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TEMPLE OF DREAD – God of the Godless (2024)
(9.090) Olaf (9,3/10) Death Metal
Label: Testimony Records
VÖ: 04.10.2024
Stil: Death Metal
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Rollender Stein setzt kein Moos an und scheinbar schon gar nicht auf Spiekeroog, wo Temple of Dread Chef, ehemaliger ZO-Redakteur und guter Kumpel Markus Bünnemeyer sein Dasein fristet und nunmehr jedes Jahr mit einem neuen Album die vermoderten Herzen des todesbleiernden Comunity auf wärmste erfreut.
Doch eine Schwalbe macht noch lange keinen Sommer und somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Iron Maiden-Lunatic weiterhin mit seinen beiden Compadres Jens und Produzentenlegende Jörg Uken, der neben der regelnden Tätigkeit hier herrlich das Kit vermöbelt, die Fackel des mythologisch angehauchten Todesbleis weiterträgt und auch heuer wieder mit dem für die Überfahrt in den Hades verantwortlichen Fährmann gemeinsame Sache macht. Das Resultat all dieser Kollaborationen nennt sich „God of the Godless“ und sollte den Status von Temple of Dread weiter verfestigen.
Musikalisch hat das ostfriesische Triumvirat ein ganz schön dickes Schippchen draufgelegt und wildert in verschiedenen Gehegen. Angefangen bei den unsterblichen Death, über frühe Morgoth, bis hin zu den ersten God Dethroned Alben ist alles dabei, was dem oldschool Fan die Maden aus dem Wanst treibt. Bestes Beispiel hierfür ist der mit Abstand abwechslungsreichte Track des Albums, „MonstrosityDivine“, der all diese eben genannten Einflüsse in sich vereint. Ein fantastisch abgehangenes Stück Death Metal!
Ein weiterer ganz großer Pluspunkt ist die Gesangsleistung von Slaughterday Gitarrist Jens Finger, der nunmehr seinen eigenen Stil gefunden zu haben scheint und wie eine Symbiose aus altem Chuck und jungem Marc Grewe klingt. Bedeutet im Klartext, dass der sympathische Rauschebart nicht nur grunzt wie ein Singularis Porcus, sondern vielmehr auch als adäquater Thrash Frontmann seinen Mann stehen würde.
Der Titeltrack ist ebenfalls ein großartiges Stück Musik, sticht aber noch einmal aus dem Wust grandioser Kompositionen heraus und begeistert mit einem epischen Schlussteil, der den Song auf eine Ebene hievt, wie ich sie von ToD nicht erwartet hätte. Dass das darauffolgende „Prophetic Misanthropy“ einen fetten „Leprosy“-Einschlag vorweisen kann, macht auch diesen Song zu einem meiner absoluten Highlights auf dem Album.
Ich weiß auch nicht, warum der Vorgänger „Beyond Acheron“ mit mickrigen 8,9 Punkten bei mir gefloppt war, doch mit „God of the Godless“ hat man nunmehr eine Scheibe am Start, die sich in der Discographie für meinen Geschmack knapp hinter dem bis heute von mir favorisierten Debüt „Blood craving Mantras“ einreiht und an deren fast unerreichten Nimbus kratzt. Ist natürlich auch ein wenig Subjektivität mit am Start und die Freude darüber, dass es Bünne mit seiner Beharrlichkeit und seinem Können endlich geschafft hat, den Erfolg einzuheimsen den er sich definitiv schon länger verdient gehabt hätte.
Bewertung: 9,3 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. Carnage Ritual
02. Spawn of Filth
03. Black Scream
04. Sacrificial Dawn
05. God of the Godless
06. Prophetic Misanthropy
07. Monstrocity divine
08. Terminal Putrefaction
09. Demise of Olympus