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BURNING WITCHES – The Dark Tower (2023)

(8.363) Maik (8,7/10) Heavy Metal


Label: Napalm Records
VÖ: 05.05.2023
Stil: Heavy Metal






Fünf Langspielplatten in knapp sieben Jahren ist schon mal eine Hausnummer. Und nur knapp zwei Jahre nach dem letzten, ebenfalls von mir rezensierten Album legen die Brennenden Hexen ein neues Stück Kohle ins Feuer. „The Dark Tower“ heißt das Gerät, und versprüht schon vom Coverartwork her eine Spur KING DIAMONDschen Grusels.

Nach einem dazu passenden Intro entfesseln die BURNING WITCHES die Bestie. „Unleash The Beast“ ist ein bissiges, recht schnelles Stück mit eindeutiger Speed Metal- Attitüde. Da haben sich die Hexen wohl einen Turbolader an den Besen geschraubt. Die Klassiker sind natürlich auch auf diesem Album unverkennbar herauszuhören. Das folgende „Renegade“ verneigt sich tief vor Bands wie ACCEPT und JUDAS PRIEST, ist ein gemütlicher Rocker, dessen Aggressivität hauptsächlich durch den Gesang hervortritt.

Wiederum eine Prise KING DIAMOND zieht sich der Anfang von „Evil Witch“ in die Nüstern. Insgesamt wirkt der Song aber etwas eigenartig sperrig. Zumindest im Strophenteil.

Ohauerha, was ist denn das? Auf die Strophe von „World On Fire“ könnte man ohne Weiteres den Text von „Judas Rising“ singen. Ansonsten ist der Song ein typischer Hexen-Rocker aus dem Mittelfeld. Der Chorus hat schön Power und zieht ordentliche Schneisen. Nur diese Hohohoo-Gesänge stoßen mir etwas sauer auf. Das Fussballplatzgegröle überlassen wir doch lieber den Ballermannmuckern.

Mit „Tomorrow“ streifen BURNING WITCHES den Bereich der Ballade, und klingen so ziemlich nach den SCORPIONS. Oder ähnlich gepolten Songs von OZZY. Meister OSBOURNES Lieblingswort ‚tuhmouurrouuh“ im Titel weist da schon in die richtige Richtung. „House Of Blood“ ist wieder ein Gruselintermezzo, bevor es mit dem Titelsong weitergeht.

Und der hat eine recht wuchtige Ausrichtung, der zum Headbangen förmlich einlädt, und eine eindeutige Spur in Richtung JUDAS PRIEST zieht, vor allem, weil Lauras Voice auch in den höheren Lagen ordentlich Fülle hat. „Heart Of Ice“ ist dann eher ein Filler, der mich nicht so richtig aus dem Pantoffeln kloppt, und „The Arrow Of Time“ ist auch eher aus dem Regal ‚Standardprogramm‘. Dafür lässt „Doomed To Die“ wieder ordentlich die Stacheln aus dem Kaktus floppen und verbindet PRIESTsches Treibgas mit der GRAVE DIGGERschen Stampfmaschine.

„Into The Unknown“ hat Hymnenqualitäten, verliert durch den getragenen Mittelteil allerdings ein wenig den Druck nach vorn. Vor allem kommen hier auch wieder diese Hohohooo- Gesänge auf, bei denen ich regelmäßig stumpfe Zähne kriege. Zum Ende zu wird der Song dann aber noch bissig und geradezu bösartig. Das abschließende „The Lost Souls“ hat dann noch mal veritable Anklänge an US-Power/Speed und sogar Thrash Metal zu bieten und schmettert noch mal eine ordentliche Breitseite ins Gelände.

Ach ja, traditionsgemäss haben BURNING WITCHES auch zwei Coverversionen mit an Bord genommen. „Shot In The Dark“ von OZZY OSBOURNE und „I Wanna Be Somenbody“ von W.A.S.P..

„The Dark Tower“ ist ein Album, welches sich gut in die Diskographie der Hexen einbindet, teils sogar etwas aggressiver wirkt als das ältere Material. Musikalisch lassen sich BURNING WITCHES auf keine Experimente ein. Die Band bietet wieder an die 80er angelegten, traditionellen Heavy Metal, in ein modernes Klanggewand gekleidet. Natürlich hat sich die Band in eine musikalische Komfortzone eingeigelt und die ‚Nummer-Sicher‘ Schublade aufgemacht, allerdings, sie wären blöd, wenn sie das nicht täten. Solange der Scheiterhaufen noch lodert, und nicht zum gemütlichen Kaminfeuer wird, ist das okay.

Anspieltipp: „Unleash The Beast“ und „Doomed To Die“


Bewertung: 8,7 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Rise Of Darkness
02. Unleash The Beast
03. Renegade
04. Evil Witch
05. World On Fire
06. Tomorrow
07. House Of Blood
08. The dark Tower
09. Heart Of Ice
10. Arrow Of Time
11. Doomed To Die
12. Into The Unknown
13. The Lost Souls
14. Shot In The Dark (OZZY OSBOURNE- Cover)
15. I Wanna Be Somebody (W.A.S.P.- Cover)




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