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VLTIMAS - Epic (2024)
(8.812) Olaf (9,3/10) Death Metal
Label: Season of Mist
VÖ: 15.03.2024
Stil: Death Metal
Ich bin ein klein wenig verliebt! Normalerweise bin ich kein ausgewiesener Fan von irgendwelchen Super-Groups, die sich nur zusammentun, um mal ordentlich Reibach zu machen und ich kenne wenige dieser Retorten-Truppen, die wirklich eine reelle Daseinsberechtigung haben. Vltimas ist eine von denen, die nicht nur gerne auf der Bildfläche bleiben können, sondern auch viel mehr Musik veröffentlichen dürften.
Nach 5 Jahren Wartezeit gibt es nun eine endlich eine neue Platte der Herren Vincent, Blasphemer, Mounier und dem nunmehr vom Session zum festen Bassisten aufgestiegenen Ype namens „Epic“ und ja, eine gewisse Epik ist durchaus nicht von der Hand zu weisen. Aber der Reihe nach.
Zuallererst muss ich hier eine Lanze brechen für eines meiner Jugend Idole, denn es gab in meinem Freundeskreis keinen Einzige, der David Vincent mehr verehrt hat als ich, doch man muss ehrlich zugeben, dass er gerade bei Morbid Angel stimmlich immer ein wenig limitiert war, doch zumindest in seinem Country Projekt etwas Neues ausprobieren und variieren konnte. Und das verdammt geile auf diesem Album ist, dass er nunmehr beides miteinander vereint hat und stimmlich für meinen Geschmack niemals besser war!
Death Metal Growls, die aber großartig akzentuiert und dazu mit einem Tremolo versehen sind. Sowas habe ich noch nie gehört und das klingt keineswegs aufgesetzt, sondern frisch, neu, vielleicht ein wenig ungewohnt, doch gerade das ist das Tüpfelchen, welches auf dem „I“ bislang gefehlt hat. Somit haben Vltimas jetzt ein überragendes Alleinstellungsmerkmal und da lasse ich nicht mit mir diskutieren.
Musikalisch lebt die Scheibe von den großartigen Riffs des Aura Noir Masterminds Rune „Blasphemer“ Eriksen, der hier alles in die Waagschale wirft, was ihm sein Gitarrenspiel zu bieten hat. Und dass das Drumming eines solchen Genies wie Flo Mounier eines ist, ebenfalls nicht von dieser Welt zu sein scheint, versteht sich ebenfalls fast von selbst. Wobei ich manchmal das Gefühl habe, dass Vltimas nicht unbedingt eine musikalische Herausforderung für den Cryptopsy Schlagwerker darstellt. Doch diesen Punch, dieses Gefühl für die Songs muss man auch erst einmal hinbekommen.
Alle acht Songs sind großartige Kompositionen, die musikalisch irgendwo zwischen Death, Dark und schwarzem Thrash Metal angelegt sind, aber zu keinem Zeitpunkt einer roten Linie folgen, was die leider mit 37 Minuten viel zu kurz geratenen Scheibe zu einem überragend abwechslungsreichen Album macht, bei der Langeweile ein ebensolches Fremdwort ist, wie Taurus für unseren Bundeskanzler. Unbedingt die Songs „Mephisto Manifesto“, „Invictus“, Epic“ und „Exercitus Irae“ antesten.
Obergeiles Album, welches durchaus Chancen auf die Top Ten des Jahres hat. Unbedingte Kaufempfehlung!