ziemlich enttäuscht, denn irgendwie wurde es mir spätestens nach den 3.Songs einfach zu dröge und vorhersehbar. Doch scheinbar stand ich ziemlich alleine mit meiner Meinung da, denn der Rest des Volkes feierte das Quintett gnadenlos ab und bangte sich die Seele aus dem Leib, was bei der Geschwindigkeit der Songs sicherlich dem einen oder anderen Kater mehr als entgegenkam. Danach war kurz Ruhe im VIP Bereich angesagt. Ein bisschen Herumalbern und Doppelgänger suchen, den Christian dann auch in Form eines von ihm als Helge Schneider Lookalike auserkoren hatte. Als ich ihn darauf hinwies, dass es sich bei seinem Opfer um Martin van Drunen handelte, schämte sich der Gute fast den halben Tag und wir hatten gut zu lachen.

Haben Skyforger schon mal auf dem Party San gespielt? Sicherlich und auch vollkommen zu Recht, denn die Letten sind immer wieder ein Hingucker. Ein wenig kommen sie ja wie die Bettlerbanden in Berlin Steglitz daher, doch genau dieser Waldschrat Charme ist es, den diese Band ausmacht…und gute Mucke machen sie ja auch noch. Klar knüppeln die Jungs nicht so drauf los, wie es Einige gerne gehabt hätten, doch die Fäuste wurden nach oben gereckt und sogar eine lettische Flagge wurde ausgemacht, was Frontschrat Peteris mit einer entsprechenden Ansage würdigte. Erneut ein schicker Kontrast zu dem, was heute noch folgen sollte. Nun erfolgte die Übergabe an Schaacki, der live aus dem Zelt folgendes zu berichten wusste… [olaf]

Die Ehre der Eröffnung der Zeltbühne für das 25. Party.San Open Air trugen dies Jahr die Spanier BALMOG inne. Die vier aus dem warmen Süden zeigten dem Publikum alles andere als ihre kuschelige Sonnenseite. Der Sound war gut gemischt und so erfreuten mich herrlich schwarze Hymnen zur Entweihung der Tentstage. Die gebotenen Klänge erinnerten nicht unerheblich an WATAIN, hatten aber auch genug eigenen Charme. Bis auf die nicht immer so super tighten Drums verblieb mir ein sehr guter Gesamteindruck der Truppe. [schaacki]

Nun gab es aber was für die Knüppelfraktion, denn Incantation hatten sich angesagt und die Tomahawk Fraktion hatte sich schon die Gelenke eingeölt. Als das Trio dann zum Tanztee intonierte, kreisten die ersten Pits, was bei dem ultrabrutalen Sound der Bande aus Pennsylvania auch kein Wunder war. John MacEntee jedenfalls grinste ziemlich oft bei dem, was er vor der Bühne geboten bekam und als mit „Hell awaits“ auch noch eine großartige Todesblei Version des Slayer Klassikers geboten wurde, gab es kein Halten mehr und vor der Stage fielen die Leute buchstäblich übereinander her. Wo ich im Vorfeld nicht soooo viel erwartet hatte, wurde ich bestens geföhnt und begab mich danach nassgeschwitzt zur Nahrungsaufnahme zum „Brathahn statt Satan“, um die bereits obligatorische Grillhaxe zu verhaften. Ja, der Tag konnte ruhig so weitergehen. [olaf]

Nach dem soliden Abriss von INCANTATION auf der Hauptbühne ging’s gleich wieder zurück zum Zelt, das bereits von DEVANGELIC übel zerlegt wurde. Der Brutal Death Metal der vier Italiener machte seinem Genre alle Ehre, denn das Dargebotene war in der Tat sehr erbarmungslos und brutal. Das Geprügel ging meistens ziemlich straight nach vorn, ließ aber auch Platz für nackenbrechende Mosh Parts. Vielleicht nicht besonders extravagant, dafür aber schön auf die Fresse! [schaacki]

Einige aus unserer Redaktion wollten sich nun zum Gruppenfoto treffen, da laut Dähni „…ja wohl niemand wirklich Soilwork sehen will…“…natürlich wollte ich, denn das aktuelle Album „Verkligheten“ steht nicht nur bei Kollege Kühn ziemlich weit oben in der bisherigen Jahresabrechnung. Und es lohnte sich, denn die Schweden zündeten eine Rakete nach der anderen und bestachen durch eine enorme Bühnenpräsenz, hatten einen rasiermesserscharfen Sound und einen Haufen toller Songs im Petto, bei denen die Massen vor der Bühne ausgiebig die Hüften kreisen ließen. Auch Björns Klargesang kam ziemlich gut an, obwohl gerade das Party San nicht unbedingt für solche Töne bekannt ist. Ebenfalls ist ein Keyboard ziemliche Mangelware auf Deutschlands härtestem Festival, doch all dies schien Niemanden zu stören und somit wurden die 45 Minuten zu einer mehr als kurzweiligen Angelegenheit und bestätigten die überragende Form, die Soilwork bereits Anfang des Jahres auf Tour an den Tag legten. Großartig! [olaf]

Nach dem ich diesem Fleischwolf entsprungen war, trieben sich SOILWORK auf der Bühne rum – ein Kontrast, mit dem ich nicht sonderlich viel anfangen konnte. Doch es dauerte ja nicht lang, da enterten schon die Dänen von TAPHOS die Bühne der Tentstage. Ihr Death Metal ist verdammt schwarz und herrlich räudig – auf jeden Fall keine Musik für gute Laune. Wobei… das Zelt war gut gefüllt und viele Leute hatten ein wohliges, leicht debiles Grinsen auf den Lippen. Dieser Auftritt war für mich durchaus eine bessere Vorlage bevor ich wieder zur Mainstage wechselte… [schaacki]

Die schwedischen Blackies von Craft waren dann die erste Band des Tages, die den Schwarzmetall auf Schlotheim herniederregnen ließen und mich zutiefst langweilten. Warum ist es überhaupt momentan so in Mode, dass man sich vermummen muss? Die Scham vor der eigenen Mucke vielleicht, denn die war wirklich komplett austauschbar und hätte von jeder x-beliebigen Band aus dem Keller stammen können. Auch der geschminkte Frontmann Nox stand irgendwie verloren auf der Bühne und brüllte vollkommen gelangweilt seine Weisen in die Menge, die ziemlich überschaubar war. Warum die Truppe einen solch hohen Slot bekam, ist mir ein komplettes Rätsel.

Nachdem Ende 2017 Gitarristin Cherry an Krebs verstarb, wurde es ein wenig ruhig um die Brasilianischen Deather, die dann aber heimlich, still und leise im Juni mit „Ablaze“ ein ziemliches Pfund in die Waagschale hievten und dieses nun auf der Zeltbühne präsentierten. Und was NervoChaos hier darboten, bestätigte das, was ich auf der Tour mit Belphegor sehen durfte: Knüppelharte Performance, messerscharfe Riffs und eine Band in absoluter Spiellaune. Das rappelvolle Auditorium ging großartig mit und diverse Moshpits entstanden in Sekundenschnelle. Das machte Laune auf mehr und somit hoffe ich, das Quartett bald mal wieder im Club begutachten zu dürfen.

Mehr als gespannt war ich auf Ascension, über die man definitiv diskutieren kann, doch mir ging es hauptsächlich um die Mucke der Anhaltiner, die mit „Under ether“ im letzten Jahr ein Meisterwerk der schwarzen Kunst veröffentlichten und dieses nun live darboten. Allerdings wurde ich ziemlich enttäuscht, denn live kommt die Mucke der Düsterheimer nicht einmal ansatzweise an die Polycarbonat Version heran und somit trottete ich mit einem kleinen Tränchen im Auge Richtung Fressbuden, um mich für den noch anstehenden und langen Abend gebührend zu wappnen. [olaf]

Nach dem Auftritt von CRAFT, einem kurzen Begrüßen einiger Redaktionskollegen und der Show von ASCENSION wurde bei „Brathahn statt Satan“ erst einmal kurz der Magen befüllt. Während mein Kumpel sich den Wanst vollschlug, stellte ich fest, dass die Mucke unter der Plane nebenan echt super fett war. Ein Blick ins Programmheft verriet: da spielten gerade BEHEADED aus Malta. Nun verstand ich, warum einige meiner Campgenossen sich auf die Insulaner aus dem Süden freuten. Und sie waren wahrlich nicht die einzigen, denn das Zelt war sehr gut gefüllt mit willigen Zuhörern, die der Band zu Recht mit lautem Jubel und Beifall Tribut zollten. [schaacki]

Allein schon die Bühnenaufbauten von Belphegor ließen ein mächtiges Spektakle erwarten und als pünktlich um dreiviertel Zehn die Kirchturmglocken zu läuten begannen stand fest: Das wird ein Monster Abriss! Die Band war in absoluter Spiellaune, Feuersäulen umrahmten das infernalische Geballer und auch die Setlist war vom allerfeinsten. Helmut und seine Vasallen ließen nichts aus, waren diabolischer denn je, präzise wie ein Schweizer Uhrwerk und wurden von einem unfassbar großartigen Sound unterstützt. Ehrlich, ich habe die Österreicher schon oft gesehen, doch an diesem Abend lieferten sie eine ihrer stärksten Performances ever ab. Ich ging vollkommen steil und feierte ebenso wie das knüppelvolle Infield die Satansbraten mehr als einmal ab. Als dann mit „Baphomet“ der letzte Song angekündigt wurde, rieb ich mir verwundert die Augen, denn die 45 Minuten vergingen wie im Flug und gaben dem Begriff „Kurzweil“ eine völlig neue Bedeutung. Bis dahin mein absolutes Highlight.

Sanctus diaboli confidimus
The devil’s son
Swinefever-Regents of pigs
Belphegor / Hell’s ambassador
Conjuring the dead / Pactum in aeternum
Virtus asinaria
Baphomet

Unter dem Banner Triumph of death gab es nun eine Zeitreise der besonderen Art: Hellhammer live…dass ich das noch erleben durfte. 3 Demos, eine EP und eine Split standen bis zum Übergang zu Celtic Frost 1984 zu Buche, doch bis heute sind Songs wie „Decapitator“ (Zitat Tom Gabriel Fischer: „Ein romantisches Liebeslied“), „Messiah“ oder halt „Triumph of death“ so unfassbare Klassiker, die in jede halbwegs vernünftig sortierte Plattensammlung gehören. Dementsprechend voll wurde es nun vor der Bühne und gerade die Altvorderen, zu denen ich mich auch zähle, wischten sich verstohlen ein paar Freudentränen aus den Augenwinkeln. Ein erneut unfassbar brutaler Sound und eine Band in absolut großartiger Verfassung brachten selbst meine bessere Hälfte in Schwingung. Das ich mal eine Frau kennenlerne, die zu „Reaper“ oder „Messiah“ das Tanzbein schwingt, hätte ich auch niemals für möglich gehalten. Tom Warrior war in Hochform, scherzte mit dem Publikum und freute sich sichtlich, dass so viele Leute dieser Lehrstunde in Sachen Oldschool beiwohnten. Wo Belphegor ein Highlight waren, waren Hellhammer noch einen Ticken stärker und hinterließen verbrannte, thüringische Erde. Was für ein Abriss!

The third of the storms (Evoked damnation)
Massacra
Maniac
Blood insanity
Decapitator
Crucifixion
Reaper
Aggressor
Revelations of doom
Messiah
Visions of mortality
Triumph of death

Konnte es noch besser werden? Ich zweifelte stark und auch wenn ich mich tierisch auf Hypocrisy freute, konnte ich mir nicht einmal im Entferntesten vorstellen, dass Peter Tägtgren mit seinen Mannen dem Ganzen noch einen draufpacken könnten. Doch sie taten es, kamen, spielten und siegten auf ganzer Linie. Eine erneut brillante Setlist, ein Tägtgren, der brillanter denn je seine Stimmbänder in Schwung brachte und ein Horgh der es schaffte, dass das Schlagzeug sich immer weiter dem Bühnenrand näherte. Bangend wie ein Irrer gab der blonde Hüne den Takt vor und das Publikum flippte komplett aus. Ein Mördersong jagte den Nächsten und mehr als einmal konnte man ein Grinsen in den Gesichtern der Schweden ausmachen, die sich von den euphorischen Reaktionen der Fans zu Höchstleistungen anspornen ließen. Was für ein großartiger Abschluss eines tollen ersten Tages, den ich musikalisch im Vorfeld als den schwächsten auserkoren hatte. [olaf]

Fractured millennium
Valley of the damned
End of disclosure
Adjusting the sun
Eraser
Pleasure of molestation / Osculum obscenum / Penetralia
Apocalypse / The fourth dimension
Carved up
Fire in the sky
War-path
The final chapter
Roswell 47


eine kleine Nachlese von den Kollegen von Undergrounded
Song: FIRTAN "Nacht verweil"



Das Zephyr's Odem Team

Olaf (+Fotos) | Siggi | Schaacki | Leonie


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