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THRUST – The Helm Of Awe (2020)
(6.557) Maik (7,7/10) Heavy Metal
Label: Pure Steel Records
VÖ: 30.10.2020
Stil: Heavy Metal
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Hier haben wir wieder einmal eine Band aus den frühen Achzigern, die es noch mal wissen will. Ehrlich gesagt, sind THRUST damals eigentlich schon ziemlich an mir vorbeigegangen, da sie wohl auch nicht allzu erfolgreich ihren Bekanntheitsgrad ausbauen konnten, trotz Livetourneen mit MOTÖRHEAD und JUDAS PRIEST, und somit irgendwann, nachdem sie zwei Longplayer in acht Jahren veröffentlichten, das Handtuch warfen. 2015 hat die Band wieder losgelegt und stellen nun ihr mittlerweile drittes Nach-Reunion-Scheibchen vor. „The Helm Of Awe“, also der Aegiershelm aus der nordischen Mythologie, ist ein Symbol, welches man auch in moderner Form auf dem Cover bewundern kann. Selbiges Teil verleiht dem Träger die Fähigkeit, seinen Gegnern im Kampf in schrecklicher Gestalt zu erscheinen, und sie somit in Angst und Furcht zu versetzen. Nun, so arg schreckenserregend sind THRUST nicht.
Auf vorliegendem Album präsentieren sie einen traditionellen Heavy Metal, der teilweise recht wuchtig daherkommt, andererseits aber auch nicht in hohen Geschwindigkeitsregionen agiert. Man hört ganz deutlich, daß die musikalischen Vorbilder von THRUST wohl bei BLACK SABBATH und JUDAS PRIEST liegen , wenngleich die Amerikaner nicht wirklich an diese Legenden heranreichen können. Das liegt vor allem wohl daran, daß die Songs recht lang sind, und für diese Spieldauer einfach etwas zu wenig passiert. Das alte Sprichwort „In der Kürze liegt die Würze“ drängt sich hier förmlich auf. Auch ist der Gesang etwas zu stark in den Vordergrund gemischt, was die Gitarrensektion ein wenig zum Hintergrundgeräusch verkommen läßt, was schade ist, denn da haben THRUST einiges auf der Pfanne. Eric Claro hat zwar eine saugeile Stimme, die er auch effektiv einzusetzen vermag, aber die Gesangslinien sind dann doch oftmals etwas simpel strukturiert. Und da die Band doch eher im Midtempo zuhause ist, drängt sich ab und an der Vergleich mit BLACK SABBATH auf, besonders bei der Powerballade „Killing Bridge“ oder bei „Ghost In Me“, der so auch auf der „Dehumanizer“ hätte stehen können. Gerade das Gitarrensolo hat etwas von Iommi. Interessant der gesangliche Stilwechsel im abschließenden Titelsong „Helm Of Awe“, wo Claro mal so richtig rauh und fies klingt.
„The Helm Of Awe“ ist ein recht nettes Heavy Metal- Album, welches zwar seine Längen hat und auch die eine oder andere Schwäche, aber doch angenehm zu Hören ist. Ob es reicht, in der heutigen Metalepoche auf diese Weise noch was zu reißen, wird die Zeit zeigen. Denn insgesamt fehlt dem Album doch ein wenig der letzte Biß, der einen vom Schemel reißt. Die Scheibe ist also nicht ganz so ehrfurchtgebietend, wie es ihr Titel verspricht.
Anspieltipp: „Battle Flag“ und „Helm Of Awe“
Bewertung: 7,7 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Black River
02. Blood In The Sky
03. Purgatory Gates
04. Still Alive
05. Killing Bridge
06. Battle Flag
07. Ghost In Me
08. The Traveller
09. Crucifixion
10. Helm Of Awe