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Zephyr's Odem - Monthly Warfare
Unsere Alben des Monats Juli 2024
Anfänglich schien der Juli ein recht schwacher Monat zu werden, denn neben vereinzelten Highlights war zwar in der Breite eine Menge los, aber in der Spitze tat sich nicht viel. Doch peu à peu kamen immer wieder starke Alben an die Oberfläche gespült, die unsere Sorge, dass wir am Monatsende keine 15 Platten zusammenbringen könnten, ad absurdum führten.
Das aber die Franzosen von Seth die Pole Position einnehmen würden, stand schon relativ früh fest und unser Patrick sollte nun Luftsprünge machen, wurde sein rabiat geäußerter Wunsch nach dem „Album des Monats“ doch nun erfüllt. Aber auch die Silber- und Bronzemedaille an Nyktophobia und Act of Creation sind mehr als verdient.
Mitten in der laufenden Festival-Saison sind wir natürlich weiterhin am Ball, um Euch auch im August eine geballte Ladung an gitarrenorientierter Unterhaltungsmusik zu bieten und verbleiben bis dahin mit metallischen Grüßen bis nächsten Monat.
TOP 3 - JULI 2024
SETH – La France Des Maudits (2024)
Jeder der auch nur ein Fünkchen Schwarzmetall im Blut hat, kommt an diesem Meilenstein in diesem Jahr nicht vorbei! Ich finde es fast ein bisschen Schade, dass unsere Punkteskala lediglich bis zur 10 reicht, denn dieses Opus Magnum offenbart in jeder einzelnen schwarzen Note die vertonte Perfektion, steht mit so dermaßen großem Abstand über so vielen anderen Veröffentlichungen und ist aktuell (und wohl noch auf sehr lange Zeit) im Genre völlig konkurrenzlos!
NYKTOPHOBIA – To the Stars (2024)
NYKTOPHOBIA haben mit „To The Stars“ ein ganz großartiges Stück Musik erschaffen und ich bin mir sehr sicher, dass dieses Opus Magnum in diesem Jahr das unausweichliche Highlight im Bereich des melodisch geschmiedeten Stahls darstellen wird! Sämtliche Konkurrenzbands, inkl. der Großen wie DARK TRANQUILITY oder THE HALO EFFECT, welche derzeit ebenfalls ein neues Geschoss im Munitionslager bereithalten, können sich verdammt warm anziehen! „To The Stars“ wird verdammt schwer zu toppen sein
ACT OF CREATION - Moments to remain (2024)
Act of Creation brauchen sich vor dem Vergleich mit den Großen der Szene nicht zu verstecken und haben sich mit „Moments to remain“ endgültig emanzipiert. Hier findet der interessierte Metal Fan alles, was unsere Musik so unverwechselbar macht. Und schick sieht das Teil auch noch aus. Ein großes Handgeklapper nach Haiger und meinen Glückwunsch für das bislang beste Album Eurer Karriere! Das zu toppen dürfte schwer werden.
BEST OF THE REST
UPRISING – III (2024)
Das Album besteht aus sechs Knallersongs, mit jeweils anderem Feeling und trotzdem allesamt bewegend. Wer einen Mix aus der technischen musikalischen Vielschichtigkeit von Waldgeflüster, dem Touch von Nocte Obducta und modernen (Post) Black Metal mag, empfehle ich sich mit UPRISINGs neuem Album zu beschäftigen.
MALCONFORT – Humanism (2024)
Die Londoner Experimental Blackies von Malconfort haben bereits Anfang Juli mit „Humanism“ ihr Debut veröffentlicht. Was wohl zu den spannendsten Alben des Jahres zählen wird. Denn es ist zweifelsohne außergewöhnlich und besonders. Sticht aus der Masse der Releases mit einer ziemlichen Vehemenz hervor. So sollte man auf die 2018 gegründete Band mal mehr als einen losen Moment werfen und die 6 Songs, die eine kleine halbe Stunde in Anspruch nehmen, die geschätzte Zeit widmen.
VANHELGD – Atropos Doctrina (2024)
Eine unausweichliche Kaufempfehlung für dieses Todesmetallische Highlight sei hiermit wärmstens ausgesprochen, denn die Jungs bieten mit ihrer Musik wieder einmal einen herrlich erfrischenden Lichtblick, der im oftmals recht gleichklingenden und mitunter schwer gesättigten Bereich des Death Metals stark heraussticht!
SKYEYE – New Horizons (2024)
Wie gesagt, wirklich neue Horizonte erschließen sich SKYEYE nicht auf „New Horizons“, aber die altbekannten Stärken der Gruppe haben doch auch etwas für sich. Die Scheibe knüpft definitiv an den Vorgänger an, flasht mich vielleicht nicht ganz so wie dieser, ist aber dennoch empfehlenswert. Auch das Coverartwork zeigt sich wieder im Stile alter Kinoplakate aus den 40ern, 50ern. Die Band scheint das wohl auch als Wiedererkennungsmerkmal aufzubauen.
ORDEN OGAN - The Order of Fear (2024)
Orden Ogan haben mit „The Order of Fear“ nicht nur ihre Ausnahmestellung gefestigt, sondern vielmehr mit einem ihrer besten Alben überhaupt den Thron von den blinden Gardinen übernommen und werden diesen aller Voraussicht nach noch eine ganze Weile innehaben, denn ich kann mir bei der schon jahrelang anhaltenden Qualität der Band beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendwann mal ein Einbruch stattfinden könnte. Diese Scheibe ist dafür jedenfalls ein eindrucksvoller Beweis.
AIVVASS – Spiritual Archives (Occult Rites I+II) (2024)
Anscheinend ist man gerne von der Band PENTAGRAM beeinflusst und widmet der Band ein Cover. Einerseits sehr schade, da dadurch der eigene Stil etwas verdrängt wird. Auf der anderen Seite passt der Song super zur Truppe. AIVVASS haben den Song zu ihrem eigenen gemacht. Spielerisch passiert hier aber mehr als auf den Titeln davor und das Cover löst sich vom Rest. Der Song steht der Band aber richtig, richtig gut!
LACERATION – I Erode (2024)
Aber bleiben wir bei der Mucke von LACERATION! Auf „I Erode“ wird der Gründerzeit des amerikanischen Death Metals mehr als nur Tribut gezollt. Wäre das Album um 1990 herausgekommen, wäre es in die Phalanx der Klassiker der oben genannten Bands aufgestiegen. Derartiges wird heutzutage wohl kaum noch möglich sein, denn die Konkurrenz ist zahlreich. Dennoch lege ich „I Erode“ jedem Freund des US- Metals ans blutig-modrige Herz.
LEGIONS OF THE NIGHT - Darkness (2024)
Erneut heben Legions of the Night den opulenten Power Metal auf eine Ebene, die nur wenige Bands dieses Genres in den letzten Jahren erreicht haben und legen somit die Messlatte für Machwerke gleicher Gangart verdammt hoch. Das Album in seiner Gesamtheit ist ein herrlicher Hörgenuss, der sich auch nach dem x-ten Mal nicht abnutzt. Sollte man sich unbedingt zulegen, wenn man keinen Bock mehr darauf hat, noch länger auf die groß angekündigte Savatage Scheibe zu warten.
WORMED - Omegon (2024)
Der Weltraum, unendliche Weiten, Sternzeit 07_2024. It´s Trekki-Time, wohl eher nicht. Die Fünfertruppe von Wormed aus Madrid haben ihre neuste dissonante Weltraumoper „OMEGON“ auf die Menschheit losgelassen. Oder auf den Teil, den der NanoTech-Krieg von ihr übrig gelassen hat. Wormed machen genau da weiter, wo sie 2016 mit ihrem Album „Krighsu“ und der 2019 erschienen EP „Metaportal“ aufgehört haben. Die Fortsetzung der Storyline von Krighsu. Halb Mensch, halb irgendwas. Das Todesbleigebolze im Si-Fi-Gewand ist nichts für schwache Nerven oder empfindliche Ohren.
KISSIN‘ DYNAMITE - Back with a Bang! (2024)
Aber nochmal…“Back with a Bang!“ ist immer noch um Galaxien besser als vieles, was die Konkurrenz veröffentlicht hat oder noch werden wird. Kissin‘ Dynamite sind einfach die perfekte Band für den nun hoffentlich einkehrenden Sommer, den man mit einem gepflegten Kaltgetränk am Wasser verbringt, dabei der hier zur Leier getragenen Lyrik der Württemberger seine Aufmerksamkeit schenkt und einfach eine gute Zeit hat. Das hat die Band erneut geschafft und dafür gebührt ihnen meine Anerkennung und Respekt!
COLDCELL – Age of Unreason (2024)
Der Sound der Platte ist mächtig druckvoll, fast glasklar und lässt sämtlichen Instrumenten und Spielereien die nötige Luft zum Atmen. Beim Cover hat man ebenfalls keinerlei Mühen gescheut und somit ist „Age Of Unreason“ eine absolut runde, stimmige und großartige Platte geworden, die zwar, wie oben angesprochen, in diversen Aggregatszuständen so richtig schlechte Laune verbreiten kann, aber durch die irrsinnig intensive Grundausrichtung der musikalischen Darbietung auch mindestens genauso viel Hörgenuss verspricht.
AGAINST EVIL – Give ’Em Hell (2024)
Man kann also sagen, dass AGAINST EVIL hier keineswegs das Rad neu erfinden. Vor vierzig Jahren erschienen wäre das Album heute sicher ein Klassiker. So ist es eben ‚nur‘ eine schöne Zeitreise in eine Metalhistorie, in der wir alle noch jung und dynamisch waren (jetzt bin ich nur noch ‚und‘). Und für diese nostalgische Axt haben sich AGAINST EVIL ein großes Bier verdient.