Label: Napalm Records
VÖ: 10.04.2020
Stil: Winter Metal
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Nach dem ersten Hören des neuen Wolfheart Werks musste ich mich erstmal sammeln. Die Bitte unseres Chefredakteurs und die Verbundenheit zu einer meiner Lieblingsbands sind dann aber auch halt irgendwie eine Verpflichtung um ein Review von einem Album zu schreiben, mit dem man nicht 100% zufrieden ist.
Also los.
„Hail of steel“ startet klassisch in Wolfheart Manier, sanft einleitend, bis ein gewaltiges Geballer losgeht, verbunden mit teils chaosartigen orchestralischen Keyboardklängen, die mich verwundern und nicht in meine Gehörgänge wollen.
Auch „Horizon on fire“ verfällt dem gleichen Muster, Hochgeschwindigkeitsbeginn, wobei hier zeitweise wirklich nette Rhythmusklänge, Riffs und Melodien zu hören sind, aber diese orchestralischen und melodievorgebenden Keyboardklänge nerven irgendwie. „Reaper“ ist dann etwas ruhiger gehalten wobei mich die Melodien und das „gesittete“ Tempo etwas „runter“ kommen lassen.
„The Hammer“ beginnt dann Titelgerecht mit einem brachialen Riffgemetzel und, ja melodietreibenden Keyboards, wobei dann zwischenzeitlich auch melodiöse Gitarrenklänge zu hören sind, die wirklich gut tun, dieser Wechsel von Geschwindigkeit und Melodie ist genau das was man (ich) hören will, sogar Piano- und Akustikklänge beenden diese über 6 Minuten lange Schlachtorgie.
Passend und wahrlich notwendig schwebt „Eye oft he Strom“ aus den Boxen, wie ein neues Intro, das erste Mal wo ich das Gefühl von großartiger Musik habe. Und wie sich herausstellen sollte ist das wirklich der Übergang in die von mir geliebte Wolfheart Welt. Bei „Born from fire“, für mich neben „Ashes“ der beste Song des Albums, kommt endlich das bekannte Gefühl von Genialität und großartiger Melodien auf, auch „Arrows of chaos” mit geilen fetten Midtempo Riffs und hier dezenter eingesetzten Keyboardpassagen und der absolut vorzügliche Rausschmeißer „Ashes“ zeigen welches Wolfheart Level möglich ist.
Hier sind die geliebten und bekannten Melodien vorhanden, die im ersten Teil das Albums komplett abgehen. Erwähnenswert ist allemal das erstklassige Drumplay von Joonas Kauppinen.
Fazit: Zu viele orchestralische melodietreibende Keyboardklänge, die in den früheren Alben in der Art so nicht zu hören waren. (außer teilweise auf „Constellation Of The Black Light"). Mir fehlen hier die grandiosen Melodie- und Leadgitarrenklänge von Mika Lammassaari. Alles wirkt etwas erzwungen ohne Gefühl, Schmerz oder Tiefgang.
Nicht falsch verstehen, es ist wahrlich kein schlechtes Album und bei weitem sicherlich besser als andere Bands in dem Genre, allerdings sind bei mir als altem Wolfheart Fan und Freund die Erwartungen natürlich jedes Mal riesig.
Mit Sicherheit ist Wolves of Karelia nicht das beste Werk von Wolfheart. Allerdings macht mir der zweite Teil des Albums Mut und Hoffnung, weitere Knallbonbons aus der Feder von Tuomas Saukkonen zu erhalten. Mit Vagelis Karzis steht zudem wieder ein grandioser Gitarrist zur Verfügung, der sicherlich auch seinen Teil dazu beitragen wird.
Line-up:
Tuomas Saukkonen: Guitar, Vocals
Joonas Kauppinen: Drums
Lauri Silvonen: Bass, backing vocals
Vagelis Karzis: Session guitar
Produced: Tuomas Saukkonen
Recorded: Saku Moilanen / Deep Noise Studios
Mix & Mastering: Juho Räihä / Soundspiral Studios
Bewertung: 8,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Hail of steel
02. Horizon of fire
03. Reaper
04. The Hammer
05. Eye of the storm
06. Born from fire
07. Arrows of chaos
08. Ashes