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BEWITCHER – Spell Shock (2024)

(9.105) Maik (8,2/10) Black Thrash Metal


Label: Century Media Records
VÖ: 27.09.2024
Stil: Black Thrash Metal






Blackened Thrash Metal geht ja irgendwie immer. Schön dreckig, ein bisschen angeböst und keine Texte, die intensive Denkarbeit verlangen. Letzteres zumeist, aber nicht zwingend. Meist geht es um Satan, Tod, Gewalt, billige Nutten oder einfach ums Saufen. Beste Beschallung für alkoholintensive Festlichkeiten also.

Und dass an solcher Mucke auch immer Bedarf besteht, zeigt die Tatsache, dass man fast überall auf Combos stößt, die sich dieser Beschallungsart widmen. Aus Amiland, genauer Portland/Oregon kommen BEWITCHER, die schon seit 2013 dabei sind, schön räudig-rotzigen Blackened Thrash zu zocken.

Mittlerweile steht schon der fünfte Langspieler auf dem Programm, hört auf den kurzen und prägnanten Titel „Spell Shock“ und bietet alles, was Freunde dieser Mucke lieben und schätzen. War die Band anfangs noch mehr lärmig und assi unterwegs, ganz im Stile der ganz alten VENOM und Konsorten, hat sich die Mucke des Trios doch mittlerweile stark, nun, sagen wir, professionalisiert.

Die Songs werden präziser auf den Punkt gespielt, der Sound drückt fett aus den Boxen und auch das Songwriting selbst ist weniger auf asozialen Krach ausgelegt. Hört man in den Opener „Starfire Maelstrom“ rein, findet man sogar leichte Anklänge an DISSECTION, man glaubt es kaum.

Natürlich stehen die alten Vorreiter VENOM und auch MOTÖRHEAD ebenfalls noch im Hintergrund, und es gibt auch noch genug Leder, Nieten, Bier und pershinggroße Mittelfinger in Richtung spießigen Kleinbürgertums. Das alles nun aber in etwas glänzenderer Verpackung. Klar, angesichts der immer noch aus allen Böden sprießenden Bands dieser Spielart möchte man sich ja auch ein wenig abheben.

So mixen BEWITCHER ihren schwarzgefärbten Thrash mit altem Heavy Metal zusammen, wirken dadurch ein wenig cleaner und müffeln nicht mehr straight nach besoffen-im-Proberaum-Draufloslärmen, selbst wenn sie ab und zu etwas punkig klingen. Gerade Gassenhauer wie „Out Against The Law“ oder „The Harem Conspiracy“ (was für ein Titel!) dürften dem Thrash’n’Roll- Freund die Hummeln ins Genick zaubern.

Die Produktion hat ordentlich Druck und ist für Blackened Thrash- Verhältnisse recht klar, nur der Gesang wirkt passend rausgekotzt und bringt eine Menge Dreck in die Mucke. Das kommt einerseits recht gut, andererseits klingen die Songs dann auch alle recht ähnlich. Da ragt keiner irgendwie stark aus dem Gros heraus, was es mir auch relativ schwer machte, mich für Anspieltips zu entscheiden. Im Grunde könnte man alle angeben, bis auf das etwas verwirrende Instrumentalstück „Pagan Shadows“, welches auch auf einer Pagan (sic!) oder Folk Metal Platte seinen Platz finden könnte.

Letztendlich erfinden BEWITCHER den angeschwärzten Thrash’n’Roll nicht neu, einige Versatzstücke kommen einem auch irgendwie bekannt vor. Das hat natürlich den Effekt, dass man sich als Schwarzdrescher gleich irgendwie zu Hause fühlt. Auf jeden Fall bekomme ich beim Anhören Durst auf Bier. Aber nicht zum Schönsaufen der Musik, sondern zum Feiern. Und dazu eignet sich „Spell Shock“ auf jeden Fall. Denn die Mucke macht außer Bierdurst auch noch Spaß.

Anspieltipp: „Dystopic Demonolatry“ und „The Harem Conspiracy“


Bewertung: 8,2 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Starfire Maelstrom
02. Lavish Desecration
03. Spell Shock
04. Out Against The Law
05. Dystopic Demonolatry
06. Seasons Of Foul Harvest
07. We Die In Dust
08. The Harem Conspiracy
09. Pagan Shadows
10. Ride Of The Ironfox




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