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VENOM INC. – Avé (2017)

(3.971) - Ingmar (9,1/10) - Death Metal

Label: Nuclear Blast
VÖ: 11.08.2017
Stil: Death Metal

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Wer hätte das gedacht, dass sich Jeffrey „Mantas“ Dunn, Anthony "Abaddon" Bray und Tony "Demolition Man" Dolan nach über zwei Jahrzehnten wieder zusammen finden würden, um erneut Musik unter dem Label von Venom (diesmal mit einem Inc. dran) zu machen? Ich finde die Idee jedenfalls gut und viel wichtiger auch vernünftig umgesetzt. Die Besetzung der Jahre 87-96 hat es geschafft wie seinerzeit auch Musik Abseits des bekannten Stils zu produzieren und gut umzusetzen.

Wer wegen der Namensähnlichkeit auch Ähnlichkeiten in der Musik erwartet ist hier fehl am Platze, auch wenn die Band sich Venom Inc. nennt, so bietet sie wesentlich mehr musikalische Vielfalt als das klassische Venom; ausgenommen die recht progressive Zeit von 1987-1996.

Der Beginn des Albums „Ave Satanas“ lockt den Zuhörer erstmal auf eine falsche Fährte indem man ein schon fast kirchlich intoniertes „Ave Maria“ zu hören bekommt. Allerdings kommt dann recht schnell eine dunkle und verzerrte Stimme dazu, die den Song in seine erwartete Bahn lenkt. Generell ist man hier gemächlicher und druckvoll unterwegs, gefällt mir als Opener sehr gut.

Mit „Forged in Hell“ geht es im oberen Tempobereich weiter, hier kommt das erste Mal eine kleine Ähnlichkeit mit dem klassischen und rasenden Venom durch. Dies ist allerdings verständlich, schließlich ist es Mantas der hier die Saiten schwingen lässt. Jedoch ist das Riffing und die Songstruktur wesentlich ausgefeilter als man es von alten Alben her kennt.

„Time To Die“ ist ein sehr klassischer Thrash Metal Titel, das wird bereits ab dem ersten Durchlauf des Haupt-Riffs klar. Hier werden weder Gefangene noch Kompromisse gemacht, dieser Song geht einfach direkt nach vorne und zwar mitten rein.

„War“ und „I Kneel To No God“ bilden einen sehr angenehmen Ende vom Album, hier wird nochmal kurz vor Schluss richtig aufgedreht, nicht unbedingt vom Tempo her sondern viel eher von dem was präsentiert wird. Anhören lohnt sich hier definitiv, denn hier wird nochmal einiges geboten.

Der Abschluss wird durch „Black N Roll“ realisiert, die Struktur ist hier simpler, dafür macht er durch sein Tempo richtig Spaß; auch die Einlagen wo nur der Bass zu hören ist, sind sehr hörenswert. Ein sehr schöner Rausschmeißer, der das Verlangen nach mehr weckt.

Die Vocals vom Demolition Man sind hart, druckvoll und leicht angezerrt präsentiert, sie passen so sehr gut zum restlichen Konzept von Venom Inc. und erzeugen so einen weiteren Baustein für das Gesamtkonzept.

Die Gitarren haben eine sehr druckvolle Mischung erhalten, der Rhythmus drückt sehr schön im unteren Bereich und ist sehr angenehm zu hören; auch wenn die Gitarre etwas stark komprimiert ist. Die Lead-Passagen sind ebenfalls sehr gut in Szene gesetzt und haben ihre richtigen Platz. Man erkennt hier nach wie vor, dass Mantas die Gitarren bedient, jedoch hat er ganz offensichtlich sein Repertiore erweitert.

Der Bass füllt den gesamten unteren Frequenzbereich aus und gibt der Gitarre so den zusätzlichen und auch notwendigen Druck. Alles passt so perfekt zueinander und verstärkt sich gegenseitig.

Das Schlagzeug erinnert am meisten an alte Zeiten, natürlich ist es jetzt wesentlich klarer und ausbalancierter gemischt, jedoch erkennt man nach wie vor die Handschrift von Abaddon. Das ist für mich ein Pluspunkt das ich das Schlagzeug von Venom schon immer sehr passend fand. Die Snare vermag sich immer deutlich durchzusetzen, eigentlich schon etwas zu sehr, der Kick klingt sehr organisch; ich bin der Meinung sogar das Schwingen des Resonanzfelles bei schnelleren DoubleBass-Passagen hören zu können. Die Becken sind angenehm im Mix positioniert und erschlagen auch durch Kopfhörern nicht die Ohren der Zuhörers.

Ob es jetzt eine kluge Idee war den Bezug zu Venom durch die Wahl des Bandnamens Venom Inc. und dem Wiederverwenden des Schriftzuges herzustellen mag jeder für sich selbst beantworten. Stilistisch gesehen schaffen es die ehemaligen Mitglieder mehr als deutlich sich von ihrem Erbe abzusetzen. Venom Inc. hat stilistisch wesentlich mehr zu bieten als das alte Venom ihrer Zeit und hat mit „Avé“ einen sehr guten Start hingelegt; oder müsste das Wiederaufnahme heißen?

Das Riffing kommt wesentlich schwerer daher, hat allerdings auch erheblich mehr Druck als die alten Produktionen von Venom. Selbst die schnelleren Parts behalten viel von diesem Druck bei. Wer die Alben von Venom in der Zeit von „Prime Evil“ und „Temples of Ice“ mag, wird mit Venom Inc. mehr als hervorragend bedient sein; ich würde Venom Inc. als eine Evolution bezeichnen, quasi Venom 2.0.

Bewertung: 9,1 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Ave Satanas
02. Forged in Hell
03. Metal We Bleed
04. Dein Fleisch
05. Blood Stained
06. Time to Die
07. The Evil Dead
08. Preacher Man
09. War
10. I Kneel to No God
11. Black N Roll


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