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TOMMY AND THE TELEBOYS – Gods Used, in Great Condition (2024)

(9.121) Timo (9,0/10) Garage/Psychedelic Rock


Label: Noisolution              
VÖ: 30.08.2024                  
Stil: Garage/Psychedelic Rock  






Wenn das mal kein vielversprechendes Debut von den Tommy and the Teleboys ist, denn auf dem mitteldeutschen Highway zwischen Halle und Berlin scheinen die Ideen für groovigen, lauten und energetischen Psychedelic Rock nur aus ihnen so herausgesprudelt zu sein. Altbacken klingt an „Gods Used…“ nur wenig und der Retro-Anteil wurde auf ein Mindestmaß reduziert. Was wunderbar belebend ist.

Scheinbar so belebend und spannend, dass das Berliner Kult Label Noisolution die Newcomer gleich unter die Fittiche nehmen musste, eine Band die unter den vielen Promos die das Label geschickt bekommt doch recht deutlich hervorstach. Musikalisch lässt sich die Band zwischen erdigen Garagen Rock, Psychedelic, Post Punk, Indie und gar Electronica verorten. Das klingt jetzt vielleicht ziemlich wild, aber Tommy und seine Teleboys haben daraus ein klares und eigensinniges Album auf den Weg gebracht. Eine Note die sich auch beim gestalten des Covers widerspiegelt, ein noisiges blau/rot, eine verbrauchte Gottheit, Gorgonen und sonstige Parallelwelten von Konservativradikalen, oder gar Jesusfanatikern in den Texten.

Musikalisch gibt’s gleich mit dem deutschsprachigen Opener „Gib mir“ herrlich auf die Glocke, heavy und massiv, mit einer schönen Orgel-Grooveness, ein Song der sofort Barrikaden durchbricht. „Jesus Crowd“ mit einer schönen Elvis Attitüde, vermischt mit klassischen Stoner Rock Schmierfett der Marke Kyuss oder Monster Magnet. Auch Abwechslung wird  angenehm großgeschrieben, da wird es auch mal punkiger gen Ende, wilde sägende Solis und eine dezent doomige Schwere macht Eindruck.

Nachlegen kann das Quartett auch mit „Together Forever“, mal sphärisch mit Indie Momenten, kraftvollen fuzzy Riffing, mehrstimmigen Gesang, erinnert mich das sogar ein wenig an die Kieler von Smoke Blow. Ein Song der immer wieder Sommerflair versprüht. Über das Dark Rock Ambiente zu Beginn von „Loverboy“ bringt dann auch gleich wieder zum Staunen. Ein klarer und dominanter Kontrast, die Heavyness drückt mich sogleich in den Chefsessel. Ein wirklich starker Song der Eindruck schindet.

Das pulsierende Riffing im Folgenden „Jeffrey 3000“ ist darauf alles andere als beliebig und begeistert. Die 5 Minuten sind vollgespickt mit vielen guten Ideen, flippigen Synth Passagen, coolen auch mal rauchigen Vocals, das Material geht mal wieder überzeugend in Front. Kaum weniger imposant ist danach das düster intensive „Seninle“, wie auch das fast schon spacige „Sarevokk“. Selbstredend dass auch mit dem Song „Beach 23“, der in Momenten mich an Kula Shaker erinnerte, ein weiterer spannender Song dem Debut beiwohnt. Und nur beim letzten Song „Night at the Junkyard“ ein unaufgeregtes Gleichgewicht und eine wohlige Harmonie den Schlusspunkt setzt.   

Dem Quartett Tommy and the Teleboys ist hier ein beeindruckendes und vielschichtiges Debut geglückt, welches überrascht und begeistert zugleich. 9 Songs die so belebend sind wie die aufgehende Sonne am Horizont, wärmend und belebend zugleich. Psychedelic Rock habe ich in dieser spannenden Form nur selten vernommen, man kann die Frische und die unverbrauchte Herangehensweise in jeder Sekunde spüren. Wohl wahr, ich bin sehr begeistert, und die Berliner Label Dudes von Noisolution haben hier ein weiteres sehr starkes Album in diesem Jahr veröffentlicht.

Anspieltipps: "Loverboy" und "Beach 23"


Bewertung: 9,0 von 10 Punkten


TRACKLIST:

01. Gib Mir
02. Jesus Crowd
03. Together Forever
04. Loverboy
05. Jeffrey 3000
06. Seninle
07. Sarevokk
08. Beach 23
09. Night At The Junkyard 




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