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WEIRD TALES – Second Coming, Second Crucifixion (2023)
(8.526) Timo (8,5/10) Doom/Sludge Metal
Label: Interstellar Smoke Records
VÖ: 01.09.2023
Stil: Doom/Sludge Metal
Das Warschauer Sludge/Doom Trio offenbart mit „Second Coming, Second Crucifixion” das zweite Album. Der Nachfolger zum 2019 veröffentlichten „Hell Services Cost a Lot“. Dabei bieten die polnischen Tieftöner einen angenehm vielschichtigen finsteren Doom Sound. Musik welche die Enttäuschung über die Menschlichkeit, Freundschaft und Liebe bedrückend verinnerlicht. Hass aus den tiefsten Tiefen des Herzens, vermischt sich dabei mit den Gruselgeschichten über Schizophrenie, Drogenabhängige und Massaker. Wie die Band es selbst beschreibt.
Irgendwann begannen Weird Tales als recht klassische Stoner Doomer, integrierten Proto-Punk, Psychedelic und Noise in ihre Musik und verstärkten sie mit narkotischer Psychose. Harte Gitarren, schnelle, kraftvolle Drums und dreckige Bässe stehen im Zentrum ihres Sounds. Gefüllt mit düsterem, psychedelischem Gesang bietet das Dreigespann doch auch um einiges mehr. Dabei beginnt das Album mit „Disgusting & Mean“ noch recht klassisch, kraftvoll und heavy ohne Frage. Man bindet klassische Doom Rock Fragmente ein, verkörpert dies aber auch herrlich dreckig und mit einer fiesen Wucht.
„Dead People's Shit“, ist sogleich verstörend schön, schwerriffig zwischen Doom/Sludge und greifbarer Melancholie. Dabei binden sie sogar Post Metal ein, überraschen mit einfühlsamen, und sogleich bitterbösen Momenten. Auch mit dem Track „Undertaker“, dass zwischen D-Beat Punk, packenden Groove, Doom Core und postigen Black Metal ein intensives Intermezzo sondergleichen ist. „Krokodil Blues“ das Blues mit schleppenden Core und melodischen Screams verschmilzt, bilden zusätzlich eine vielversprechende Basis.
Das gut 9-Minütige „Damned Lovers Of The Swampire“, zeigt sich im klassischen Doom/Sludge Terrain ohne jedoch zu überraschen. Ganz anders ist der letzte Song, „Acid Lobotomy“, das mit brettharten Drumattacken, klirrenden Post-Salven, schleppend und impulsiv meine Neugierde hervorlockt. Der Song hat einen schönen Spannungsbogen. Der ausklingend auch mal Rockn‘Roll bis klassische Stoner Elemente aufgreift. Ein passendes Finale.
Das polnische Trio Weird Tales hat ein bemerkenswertes Sludge Doom Album veröffentlicht, dass auch ein wenig verrückt ist. Gerade Songs wie „Krokodil Blues“ oder „Undertaker“ sprengen jede Vorstellung eines klassischen Sludge Doom Sounds. Für meinen Geschmack hätte das Album auch ein wenig abgedrehter sein können, aber alles in allem ist das dann auch eine übertriebene Wahrnehmung von mir, vielleicht. Letztendlich eine sehr spannende Scheibe für Doom Nerds, die weniger festgefahren sind.
Bewertung: 8,5 von 10 Punkten
TRACKLIST:
01. Disgusting & Mean
02. Dead People's Shit
03. Undertaker
04. Krokodil Blues
05. Damned Lovers Of The Swampire
06. Acid Lobotomy