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THE DEAD DAISIES – Light ‘em Up (2024)

(9.106) Jörn (8,5/10) Hardrock


Label: SPV
VÖ: 06.09.2024
Stil: Hardrock







Yeah, Jon Corabi ist zurück bei THE DEAD DAISIES, liebe Leute. Und mit ihm hat auch die Unbekümmertheit wieder Einzug gekehrt, die zuletzt bei den Alben mit seinem Nachfolger Glen Hughes etwas gelitten hat. Corabi, der die Band 2019 verlies, da er sich mehr um seine Familie kümmern wollte, wie er zuletzt gestand, bringt einfach dieses unvergleichbare Feeling mit, dass es so eben nur im Ami-Rock gibt.

Eine gewisse Rauheit, etwas Blues und eine Attitude, die riesige Stadion-Bühnen füllen kann. Der Sound der Daisies reiht sich Anno 2024 wieder irgendwo zwischen der Bluesigkeit von AEROSMITH, der Arbeiterattitüde von AC/DC und dem Größenwahn von KISS ein. Und da alle diese Bands mittlerweile ganz die Segel gestrichen haben oder, wie im Falle von AC/DC, mit immer weniger ursprünglichen Mitgliedern unterwegs sind, wird die Allstar-Truppe um weitere Rockgrößen wie Doug Aldrich an der Klampfe dringender benötig wie je.

Daran, dass sie genau die richtigen für den Job sind, macht das neue Album Light ‘em Up direkt von Anfang an klar. Der Titeltrack, der die Platte eröffnet, geht ordentlich nach vorne und groovt wie Hölle. Times Are Changing schlägt in die gleiche Kerbe und rockt ungestüm aus den Speakern. In Wanna Be Your Bitch und I’m Gonna Ride rollt der Bass wie eine gut geölte Maschine durch die Songs und die Gitarren lassen ein Lick nach dem anderen springen.

Ja, so macht Rock spaß. Man merkt zu jeder Sekunde, dass hier Profis am Werk sind, die ihre Spielfreude wiedergewonnen haben.

Falls sich noch jemand an die fantastischen UNION erinnert, in denen Corabi Ende der 90er/Anfang der 00er zusammen mit unter anderem Bruce Kulick (ex-KISS) gemeinsame Sache machte, und damals Gefallen an deren beiden Hammeralben fand, dürfte mit Back To Zero glücklich werden. In diesem Song verlässt die Band das erste Mal den Highway in Richtung Midtempo und baut etwas an Alternative-Rock erinnernde Melodien ein. Fällt leicht raus, aber nicht zu weit, um das Gesamtgefüge ins Wanken zu bringen.

Way Back Home bleibt im gleichen Tempo, zeigt sich aber wieder klassischer.

Wer es danach wieder gerne etwas flotter hätte, braucht nicht lange zu warten. Denn im Anschluss kommt mit Take A Long Line der schnellste Song der Platte um die Ecke gefegt. Wieder steht der Bass im Zentrum und gibt Corabi genug Raum, um seine Stimmbänder voll ins Schwingen zu bringen.

Unter den dann noch übrigen drei Nummern des Albums befindet sich mit Love That’ll Never Die noch die für eine Platte dieser Art unvermeidliche Ballade, die allerdings angenehm unkitschig daherkommt und dabei ein paar Southern-Vibes versprüht.

Zum Schluss wird dann mit Take My Soul nochmal ordentlich dem Blues gefrönt, gibt am Ende noch einmal richtig Gas, und ehe man sich versieht, ist das Album auch schon wieder vorbei. Dann hat man 36 Minuten pure Spiel- und Lebensfreude erleben dürfen. Bleibt zu hoffen, dass Doug Aldrich seine kürzlich bekanntgewordene Kehlkopfkrebserkrankung gut übersteht. Die Welt braucht einfach diese Art von Legenden, die entgegen allen Trends ihren Stiefel durchziehen und ehrlichen, handgemachten Ami-Rock in die Welt schmeißen. Light ‘em Up ist dafür der beste Beweis. Starkes Ding.

Anspieltipps: „Light ’em Up“ und „Back To Zero“


Bewertung: 8,5 von 10 Punkten


TRACKLIST

01. Light ‘em Up
02. Times Are Changing
03. I Wanna Be Your Bitch
04. I’m Gonna Ride
05. Back To Zero
06. Way Back Home
07. Take A Long Line
08. My Way And The Highway
09. Love That’ll Never Be
10. Take My Soul




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