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THE ZEPHYR’S ODEM TRASHTALK – Das Interview: MALFORMITY
Das Album ist eine Art umfassendes Denkmal
THE DEVIL WENT DOWN TO GEORGIA
Mit “Monumental Ruin” konnten die Atlanta Death Metal Dudes von Malformity auf Unspeakable Axe endlich ihr Debut Album vorlegen. Death Metal Lunatics sollte die Truppe noch aus den 90er Jahren ein Begriff sein, wobei sie sich einige Zeit später aus der Band Lectures On The Apocalypse 2014 wieder reformierte. Mittlerweile sind Malformity wieder sehr aktiv und auch Material für ein zweites Album hat man in der Hinterhand.
Nun freue ich mich Euch das Interview mit Drummer Craig Vogel zu präsentieren, was ich bereits Anfang des Jahres machen konnte, so hatte er jede Menge zu berichten. Dabei sind wir bis zu den Urgründen der frühen Epoche der Band vorgestoßen.
Was war es für Euch endlich euer Debutalbum an den Start gebracht zu haben?
Es fühlt sich großartig an, dass wir unser erstes Album veröffentlichen konnten. Damit wir unsere neuen Songs endlich vorstellen können, wobei wir zeigen können woran wir in der vergangenen Zeit gearbeitet haben.
Wir spielten unsere CD-Release-Party im August des vergangenen Jahres mit Father Befouled und Metaphobic und im Dezember 2021 mit Deathcrown (VA), Abyssal Frost und Sewage Bath. Beide Shows fanden hier in Atlanta statt und verliefen sehr gut, mit einer hervorragenden Resonanz des Publikums. Neues Material befindet sich unterdessen bereits in der Vorbereitung, für unser zweites Album.
Wie zufrieden seid ihr letztendlich mit „Monumental Ruin“? Gibt es Dinge die ihr im Nachhinein noch verändern würdet? Wie verliefen die Aufnahmen?
Der gesamte Prozess verlief sehr gut und wir haben das Gefühl, dass wir genau das erreicht haben, was wir uns vorgenommen hatten. Wir wollten, dass die Platte einen großen, einzigartigen Sound hat, während sie gleichzeitig schwer und aggressiv, aber auch knackig und klar ist. Das Album ist eine Art umfassendes Denkmal dafür, woran wir gearbeitet haben und wie wir uns in den letzten 15 Jahren entwickelt haben.
Wir haben viel Zeit und Mühe investiert, um jedes Detail des Albums so klingen zu lassen, wie wir es uns vorgestellt haben. Es war anstrengend, aber es hat sich gelohnt. Rückblickend hätten wir vielleicht weniger Material für das Album verwenden sollen, aber es gab einiges nachzuholen. Die Vinyl-Veröffentlichung enthält weniger Songs als auf CD, dadurch ist die Spielzeit nur 43 Minuten.
Die Drums wurden alle akustisch ohne Trigger, bei Orange Peel Recordings mit Raheem Amlani (Withered, Arcadea) aufgenommen. Dort haben wir auch unsere „Rapturous Unraveling“ 7“ aufgenommen. Wir haben die Gitarren selbst in Glenns Heimstudio aufgenommen, wo Glenn auf altmodische Weise einen großartigen Gitarrensound eingefangen hat, indem er einfach unsere Verstärker mikrofoniert hat, um einen hervorragenden natürlichen Klang zu erhalten. Die Vocals wurden in den Second Sight Studios mit Alex Parra (Paladin, Sadistic Ritual) aufgenommen. Zusätzliches Tracking und Mixing wurde mit Jamie Uertz durchgeführt, einem alten Freund der Band aus den 90er Jahren, der auch unsere Original-Demos aufgenommen hat, der auch schon mit Gojira und Anthrax gearbeitet hat.
Konntet ihr Monumental Ruin eigentlich schon live präsentieren, es sicher nicht einfach während der Corona Situation, oder?
Jeder Song auf „Monumental Ruin“ wurde irgendwann lange vor der Veröffentlichung des Albums schon mal live gespielt. Wie alle anderen hatten wir aufgrund der Pandemie eine zweijährige Pause von Shows und wir haben diese Zeit genutzt, um an dem Album zu arbeiten. Bei der Album-Release-Show im August 2021 haben wir den größten Teil des Albums schon vorgestellt und die Reaktionen darauf waren immer richtig gut.
Mit welchem Künstler habt ihr für das Artwork zusammengearbeitet? Ich übertreibe sicher nicht, wenn ich es als sehr gelungen bezeichne.
Erstmal vielen Dank für dein positives Feedback.Wir sind damit auch wirklich sehr zufrieden. Wir haben mit Jorge Jacinto aus Portugal zusammengearbeitet. Jorges Stil passt sehr gut zu den Themen des Albums von Verfall, Untergang und Ruin. Er hatte schon einige Klasse Werke in der Hinterhand, die wir hätten verwenden können. Er half uns aber ein noch mehr passendes Werk für das Album zu kreieren. Auf der Vinyl Version schaut es einfach grandios aus, die Gatefold Version erweckt das Gemälde wahrlich zum Leben.
Nehmt uns doch mal mit, wie lebt es sich in Georgia? Was treibt ihr so neben Malformity?
Das Leben in Georgia ist vielen anderen Orten in den USA sehr ähnlich, besonders im Südosten der USA. In Atlanta gibt es eine großartige Szene für Metal mit vielen genialen Bands. Viele große Tourneen finden hier statt und wir haben die ganze Woche über oft kleinere Shows an verschiedenen lokalen Veranstaltungsorten. Es gibt hier eine Menge kleinerer Clubs, die Metal unterstützen, wo wir die Gelegenheit hatten, einige großartige Shows zu spielen: The Earl, 529, Boggs Social and Supply, The Drunken Unicorn und andere. Wir alle haben berufliche Verpflichtungen außerhalb der Band, die uns beschäftigen. Eric und Dan sind Programmierer, Glenn ist Elektriker und Craig arbeitet im Transportwesen für die Filmindustrie.
Unsere Arbeit und unsere Familien machen es schwierig, auf Tour zu gehen, aber wir planen für das kommende Jahr einige kleine Spritztouren mit der Hilfe von Cody, der Teil des Mass Destruction Metal Festivals in Atlanta ist. Dan spielt Bass in einer anderen lokalen Death-Metal-Band Metaphobic mit Mitgliedern der anderen Atlanta-Metal-Bands Paladin und Obsolescence. Glenn hat gerade seinen Beitrag zur neuesten Veröffentlichung von General Surgery beendet und auch Bass für seine andere Band Putrefaction Sets In aufgenommen.
Mit Georgia assoziiere ich immer sofort den Brook Benton Klassiker, „A rainy night in georgia“, haha. Regnet es wirklich so viel bei Euch? Was schätzt du besonders an Georgia, oder was sollte man sich in der Region Atlanta unbedingt mal anschauen.
Hier regnet es viel, aber nicht wie in Seattle oder London. Es ist heiß und schwül, aber mit viel Sonnenschein, viel Grün und sogar Bergen, die viele Aktivitäten im Freien bieten. Ein passenderes Lied wäre „The Devil Went Down to Georgia“, haha. Es gibt mehrere großartige Brauereien und einige unserer Lieblingsbars sind The Highlander, Flat Iron, The Porter, The Earl, Corner Tavern, zu viele, um sie wirklich zu nennen. Die Clermont Lounge ist ein beliebter Stopp für viele Bands auf Tour.
Was wolltet ihr mit dem Titel des Albums beschreiben? Mit welchen Themen beschäftigt ihr euch in euren Texten? Insbesondere auf dem Album?
Wir hatten zu Beginn keine konkreten Vorstellungen, wie wir das Album nennen sollten. Als wir den Texten fertig waren stellten wir einfach fest das viele von ihnen über Verfall, Untergang und Ruin handelten. Zum Beispiel handeln der Text in „Monument To Decay“ davon das trotz aller Bemühungen nicht von ewiger Dauer ist. Am Ende kommt die Endgültigkeit des Todes, in der einen oder anderen Form für alle Individuen, Zivilisationen, alles. Die Kombination dieses Namens mit dem Songnamen „Into Ruin“ erschien uns für das Album perfekt.
2014 habt ihr nun einen Neustart gewagt, was war der Ansporn? Was war euch wichtig bei der Suche nach den passenden Musikern?
Malformity von heute begann nicht als Wiedervereinigung. Um 2005 gründeten Dan und Craig eine Band namens Lectures on The Apocalypse. Sie waren beide bereit, ihre eigene Band zu gründen, nachdem sie in verschiedenen Bands der Metal-Szene von Atlanta gespielt hatten. Glenn kam 2013 zur Band, und dann kam Eric 2014 dazu, um den ursprünglichen Lectures-Bassisten Billy zu ersetzen, der kürzlich die Band verlies.
Diese neuere Version der Band brachte unseren Sound auf eine ganz neue Ebene mit dem doppelten Gesang, der zweiten Gitarre und jedem Mitglied, das war es wie wir uns Death Metal vorstellten. Wir waren nie wirklich glücklich mit dem Namen Lectures on The Apocalypse, und Dan und Eric waren die Gründer der Originalbesetzung von Malformity, also fühlte es sich nach ein paar Monaten natürlich an, den alten Namen zu ändern. Der Titel der ersten EP ist vom alten Bandnamen übernommen. Bei der Suche nach den richtigen Musikern war uns wichtig, wie gut wir uns verstehen. Es spielt keine Rolle, ob Sie die besten Musiker der Welt sind, wenn alle nicht gut zusammenarbeiten und kein gegenseitiger Respekt und Freundschaft möglich ist.
Jeder in der Band war schon befreundet, bevor er überhaupt dazu kam, also war die Chemie schon da. Wichtig sind auch technisches Können und gemeinsame musikalische Hintergründe und Vorlieben. Drei von uns sind gleich alt und haben unsere Instrumente gelernt, als Death Metal selbst noch Neuland war, so dass die gemeinsame Geschichte und der gemeinsame Hintergrund unsere Bindung noch deutlicher stärken.
Das erste richtige Lebenszeichen der Neuzeit war dann eure 2015er EP „Lectures on the apocalypse“, welche Unterschiede siehst du zwischen dieser Mini und dem aktuellen Album?
Das Material auf der ersten EP wurde geschrieben, während wir als Lectures on The Apocalypse auftraten. Der Großteil des Materials auf „Monumental Ruin“ wurde als die Band geschrieben, die wir heute sind. Wir haben auf dem Weg auch viel über das Aufnehmen, Schreiben von Songs gelernt und sind eine viel stärkere Band geworden. Als wir an dem neuen Album gearbeitet haben, hatten wir im Vergleich zur Lectures-EP eine viel bessere Vorstellung davon, wie man es richtig umsetzt. Natürlich ist alles noch ein Lernprozess, aber wir haben etwas erreicht, worüber wir sehr zufrieden und stolz sind.
Ich empfand das Album als recht vielschichtig, auf was legt ihr beim schreiben der Songs besonderen Wert?
Erst bei unseren Proben fügen wir die Songs zusammen, jeder hat seinen Anteil daran. So dass es eine wahre Gemeinschaftsarbeit ist. Jeder ist auf seine Art daran beteiligt. Diese individuelle Vielfalt spiegelt sich in unseren Songs sehr gut wieder, die in der Zwischenzeit viele Veränderungen durchmachen. Es ist immer ein langer Weg, bis sie ihre eigene Identität entwickelt haben. Es ist uns auch wichtig das unser Material in gewisser Weise einzigartig ist, wir wollen nicht vorhersehbar sein.
Was würdest du zu euren Einflüssen zählen, ich finde dabei finden sich auch europäische Death Metal Einflüsse desöfteren wieder. Was sind für dich die Klassiker des europäischen Death Metal?
Wir haben alle einen sehr ähnlichen Musikgeschmack, aber wir haben auch viele Unterschiede. Jeder in der Band mag verschiedene Dinge in unterschiedlichem Maße. Death Metal der frühen 90er und Thrash der späten 80er sind große Einflüsse auf unseren Sound, aber wir hören auch Grind, Doom, Black Metal, Progressive Rock usw. Klassischer europäischer Death Metal sind für uns Alben wie „Left Hand Path“, „Into The Grave“, „Where No Life Dwells“, „Realm of Chaos“, „Necrocitism“, „Like an Ever Flowing Stream“, „Slumber of Sullen Eyes“ usw.
Aber was fasziniert Dich besonders an Death Metal? Welche Bands sind für deinen persönlichen Geschmack wegweisend gewesen?
Die Aggression, Geschwindigkeit und Härte des Death Metal in Kombination mit der Herausforderung, solches Material zu spielen, war schon immer ein großer Anziehungspunkt für uns. Wir sind Ende 30 bis Ende 40 und genießen Death Metal heute genauso wie in unserer Jugend. In deiner vorherigen Frage haben wir europäische Alben genannt, die einen großen Einfluss auf uns hatten, aber natürlich waren auch amerikanische Bands sehr wichtig für uns: Morbid Angel, Obituary, Death, Deicide, Brutality, Suffocation. Nicht nur Death Metal, sondern unsere Einflüsse umfassen Bands wie Testament, Exodus, Kreator, Repulsion, Terrorizer, Cathedral, Paradise Lost … die Liste könnte man unendlich fortführen.
Als ihr euch 1991 gegründet hattet, dauerte es weitere 4 Jahre bis ein erstes Demo erschien, was waren die Gründe? Was war der Grund der Auflösung?
Wir waren Mitte 20 und versuchten immer noch alles für uns einzuordnen. Während wir immer noch Spaß hatten und auch noch zur Schule gingen. Freunde von uns lernten Tontechnik und das aufnehmen von Musik. Es wurde Equipment besorgt um unsere Demo aufnehmen zu können. Jaime, der „Monumental Ruin“ gemischt und gemastert hat, war ein großer Teil davon. Wir haben uns getrennt, weil wir einfach getrennte Wege gegangen sind, in anderen Bands gespielt, Abitur gemacht usw. Wir sind immer Freunde geblieben und konnten so Jahre später wieder daran anknüpfen und zusammenfinden.
Mit Unspeakable Axe hab ihr nun auch einen ersten Plattendeal gefunden, wie kam der Kontakt zustande? Wird auch ein weiteres Album dort erscheinen?
Vor Unspeakable Axe haben wir bereits mit Boris Records zusammengearbeitet, um die „Rapturous Unraveling“ 7er zu veröffentlichen.“ Unspeakable Axe befindet sich in Atlanta und hat bereits mit vielen Bands von dort zusammengearbeitet, mit denen wir auch schon live spielen konnten, wie Sadistic Ritual oder Cemetery Filth. Wir hatten etwa ein Dutzend Labels kontaktiert und die beste Antwort von Unspeakable erhalten. Maddie von Cemetery Filth hat bei Unspeakable Axe ein gutes Wort für uns eingelegt, was ebenfalls geholfen hat.
Die CDs und Tapes sind wirklich sehr gut geworden. Die Vinyl-LP wurde vor einiger Zeit bestellt und dauert aufgrund einer weltweiten Vinyl-Verzögerung länger als erwartet. Wir erwarten, dass das Endprodukt ziemlich außergewöhnlich sein wird, also warten wir gespannt auf seine Fertigstellung. Wir würden gerne mit einem Distributor in Europa zusammenarbeiten, um unseren Merch für unsere Fans in Übersee besser verfügbar zu machen.
Was können wir in diesem Jahr 2022 noch von Euch erwarten?
Wir haben uns darauf konzentriert, neues Material zu schreiben und haben fast die Hälfte der Songs für das nächste Album fertiggestellt und sie klingen mörderisch! Wie bereits erwähnt, planen wir hier im Südosten der USA einige kleine Wochenendtouren und hoffentlich einige Festivals. Ausgedehnte Touren wären aufgrund beruflicher und familiärer Verpflichtungen schwierig, aber wir versuchen unser Bestes, um da rauszukommen und etwas Verderben zu verbreiten. Ein Festivalauftritt in Europa steht immer noch auf unserer Wunschliste.
Das war es auch schon, habt vielen Dank für das Interview. Death Metal Victory Dudes!
Vielen Dank für Eure Zeit und Unterstützung. Big Horns von uns allen bei Malformity.