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VADIAT – Spear of Creation (2023)
(8.350) Timo (7,5/10) Death/Doom Metal
Label: Redefining Darkness Records
VÖ: 28.04.2023
Stil: Death/Doom Metal
Hinter dem Ohio-Vierer Vadiat haben sich einige Underground-Veteranen des US Death und Thrash Metal verbündet. Denn mit Bassist Ed Stephens (ex-Destructor), Drummer Joe Twardzik (ex-Mystik), Gitarrist Matt Sorg (Soulless, Ringworm) und Gitarrist & Growls Brian Sekula, der eben auch bei Mystik, den Death/Grindern Mortician, Nunslaughter und den kultigen Thrashern Escalation Anger äußerst merklich schon seine Spuren hinterlassen hat.
Auf 50 Minuten servieren die Jungs aus Cleveland recht stimmigen Death Metal mit einem nicht allzu dominanten Doom Anteil. Der recht deutlich seine Wurzeln im Old School Death Metal der Früh 90er innehat. So startet das Album recht klassisch, auch wenn mir die ersten Töne noch recht sperrig erscheinen. Dennoch zeigen Vadiat dann recht fix eine flotte Sohle, was mich bei der Genrebezeichnung dann doch überraschte. Beim Opener kann ich mich Erinnerungen an Morgoth bis hin zu doomigen Momenten an Paradise Lost nicht verwehren. Als gelungen kann man sogleich auch Songs wie „Father Impaler“ und „Shadows Divine“ bezeichnen. Die mit knackigen Solis, Heavyness und einem schönen Tempo dem Album ihren Stempel aufdrücken. Recht kurzweilig zeigt sich auch „Silenced Cries“, die dargebotenen doomigen Momente hätte man aber noch deutlicher darbieten können, ist dann doch recht Midtempo-lastig. Das eher crustpunkige „The Entity“ lockert das Debut angenehm auf. Verbrüdert mit klassischen Death Metal, kann man hier nicht viel falsch machen. Ein schöner Lichtblick.
Auch zeigen Vadiat ihre Qualitäten bei „Unearthed“, energische Solis, mal getragen und melodisch doomig. Gerade die doomigen Akzente lebt die Band erst gegen Ende viel deutlicher aus. Das schleppende „Quarter Moon Chaos“ zeigt diese Komponente am deutlichsten, auch wenn ein paar Spannungsbögen hier nicht geschadet hätten. Das auch von epischen Doom geprägte „Darkness Proceed“, lebt gerade die schleppenden Fragmente des Sounds am deutlichsten aus. Ehe das Album mit dem Trouble Cover „Pray For The Dead“ sein Ende findet.
So bleibt am Ende ein solides Debut, das gerade zu Beginn mit einigen klassischen Death Metal Schenkelklopfern sehr gelungen in Erscheinung tritt. Man merkt deutlich den Hang der Band zu diesem Stil, der doomige Part wird dabei gerade zu Beginn doch recht dosiert oder gar nicht angewandt, hätte man sozusagen noch deutlicher mit einbeziehen können. Die Band gestaltet den Sound dennoch angenehm variabel, wenn die Riffpower den Schädel nicht immer komplett zum Bersten bringt. Da ist auf jeden Fall noch Luft nach oben, das gilt auch für den Sound der durchaus ruppiger hätte sein können. Völlig überrollt hat mich das Album deswegen nicht, aber es ist für ein Debut ein durchaus gelungener Einstand.