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The new Breed: WRITTEN IN BLOOD im Gespräch

Keine Gitarrenzauberer gesucht





Ein gutes Fundament



Das sich in unserer beliebten The New Breed Rubrik auch immer wieder Urgesteine und gestandene Größen tummeln, ist sicherlich kein Geheimnis mehr. So verbarg sich hinter Written in Blood, kein geringerer als Beef Hooving, ehemals God Dethroned. Der hier auf seiner neusten Spielwiese dem klassischen Death Metal frönt, in einer gut strukturierten Herangehensweise. Melodisch und dosiert im Tempo. Dies alles verarbeitet in schmackhaften Songs, bei dem auch die Grenzen zwischen Thrash bis Black Metal mal locker in sich vereint werden. Ein durchaus vielversprechendes Debut, das Beef mit seinen charmanten und auskunftsfreudigen Antworten unterstrich.  

Bitte stellt Euch kurz vor. Wie kam es dazu, dass ihr euch entschlossen habt eine Band zu gründen? Wie habt ihr euch gefunden?

Mein Name ist Bert „Beef“ Hoving. Ich bin der Bassist und Sänger bei Written in Blood. Einige Leute erinnern sich vielleicht an mich, als ehemaligen Bassisten bei God Dethroned. Die Idee, eine neue Band zu gründen, war eigentlich schon ein paar Jahre in meinem Kopf. Aber ich habe es aus mehreren Gründen die ganze Zeit vor mir her geschoben. Und Ende 2019 kontaktierte ich Marcel und Jos, mit denen ich vor langer Zeit mal in einer Band gespielt habe. Also fragte ich sie, ob sie Interesse hätten mitzumachen. Und beide sagten sofort zu.

Auf was habt ihr Wert gelegt, als ihr Musiker für eure Band gesucht habt? War es schwierig diese zu finden? Gab es Dinge, die ihr dabei über die musikalischen Qualitäten gestellt habt?

Ich habe mir darüber nicht so sehr einen Kopf gemacht, weil ich diese Typen schon lange kenne. Die einzige Sache war, dass wir einen anständigen Sologitarristen finden mussten. Wir haben nicht nach einem Gitarrenzauberer wie Steve Vai oder so gesucht. Wir wollten jemanden, der sich kreative Solos einfallen lässt, das hatte etwas gedauert. Ronal Overruled Reinders half uns bei den Solis auf dem Album, aber er wollte kein festes Mitglied der Band werden.

Gerade als wir mit den Aufnahmen und dem Mischen des Albums fertig waren, fanden wir Jeffery. Eigentlich schade, dass Jeffrey nicht die Chance bekommen hat, die Soli auf dem Album aufzunehmen. Aber er wird sein Ding beim nächsten Mal machen. Es gibt eine Sache, die ich aber über die musikalische Qualität gestellt habe, und das ist die Persönlichkeit von jemandem. Ich will niemanden in der Band haben, nur weil er ein toller Musiker ist und sich am Ende wie ein Arsch mit Fingern gibt.

Worauf lag der Fokus als ihr begonnen habt an dem Album zu arbeiten? Worin unterscheidet es sich zu früheren Aufnahmen? Nennt uns 3 Dinge die euer neues Album zu etwas Besonderen machen.

Am Anfang gab es keinen wirklichen Plan. Ich hatte gerade angefangen Songs zu schreiben. Es war klar dass wir den Fokus nicht auf Highspeed-Songs legen würden. Ich konzentrierte mich eher auf erkennbare Songs, mit einer klaren Struktur. Der Unterschied zu meinen vorherigen Aufnahmen bestand darin, dass ich auf diesem Album etwa 85 % der Musik selbst geschrieben habe. Das ist auch das Erste, was das Album zu etwas Besonderem macht, zumindest für mich. Zweitens kommt das Album in den Medien recht gut an. Nachdem man die Songs beim Schreiben und Aufnehmen so oft gehört hat, weiß man wirklich nicht mehr, ob man auf dem richtigen Weg ist. Nummer drei, ich hätte nie gedacht, dass es ein Album werden würde, nachdem ich viele Jahre kein aktiver Musiker mehr war.

Was wolltet ihr mit der Wahl eures Bandnamens ausdrücken, standen auch andere Namen zur Auswahl? Was hat euch dabei bestärkt, Bücher oder besondere Filme?

Written in Blood war schon seit vielen Jahren in meinem Kopf. Es gab einige Ideen die ich im Sinn hatte. Aber schließlich entschieden wir uns für diesen Namen. Written in Blood steht für all die Dinge, die das Christentum getan hat, um das Heidentum dem Erdboden gleich zu machen. Mich interessieren Geschichten die aus dieser Zeit oder auch vor dem Christentum stammen. Eine der bekanntesten Geschichten ist die von Arminius. Der germanische Anführer, der 3 römische Legionen zerstörte. Davon handelt auch das Lied „Germanic“. Und so sind ein paar weitere Dinge eine Inspiration für die Texte. „Thrown into the Bog“ wurde geschrieben, weil in der Gegend, in der wir leben, Menschen gefunden wurden, die vor Tausenden von Jahren im Moor geopfert und darunter begraben wurden.

Sind euch Vorbilder wichtig? Haben bestimmte Musiker & Bands euch in irgendeiner Weise beeinflusst, wenn ja welche wären das? Wenn es diese musikalischen Ziehväter bei euch nicht gibt, was ist es dann?

Wir sind in einem Alter, in dem man eigentlich keine Vorbilder mehr hat. Die Antwort darauf lautet also nein. Natürlich lassen wir uns von anderen Bands inspirieren. Bands wie Bolt Thrower, Hypocrisy, Unleashed, um nur einige zu nennen. Klassischer Death Metal der alten Schule sozusagen. Aber wenn ich Songs schreibe, versuche ich meistens, mein eigenes Ding zu machen und mich nicht auf ein Riff zu konzentrieren, das wie eine der Bands klingen sollte, die ich zuvor erwähnt habe.

Erzählt uns auf was legt ihr beim Songwriting besonderen Wert? Wie entstehen eure Songs, wer von euch ist dabei insbesondere beteiligt?

Wie ich bereits erwähnt habe, mache ich den größten Teil des Songwritings selbst. Nicht, dass die anderen keine Songs oder Ideen einbringen dürfen. Ich bin immer offen dafür. Aber ich bevorzuge es, wenn jemand mit Ideen zu mir kommt. So geschah es zum Beispiel mit dem Song „Witte Wieven“. Marcel hat die Grundlagen des Songs entwickelt. Ich habe es etwas gekürzt und die Melodien für den Song geschrieben. Was ich beim Songwriting am meisten schätze, ist, dass ein Song eine gute Struktur und einen Wiedererkennungswert hat. Dieser Vorgang kann manchmal Tage dauern. Ich mache eine Version eines Songs und lasse sie ein oder zwei Tage ruhen. Danach höre ich es mir nochmals an und nehme falls nötig einige Änderungen vor, solang bis ich zufrieden bin puzzle ich weiter.  

Daran anknüpfend, was sind die Themen, die euch in lyrischer Hinsicht beschäftigen, woraus zieht ihr dabei eure Ideen? Gibt es Texter und Autoren, die euch dabei besonders imponieren?

Die meisten Lieder erzählen von der Zeit vor dem Christentum oder der Zeit, als die Menschen von der Kirche christianisiert wurden. Der Song „Written in Blood“ handelt zum Beispiel von der Hexenverfolgung durch die Kirche. Oder Menschen, die zumindest in den Augen der Kirche Ketzer waren. Aber beim Song „Ghouls of the Forest“ geht es eigentlich um nichts. Es fiel mir nicht so leicht einen Text für dieses Lied zu schreiben. Bis mir ein Freund am Ende des Tages ein Bild von einer Waldwanderung schickte, die er gemacht hatte. Es war darauf etwas gespenstisches zu sehen, zumindest wirkte es so. Innerhalb einer Stunde hatte ich den Text geschrieben, nachdem ich dieses Bild gesehen hatte.

Wo fand euer erste und auch beste Auftritt statt? Bevorzugt ihr eher Club oder Festivalauftritte? Welche wären das? Und wieso eigentlich?

Unser erster Gig war in einer Bar in unserer Heimatstadt. Eigentlich war es dort schön zu spielen, weil man viele alte Freunde traf. Und es war schön, weil Metal-Bands nicht sehr oft in dieser Stadt spielten. Ich glaube, unser bisher bester Gig war der, den wir in Deutschland als Vorgruppe von Toxik und Heathen machten. Dies wurde von unserem Plattenlabel arrangiert. Der Sound auf der Bühne war wirklich gut und das Publikum war auch sehr nett zu uns. Ich persönlich bevorzuge Clubshows gegenüber Festivals. Nicht, dass ich Festivals nicht mag, aber meistens ist die Atmosphäre in einem Club schöner. Vor allem, wenn es ein volles Haus ist. Ich erinnere mich an ein paar Shows, die ich vor langer Zeit in vollen Clubs gespielt habe. Es war heiß und harte Arbeit. Aber die Menge war verrückt, also erinnert man sich an solche Dinge für den Rest seines Lebens.

Gibt es Bands, mit denen ihr gern mal auf Tour gehen würdet? Und falls euch ein Veranstalter mal buchen möchte, was müsste er dafür auf die hohe Kante legen?

Mir fällt eigentlich kein Bandname ein, der meine Vorlieben hat. Solange du dich mit den Bands verstehst, mit denen du auf Tour bist, ist das okay für mich. Am besten wäre es natürlich, mit einer Band zu touren, die ein möglichst großes Publikum zu den Shows zieht. Aber wir möchten erstmal den Written In Blood Zug ins rollen bringen, bevor wir anfangen ans touren zu denken.

Was ist das Besondere an eurer Metalszene, in Eurer Heimatstadt? Welche Clubs oder Bands gibt es bei Euch, die man sich unbedingt merken sollte?

Meine Heimatstadt hat keine Metal-Szene, haha. Ich wohne auf dem Land und möchte, dass es so bleibt. Die nächste Stadt (Groningen) hat eine Metal-Szene. Aber um ehrlich zu sein, gehe ich fast nie in die Stadt.

Nach bzw. mit dem aktuellen Release, was sind eure Pläne?

Das Album wurde am 2. Dezember 2022 von Trollzorn Records aus Deutschland veröffentlicht. Unser Plan ist natürlich, so oft wie möglich live zu spielen. Daran arbeiten wir im Moment. Wir haben ein paar Shows in Deutschland und den Niederlanden vor uns. Eigentlich denke ich, dass die Veröffentlichung ein bisschen spät war, um dieses Jahr auf einem der Festivals zu sein, weil viele das Line-Up bereits komplettiert haben. Aber du weißt nie. Inzwischen arbeiten wir an Songs für ein zweites Album.

Zum Abschluss, ihr könnt ein paar letzte Worte an unsere Leser richten.

An die Leser des Interviews, kauft unsere CD oder besucht uns auf Spotify, YouTube oder einer anderen Plattform. Ich hoffe wirklich, dass wir in naher Zukunft die Leute treffen können, die unsere Musik mögen, irgendwo bei einer Show, wo auch immer dies sein mag. Und dass wir nach dem Gig zusammen ein Bier trinken können. Horns Up!


Timo

Interviewpartner: Bert "Beef" Hoving (Vocals, Bass)



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