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DETRITUS– Myths (2021)
(6.873) Maik (7,2/10) Heavy Metal
Label: Embryo Industries
VÖ: 14.02.2021
Stil: Heavy Metal
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DETRITUS aus England sind keine Neulinge im Geschäft. Angefangen hat die Sache Ende der Achtziger, aus der dann auch zwei LP’s entstanden sind. Und dann war irgendwie Schluss.
Nun, nach so langer Zeit, hat sich die Band wieder zusammengesetzt, um mit „Myths“ den dritten Longplayer zusammenzubasteln. Die Combo wird unter der Stilbezeichnung „Progressive Thrash“ geführt, aber nach mehrmaligem Anhören der Scheibe, kann ich weder genug Thrash als auch ausreichend Progressivität erkennen. Man sollte also keinesfalls etwas in Richtung MEKONG DELTA erwarten.
Nun, das 1990er Album „Perpetual Defiance“ trifft den Nagel dann eher auf den Kopf, denn da sind sie noch richtig abgegangen. Das soll jetzt nicht heißen, dass das vorliegende Material schlecht ist, aber eben nicht wirklich progressiven Thrash darstellt.
Nach einem Intro beginnt „Bright Black“ mit eher im langsameren Bereich angesiedelten Riffing, welches schon leichte Thrashqualitäten aufweist, insgesamt allerdings auch in anderen Metalsparten definitiv nicht fehl am Platze wäre. Dazu ein rauher Gesang, der besonders im Refrain recht cool wirkt. Besonders der Chorus kommt recht geil. Das darauffolgende „Tale Of Sadness“ geht dann ziemlich runter mit dem Tempo, und hat mit Thrash dann eher nichts zu tun, und erinnert eher an eine Art Gothic -Ballade. Hat aber auch irgendwie Ohrwurmcharakter. Highlight in meinen Ohren ist das nächste Stück namens „Call Me Human“, welches wieder mit einem recht geilen Chorus aufwartet. Und ließ mich dieser Song dann doch etwas aufmerksamer aufhorchen, ziehen DETRITUS mit „Exoria“ tempomäßig wieder die Bremse. Der Song erinnert mich, mit den Streichern und dem Piano eher an GOETHES ERBEN und vergleichbare Bands.
„Bloodstained Glass“ beginnt mit mittelalterlich anmutendem Chorgesang, und wechselt dann in eine Richtung, die mich leicht an RAMMSTEIN erinnert, und „Pharisee“ ist dann wieder ein eingängiger Rocksong, der wiederum stilistisch in Richtung schwarzes Album (METALLICA) geht. Auch „The Game“ ist recht rockig geworden, aber vom Riffing eher brav gehalten. Im abschließenden „Forever Soldier“ kommen dann wieder leichte Thrash-Anleihen und sogar ein wenig Progressivität rüber, was den Song insgesamt allerdings etwas zerfahren wirken lässt.
DETRITUS ist ja die Bezeichnung für Geröll, Schutt, Überreste nach Katastrophen wie Erdbeben und Co. Passend zum Bandnamen liegen die früheren Trademarks der Band, Progressivität und Thrash, eher in Überresten vor. Und obgleich das Album nicht schlecht ist, und trotz des auf Dauer etwas eintönig wirkenden Gesangs seine Reize hat, und ganz gut ins Ohr geht, sind doch die Höhepunkte recht rar gesät. Außerdem spielt sich alles im Midtempo oder langsamer ab. Die Band nennt METALLICA, MEGADETH, DARK ANGEL und SAVATAGE als Einflüsse. Ich kann höchstens etwas METALLICA ab dem Black Album erkennen, und, ja, meinetwegen auch eine Spur SAVATAGE zu späteren Zeiten.
Gerade das wird es der Band schwer machen, in der heutigen Zeit zu punkten, besonders, wenn man mit der Behauptung ins Rennen geht, man spiele progressiven Thrash. Da sehe ich dann doch die Befürchtung, dass auf dem wiedererweckten Geröll doch bald wieder viel Gras und Moos gedeiht.
Anspieltipp: „Bright Black“ und „Call Me Human“
Bewertung: 7,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Myth Of Redemptive Violence
02. Bright Black
03. Tale Of Sadness
04. Call Me Human
05. Exoria
06. Bloodstained Glass
07. Pharisee
08. The Game
09. Forever Soldier