Label: Dark Essence Records
VÖ: 24.11.2017
Stil: Black Metal
Vor ungefähr 3 Jahren hatte Elmo nach Worten gerungen, um seine Begeisterung für die damals aktuelle TAAKE-Scheibe “Stridens Hus” auszudrücken. Mir geht es nun ähnlich. Ohne sich im Vorfeld groß in die Karten gucken zu lassen, hat Hoest im Alleingang wieder einmal ein Album komponiert und eingespielt, welches die Münder offen stehen lässt.
Die Wurzel für dieses Gewächs ist selbstredend tiefschwarz, treibt jedoch sehr interessante Blüten. Auf diesem Album gibt es jede Menge Rock’n’Roll und Groove, dafür erstaunlich wenig Gesang (womit ich jegliche vokale Darbietung meine, nicht nur Gesang im engeren Sinne) und die Lieder mäandern verspielt vor sich hin, als wüssten sie am Anfang oft selbst noch nicht, wie es weitergeht. „Inntrenger“ ist ein gutes Beispiel dafür: Das fängt als arschcooler, straighter Rocker an und im Laufe der 7 Minuten verliert es sich ein wenig im Nirgendwo der Schneewüste. „Huset i Havet“ und „Havet i Huset“ (Haus am Meer/Meer am Haus) heißen nicht nur ähnlich, sie gehen auch so nahtlos ineinander über, dass man schon sehr genau aufpassen muss, um den Wechsel zu bemerken.
Trotz aller überraschenden Wendungen wirken die Stücke nie konstruiert oder verkopft und der Sound ist schön fett, fast ein wenig basslastig. DEATHCULT, ick hör dir trapsen und darin liegt auch die Krux, nämlich dass Hoest mit DEATHCULT 3 Wochen später ein viel besseres Album veröffentlicht hat als hier in seiner ureigensten Band.
Manche Alben wachsen, je öfter man sie hört. „Kong Vinter“ hat auf mich eher den gegenteiligen Effekt, dass die anfängliche Begeisterung immer mehr abflacht, je öfter ich es höre. Auf Dauer fehlt eben doch etwas, wenn man immer nur mit sich selber spielt.
Bewertung: 8 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Sverdets Vei
02. Inntrenger
03. Huset i Havet
04. Havet i Huset
05. Jernhaand
06. Maanebrent
07. Fra Bjoergegrend mot Glemselen