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STRIKER – Play to win (2018)

(4.983) – Olaf (9,2/10) Heavy Metal

Label: Record breaking Records
VÖ: 26.10.2018
Stil: Heavy Metal


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Meine Fresse, was tun uns die Kanadier nur immer wieder an? „City of gold“ war ein megadickes Brett, wo hingegen “Stand in the fire” und der selbstbetitelte Vorgänger eher Durchschnittsware waren und uns nicht unbedingt vom Hocker rissen. Wäre Zephyr’s Odem groß genug würde ich jetzt frech behaupten, die Jungs aus Edmonton haben sich unsere Worte zu Herzen genommen, die gegebenen Ratschläge befolgt und dementsprechend ein Album aufs Tableau gepackt, welches alles beinhaltet, was der geneigte Metalfan hören will. „Play to win“ behauptet das Quintett aus der Hauptstadt der Provinz Alberta und sie könnten damit durchaus recht haben.

Sehr speedig beginnend rammt uns “Heart of lies” gleich mal eine fette Breitseite in die Rippen und will uns anschreien mit den Worten: “Hey Fucks, we’re back to wreck your neck!”. Da werden doch sofort die Rotorblätter angeworfen und das Haupthaar sanft im Takt dieses famosen Openers gewiegt. Und damit man da gar nicht aus der Übung kommt und den Schwung verliert, kann man beim etwas radiokompatiblen “Position of power” gleich im Midtempo weitermachen und sogar die Patschehändchen zum rhytmischen Mitklatschen in die Höhe reißen. Das etwas nach Foreigner-mit-Härte-klingende “Head first” ist ebenfalls ein Song, der sich nach 3maligem Hören ebenfalls prima zum mitsingen bei 170 in der Innenstadt eignet und so langsam die Frage aufwirft, ob Striker hier tatsächlich mit dem sechsten Album den großen Wurf gelandet haben.

Diese Vermutung bestätigt das folgende “On the run” ebenso eindeutig wie nachhaltig, denn erneut zeigt sich hier das ungeheure Potential der Jungs, heavy harte Megahits zu fabrizieren, die durchaus das Potential für höhere und vor allem erfolgreichere Metal Weihen hätten. Kurz vor der Halbzeit gibt es dann noch mit “The front” einen weiteren mehr als eingängigen Metal-Kracher, der eindrucksvoll zeigt, was für starke Songwriter Striker sind und dieses hier scheinbar mit Genuss jedem der es wissen will aufs Brötchen schmieren.

Nach Wiederanpfiff geht es ohne Umschweife mit dem Dio-esken Titeltrack weiter, der zwar ebenfalls feinste Metalkost darstellt, aber im Vergleich zu seinen Vorgängern nicht ganz deren Klasse erreicht. Leider gilt das auch für die Halbballade “Standing alone”, die mit ein wenig zu plakativ rüberkommt und so gar nicht zur bisher gezeigten Leistung passen will. Nur gut, dass das etwas schleppendere und mit einer ziemlich fetten Hookline ausgestattete “Summoner”, welches musikalisch irgendwie eine vollkommen andere Schiene darstellt, das Ruder wieder rumreißt und einem erneut dazu animiert, die Rübe rotieren zu lassen.

Mit dem flotten und treibenden “Heavy is the heart” blasen Striker dann so langsam zum Endspurt, den sie mit dem ebenfalls etwas softeren “Hands of time” beenden, der vielleicht mit seinem erneut an Journey erinnernden Refrain besser in die Mitte des Albums gepasst hätte, doch das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau!

Wer nun denkt, Striker hätten nichts Besseres zu tun, als wirklich jedes Jahr ein neues Album aufzunehmen (nunmehr 5 in 6 Jahren) und somit ihre Kreativität einbüßen würden, sieht sich komplett getäuscht, denn auf “Play to win” wirft die Bande tatsächlich alles in die Waagschale, was sie musikalisch ausmacht...und gewinnen damit haushoch! Das Album ist für mich bislang DIE Heavy Metal Überraschung des Jahres und kann viele der weitaus etablierteren Bands mir Karacho in die Schranken weisen, auch wenn im Mittelteil 2 Songs nicht ganz den brutalst guten Standards entsprechen. “Play to win”? Jawolla, Mission erfüllt. Nun gilt es Daumendrücken, dass sich dieses Album in das verwandelt, was es schon beim Hören war: Pures Metal Gold!

Bewertung: 9,2 von 10 Punkten

Tracklist:
01. Heart of lies
02. Position of power
03. Head first
04. On the run
05. The front
06. Play to win
07. Standing alone
08. Summoner
09. Heavy is the heart
10. Hands of time


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