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WELCOME TO PLESHIWAR - Apostasy (2023)
(8.622) Olaf (8,5/10) Doom Death Metal
Label: MDD Records
VÖ: 09.11.2023
Stil: Doom Death Metal
Nach gerade einmal drei Jahren Bandexistenz können die Marburger Doom Deather nicht nur auf eine EP und das jetzt veröffentlichte neue Album zurückblicken, sondern kamen auch schon in den Genuss eines dicken 8,0 Reviews unseres Maiks, dem ich aber aufgrund seines übervollen Ordners nicht noch eine Platte “zumuten” wollte, wobei sich das Wort mehr auf die Masse der zu reviewenden Platten bezieht und nicht auf die hier vorgelegte Qualitätsmucke.
Welcome to Pleshiwar bieten dem interessierten Hörer schön mystisch angehauchten Doom Death Metal, wobei ich mich bei dem Albumtitel lediglich frage, warum man nunmehr bei MDD Records vertraglich gebunden ist, statt bei dem Label mit dem gleichlaufenden Namen? “Apostasy” nennt sich nämlich das gute Stück, ist etwas knarzig produziert ist, somit eine interessante Note verpasst bekommt und sich damit ziemlich von vielen anderen Bands dieses Genres absetzt.
Auch die eingesetzten Keyboards wirken nicht aufgesetzt oder penetrant, sondern vielmehr als schöne Unterstützung der Gesamtmucke, die mich sehr oft an eine härtere Version von My dying Bride erinnert, wobei man da aber auch sagen sollte, dass Welcome to Pleshiwar die Briten geschwindigkeitstechnisch auf der linken Spur überholen.
Mir gefallen die Songstrukturen und vor allem die Stimme von Sascha Kaiser, der herrlich growlt und keift, die cleanen Passagen allerdings sein lassen sollte, denn die wollen irgendwie nicht so ganz passen. Auch das Artwork ist stimmig und schreit fast nach einer bedruckten Obertrikotage, die ich gerne überstreifen würde. Aber nochmal zur Musik.
Bei Doom Death habe ich immer so ein wenig Bammel vor ausufernden, extrem langen Songs, die irgendwann an Drive verlieren und meine Aufmerksamkeitsspanne überstrapazieren. Das gibt es bei den Hessen gar nicht, denn mit knapp 7 Minuten ist “Darkness within light” nicht nur der längste, sondern auch der beste Song des Albums, der klar alle Stärken der Band beinhaltet und immer noch genügend Atmosphäre und Gefühl hat, dass sich die Altvorderen Bands davon gut und gerne eine Scheibe abschneiden dürften.
Eine richtig geile Scheibe für diese tristen Herbsttage, die man bei Kerzenschein und einem schönen Glühwein genießen sollte, vielleicht sogar muss. Allerdings interessiert mich, was es mit Pleshiwar auf sich hat. Sind die Jungs Fans der Drei Fragezeichen? Da kam die Stadt bei der Folge “Der Fluch des Rubin” vor oder doch der Gebirgszug im Norden Indiens gemeint ist, in deren Nähe sich der Tempel der Gerechtigkeit befindet, was prima zum Cover passen würde. Aber das ist eine andere Geschichte.