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BÜTCHER – On Fowl of Tyrant Wing (2024)

(9.152) Maik (7,8/10) Speed Metal


Label: Osmose Productions
VÖ: 25.10.2024
Stil: Speed Metal






Bock auf ne Runde Assi Metal? So richtig schön räudig und auf die Fresse? Dann habe ich hier das neueste Krawallscheibchen von BÜTCHER aus Belgien. Das mittlerweile dritte Langspielalbum der Band hört auf den Titel „On Fowl Of Tyrant Wing“, der für mich, irgendwie, keinen Sinn ergibt. Wer hat das Geflügel auf die Schwingen des Tyrannen getackert? Und warum?

Egal. Widmen wir uns einfach der Mucke. Und die ist ein gediegener Bastard aus Heavy Metal, Blackened Thrash, Thrash’n’Roll und ner Prise Speed Metal. BÜTCHER wildern in allen Gefilden der Klrachmucke, Hauptsache, es klingt schön assi und verrucht. Schon beim ersten Song (der nach dem Intro) namens „Speed Metal Samurai“ zeigt sich eine Affinität zu japanischer Metalmucke. Als hätte Gezol hier seine Bands SABBAT und METALUCIFER zusammengemixt und den ganzen Kram dann mit Achtziger NWOBHM- Charme aufgehübscht. Und natürlich scheppert und knallt es an jeder verfügbaren Ecke.

Obwohl, ‚hübsch‘ ist das keineswegs. BÜTCHER offenbaren zwar Kompetenz an den Instrumenten und gestalten auch das Songwriting recht abwechslungsreich, packen das alles allerdings in ein Gewand bösiger Produktion. Und schrappeln die Instrumente schon im rauen Bereich herum, wird dies durch den hallunterlegten Assigesang von R. Hellshrieker (der seinem Namen durchaus Ehre macht) noch eine Stufe tiefer in den versifften Tanzboden einer rauchigen Metalkneipe getreten.

Wenn man beim Anhören die Augen zumacht, hat man das Bild förmlich innerlich visualisiert. Es stinkt nach abgestandenem Bier und Ziggenrauch, nach Schweiß und vielleicht auch ein bisschen nach Kotze. Im Blitzgewitter einer schrottigen Lichtanlage konvulsieren Kuttenträger und schütteln ihre schmierigen Matten zum Takt der Livemusik, die mit Gebrüll und Rückkopplungen versehen durch den überhitzten Raum wabert.

Dass das Augenwerk der Belgier auf Speed Metal gerichtet ist, zeigen Kracher wie „Keep The Steele (Flaming Hot)“, wo es so richtig scheppert. Aber ab und an schimmern auch mal alte MAIDEN durch den infernalischen Lärm, sei es durch die Basslinie oder durch gelegentliche Twin Guitar Harmonien. Beispiel dafür dürfte „A Sacrifice To Satan’s Spawn“ sein, bei dem Mister Harris und Co sicherlich schon mal die Nummer ihres Anwalts raussuchen, dann aber von einem Anruf absehen, denn so klangen MAIDEN wohl zuletzt Mitte der 70er, kurz nach ihrer Gründung, im Proberaum. Besonders gesangstechnisch war keiner der bisherigen fünf Sänger der eisernen Jungfrauen so abgefuckt wie der BÜTCHER- Schreihals.

Und abgefuckt ist der Sound der Belgier auf jeden Fall, dass sie es sogar schaffen, aus einem abwechslungsreichen und komplexen Track wie „A Gipsy’s tale (Of Sex And Seance)“ ein pures Geschepper zu machen, selbst trotz Anleihen bei MERCYFUL FATE und ähnlich gelagerten Okkult- Gruppen.

Das Album endet mit „An Ending In Fyre“, und wenn Eure Ohren bisher noch nicht brennen, könnt ihr den Horchbrettern mit diesem Blackened-Thrash- Gerät den Rest geben. Der Song klingt fast ein wenig, als wenn DESASTER mal eben auf Viking Metal machen würden. Krass.

Wenn Ihr also Eure Metal – Drecksauparty noch ein bisschen dreckiger machen wollt, zieht Euch BÜTCHER’s „On Fowl Of Tyrant Wing“ rein. Und wenn Ihr herausbekommt, was uns die Band mit dem Titel sagen will, könnt Ihr mir gern eine Nachricht schicken.

Anspieltipp: „A Sacrifice To Satan’s Spawn“ und „Keep The Steele (Flaming Hot)“


Bewertung: 7,8 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. A Divine Wind (Intro)
02. Speed Metal Samurai
03. Blessed by The Blade
04. Koraktor’s Iron Rule
05. Keep The Steele (Flaming Hot)
06. A Sacrifice To Satan’s Spawn
07. A Gypsie’s Tale (Of Sex And Seance)
08. An Ending In Fyre




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