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BLOODY NIGHTMARE – Pillars Of Chaos (2023)
(8.377) Maik (7,7/10) Heavy Metal
Label: Fighter Records
VÖ: 23.05.2023
Stil: Heavy Metal
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Diese traditionelle Schiene des 80er Metal, der so zwischen NWOBHM und US- Power Metal herumgeistert, zieht ja nun schon einige Zeit wieder seine Kreise durch die Gehörschächte der Metalgemeinde. Auch die Zahl der Länder, in denen diese Spielart aufgegriffen und gepflegt wird, wächst unaufhörlich. Auch aus Kolumbien erreichen uns jetzt diese altbekannten, doch immer wieder coolen Klänge.
Und dabei haben BLOODY NIGHTMARE, wenn ich meinen Recherchen trauen kann, einst als Thrash-Band begonnen. Und wie man auf dem ersten Demo „Fiddlerman Possessed“ von 2013 hören kann, hatte die Combo damals auch einen leichten Speed Metal Streak, den man heute auch noch heraushört. Die Speednote war auch auf dem Debütalbum „Hellwolf“ noch deutlicher ausgeprägt.
Nun steht also das neue Album „Pillars Of Chaos“ in den Startlöchern, und die Band hat sich doch ziemlich gewandelt. Nun mehr im angespeedeten traditionellen Heavy Metal verankert, hat die Band auch mehr Abwechslung in die Songs integriert. Die Gitarre sägt schöne klassische Riffs ins Gelände und die Songs gehen grösstenteils gut ab, zwar ohne grossartig neue Akzente zu setzen, aber dennoch recht fein.
Ein Streitpunkt könnte der Gesang von Alexander Daza sein, der doch gern mal einen oder auch zwei Töne danebenliegt. Bei den speedigeren Abgehtracks ist das allerdings zu verschmerzen, da es diesen sozusagen einen ordentlichen Schub mitachtziger Authentizität verleiht. Jedoch bei der Semiballade „Just A Matter Of Time“ ziehen sich vor Schmerz teilweise alle Löcher zu, als hätte man ein Pfund Zitronen gefressen. Auch bei „Excessive Pleasure“ können die Gesangslinien nicht wirklich für ausschweifendes Vergnügen sorgen.
Und das ist letztlich auch das große Manko von „Pillars Of Chaos“. Mit dem Gesang steht und fällt nun mal der Gesamteindruck, und wenngleich mich die Mucke insgesamt schon ziemlich zum Abrocken bringt, sind es doch immer wieder mal die schrägen Töne aus Alexanders Goldkehlchen, die mir inmitten metallischer Ekstase immer wieder einen ernüchternden Kinnhaken verpassen.
Wie gesagt, bei den Abgehnummern passt das, da dies einen schönen Kontrast zu modernen Hochglanz- Highend- Produktionen metallischen Musikschaffens erzeugt. Die Songs sind allesamt recht ordentlich und gehen teilweise gut ab, auf hitverdächtige Überhämmer wird man allerdings verzichten müssen. Alles in allem ein annehmbares Scheibchen, welches durchaus seine Stärken hat, allerdings, gerade was die Vocals angeht, auch noch über eine erhebliche Menge Luft nach oben verfügt.
Anspieltipp: „Nightriders“ und „Pillers Of Chaos“
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Hellix
02. Nightriders
03. Till The Grave
04. Pillars Of Chaos
05. Poisonous (Breathe The End)
06. Midnight Legion
07. Excessive Pleasure
08. Street Rock’n’Roll
09. Just A Matter Of Time
10. Celestial Wisdom