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SYLVAINE – Eg Er Framand (2024)

(8.784) Schaacki (ohne Bewertung) Folk / Ambient


Label: Season of Mist
VÖ: 22.03.2024
Stil: Folk / Ambient







Als ich Sylvaine beim De Mortem et Diabolum 2022 das erste Mal begegnet bin, war ich zugegeben ein wenig schockverliebt. Was Multiinstrumentalistin Kathrine Shepard da auf die Bühne und in meine Ohren hinein trug, berührte mich zu tiefst und verzaubert mich total. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwarten würde und war danach einfach nur fasziniert von der Musik der Norwegerin. Nachdem ich daraufhin ihr letztes Album „Nova“ rauf und runter hörte, war ich auf den neuen Output natürlich sehr gespannt.

Und tatsächlich erwischt mich „Eg Er Framand“ erneut ziemlich unvorbereitet. Gut, der Titelsong der EP wurde bereits veröffentlicht und zeigte, in welche Richtung ihr neues Material tendieren würde: Die neue Scheibe enthält sechs rein folkloristische Tracks. Wer also den Mix aus gefühlvollen Melodien und harschem Black Metal erwartet, der „Nova“ und auch die früheren Werke Shepards so stark gemacht hat, wird hier etwas verdutzt sein. Ich möchte dabei nicht von ‚Enttäuschung‘ sprechen, denn „Eg Er Framand“ ist ebenfalls voll von Gefühl und zudem völlig hörenswert – man bekommt nur eben nicht die erwartete Kost geliefert.

Ein wenig fühle ich mich zurückversetzt zu dem Punkt, als ich, ohne es besser zu wissen, das Winterfylleth-Akustikalbum „The Hallowing of Heirdom“ kaufte und in die heimische Anlage legte. Sicher erfüllte auch dies erst nicht meine Erwartungen und dennoch wurde es zu einem sehr häufig gespielten und beliebten Schmuckstück in meiner Sammlung.

Eg Er Framand“ ist mit Sicherheit kein Werk, das mal eben so auf einer fröhlichen Autofahrt oder bei ausgelassenen Partys eingeworfen wird, aber dafür wird Kathrine es auch nicht komponiert haben. Es ist eine Sammlung von emotionalen Stücken, die man sich zu Gemüte führt, wenn wieder einmal der Moment kommt, dass man in sich kehrt, dabei die Welt um sich herum einsaugt und spürt. Es lädt zum Verweilen und Fühlen ein, es macht nachdenklich und verletzlich, lässt grübeln und erinnern.

Mit ihrer neuen EP veröffentlicht Frau Shepard also kein typisches Sylvaine Album, sondern eher einen Ausbruch in eine (fast) völlig andere Klangwelt. Während ihre sonstigen Veröffentlichungen - bei aller Eigenständigkeit - am ehesten mit anderen Black Metal Bands verglichen werden können, ist „Eg Er Framand“ doch näher an Künstlern wie Eivør und Einar Selvik dran. Bei einem solchen Ausflug in ein nahezu gänzlich anderes Genre kann ich einfach kein Urteil in nummerischen Parametern fällen und verkneife mir eine Bewertung in Punkten, in der Hoffnung, dass die vorangegangen Zeilen mehr aussagen als irgendwelche Zahlen. Für weitere Eindrücke lasst einfach die Musik sprechen und folgt den Anspieltipps…

Anspieltipps: „Livets Dans“ und „Eg Er Framand“


Bewertung: ohne


TRACKLIST

01. Dagsens Auga Sloknar Ut
02. Arvestykker
03. Eg Veit I Himmelrik Ei Borg
04. Livets Dans
05. Tussmørke
06. Eg Er Framand




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