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STRYPER – When we were Kings (2024)
(9.111) Olaf (3,0/10) Heavy Metal
Label: Frontiers Music s.r.l.
VÖ: 13.09.2024
Stil: Heavy Metal
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Stryper ist eine der wohl bekanntesten christlichen Metal-Bands der 80er Jahre, die für ihre Mischung aus Heavy Metal und religiösen Botschaften berühmt, oder besser noch berüchtig,t ist. Seit ihrer Gründung in 1983 haben sie mit ihrer markanten Ästhetik – gelb-schwarz gestreifte Outfits und Bibeln, die ins Publikum geworfen wurden – die Metal-Welt polarisiert. Dabei haben sie immer wieder betont, dass ihre Botschaft klar im Glauben verwurzelt ist: Gott statt Satan. Ihre Alben wie To Hell with the Devil (1986) und Soldiers Under Command (1985) haben in den 80ern Kultstatus erlangt, nicht zuletzt aufgrund der Mischung aus knackigen Riffs, eingängigen Refrains und Michael Sweets markantem Gesang.
Doch kommen wir nun zu When We Were Kings. Die großen Tage der Band scheinen vorbei zu sein, und was hier präsentiert wird, fühlt sich nicht nur wie ein Schatten vergangener Glanzzeiten an, sondern wie ein kläglicher Versuch, diese Zeiten mit allen Mitteln wiederzubeleben.
Erschreckend und vorhersehbar
Ich muss ehrlich sagen, dass mich When We Were Kings zutiefst enttäuscht hat. Die Kompositionen auf diesem Album sind eintönig, monoton und völlig ohne Leben. Es scheint, als würde die Band immer wieder denselben Song in Variationen spielen – ohne frische Ideen, ohne musikalische Entwicklung, einfach nur stumpf und langweilig. Die Riffs wirken generisch und uninspiriert, die Soli sind vorhersehbar, und der Groove der 80er-Jahre-Hits scheint hier komplett verschwunden zu sein. Man wartet förmlich auf einen Moment der Überraschung, doch dieser bleibt leider aus.
Es ist fast schon erschreckend, wie sehr sich das Album in musikalischen Klischees verstrickt. Jeder Song wirkt gleich strukturiert, als ob die Band auf Autopilot geschaltet hätte und keine Energie mehr für Innovationen oder interessante Arrangements aufbringen kann. Das Ergebnis ist eine Platte, die sich einfach nicht von ihren eigenen Konventionen löst und immer wieder auf den gleichen, abgedroschenen Pfaden wandert.
Der Gesang: Eine echte Tortur
Michael Sweet war einst das Aushängeschild von Stryper – seine hohe, kraftvolle Stimme hat viele der Klassiker der Band zu Hymnen gemacht. Aber auf When We Were Kings ist sein Gesang schlicht und einfach nervig. Es fühlt sich an, als würde er die gleichen Phrasen in Dauerschleife wiederholen, ohne emotionale Tiefe oder Abwechslung in der Darbietung. Sein hoher Gesangsstil, der früher beeindruckte, wirkt hier übertrieben, anstrengend und einfach nur aufgesetzt. Anstatt die Songs zu tragen, wird sein Gesang zu einem durchgehenden Störfaktor, der es mir schwer macht, das Album überhaupt zu Ende zu hören.
Lieber Satan als Gott?
Die christliche Botschaft der Band war schon immer ein Markenzeichen, aber auf When We Were Kings scheint sie nur noch als Mittel zum Zweck verwendet zu werden. Die Texte wirken hohl, leblos und predigend. Es scheint fast, als hätten Stryper den Glauben als Ausrede verwendet, um ein weiteres uninspiriertes Album herauszubringen. Wenn ich mir das so anhöre, denke ich manchmal, dass es erfrischender wäre, den musikalischen Höllenritt einer Band zu erleben, die sich thematisch nicht so sehr an Gott klammert und stattdessen mit Satans Image aufräumt – denn das hier ist einfach zu viel des Guten.
Ein totgerittenes Pferd
Es ist schade, das sagen zu müssen, aber When We Were Kings fühlt sich wie ein totgerittenes Pferd an. Die Band hat seit Jahrzehnten den gleichen Sound verfolgt, aber anstatt diesen weiterzuentwickeln oder zu modernisieren, haben sie sich darauf ausgeruht, was einst funktionierte. Doch die Zeiten haben sich geändert, und was in den 80ern funktioniert hat, wirkt heute einfach nur altbacken und ausgelaugt. Es wäre vielleicht an der Zeit, die Band würdig zu beerdigen, anstatt sie weiter durch die immer gleichen, abgestandenen musikalischen Floskeln zu schleppen.
Zeit für einen Abgesang
Stryper haben mit When We Were Kings bewiesen, dass sie ihre besten Tage hinter sich haben. Die Kompositionen sind flach, der Gesang nervt, und die ewige Wiederholung derselben musikalischen Ideen macht das Album zu einer Tortur. Michael Sweet klingt ausgelaugt, die Band musikalisch orientierungslos – das Album ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass es vielleicht Zeit wäre, die Instrumente und die Bibeln an den Nagel zu hängen.
Und wenn wir schon beim Thema sind: Das im gleichen Jahr veröffentlichte To Hell with the Amps mit akustischen Variationen ihrer früheren Hits, führt dieses Gefühl von musikalischem Durchfall nur noch weiter. Stryper haben sich im Kreis gedreht, und anstatt ihre eigenen musikalischen Wurzeln neu zu beleben, haben sie den Boden für ihre eigene musikalische Beerdigung bereitet. Schade um das Erbe der Band, aber When We Were Kings sollte wirklich das letzte Kapitel sein.
Bewertung: 3,0 von 10 Punkten
TRACKLIST
01. End of Days
02. Unforgiveable
03. When we were Kings
04. Betryed by Love
05. Loves Symphony
06. Trinity
07. Rhyme of Time
08. Raptured
09. Grateful
10. Divided by Design
11. Imperfect World