Rettet Eure Seelen! Denn Maxe und seine Mannen bahnen sich mit der neuesten Soulfly Abrissbirne „Savages“ den Weg durchs Unterholz ins Freie. Also ich muss ehrlich gestehen, dass mich die letzten Veröffentlichungen eher mittelprächtig gekickt haben (obwohl ich eigentlich immer die Soulfly Fahne hochgehalten habe). Von daher hatte ich schon gemischte Gefühle, als mir der neunte Longplayer ins Haus flatterte. Aber man soll ja nicht schon vorher die Pferde scheu machen. Also hab ich allen Mut zusammen genommen und die Play Taste gedrückt!
„Bloodshed“ beginnt mit dem Geheul von Sirenen bevor die Gitarren brutal einsetzen und Max mit seinem unverwechselbaren Gebrüll meine Trommelfelle arg malträtiert. Insgesamt aber ein typischer Soulfly Song mit mächtig Bums, wobei ich den Gesang von Maxes Sohnemann Igor im doch ziemlich recht gruselig finde. Weiter geht’s mit „Cannibal Holocaust“, einem Schädelspalter wie man ihn gerne hören tut. Rasend schnell und voll auf die Nuss. Dagegen dazu beginnt „Fallen“ verhalten. Aber das Geballer lässt nicht lange auf sich warten. Und als Gast am Mikro gibt sich Jamie Hanks von I Declare War die Ehre. Er ist aber nicht der einzige, welcher sich auf „Savages“ gesanglich mit verewigen durfte. Da wären noch Neil Fallon von Clutch bei “Ayatollah of Rock’N‘Rolla” (das Teil versprüht eine hauchzarte Rock’N’Roll Note das ist ja sogar noch okay aber der Refrain ist so was von Gülle also nee), Mitch Harris von Napalm Death bei „K.C.S“ (wie auf dem Leib geschrieben, ist das ein fieses Gekeife) und das von Basser Tony Campos in spanisch eingesungene „El Comegente” (sehr eindringlich und düster welcher zum Schluss sanft ausklingt). Der Rausschmeißer „Soulfliktion“ ist eine geschmeidige Midtempo Nummer mit ordentlich Rambazamba. Der Song des Tages ist auf jeden Fall „Master of Savagery“. Das ist genau die Art Tribal Groove Nummer, die ich von den Jungs vom Zuckerhut hören will. Für mich die beste Nummer auf „Savages“. Wobei das Fratzengeballer von „Cannibal Holocaust“ auch nicht von schlechten Eltern ist.
Fazit: Ich wusste es! Soulfly machen es mir mit „Savages“ wieder saumäßig schwer! Ja, es sind alles Trademarks vorhanden! Ja, Max hat wieder eine illustre Gästeschar um sich versammelt. Aber zündet das Album bei mir? Ganz klares nein! Es gibt in den einzelnen Songs zwar Tempovariationen, aber es hört sich trotzdem alles ziemlich gleichförmig an. Und das ist mir bei einer Band von diesem Status einfach zu wenig. Hat er sein Pulver bereits verschossen oder kommt da beim nächsten Mal wieder spannenderes Material??? Ich lass mich da gerne überraschen und eines Besseren belehren. Und wenn man mich nach dem Cover Artwork fragen würde, so würde ich sagen, dass er dafür einen Tritt in den Hintern verdient hatte. So ein Kohl!!!
Bewertung: War schon mal besser 5,9 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Bloodshed
02. Cannibal Holocaust
03. Fallen
04. Ayatollah of Rock’N‘Rolla
05. Master of Savager
06. Spiral
07. This is Violence
08. K.C.S
09. El Comegente
10. Soulfliktion
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Savages (2013)