Label: Nuclear Blast
VÖ: 08.11.2019
Stil: Thrash Metal
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Vierteilen werdet Ihr mich, verdammen, verteufeln, mit faulen Eiern bewerfen…oder vielleicht sogar zustimmen? Wer mich persönlich kennt weiß ganz genau, was mir die kalifornischen Totschläger bedeuten und wie sie mein Leben 1986 auf den Kopf stellten. Meine erste Gästeliste, ein Album, welches auf meinem Totenbett laufen wird, unzählige Konzerte rund um den Globus und immer begeistert gewesen, bis…naja…der Rest ist Geschichte und muss nicht unbedingt weiter breitgetreten werden. Jedenfalls tangierte mich die große „Abschiedstournee“ überhaupt nicht, war aber dennoch ziemlich gespannt, wie sich das Ganze als Live Aufnahme auf der nun erschienenen „The repentless killogy“ Scheibe anhören würde. Und ich muss sagen…das ist ganz großer…Mäusekot.
Der Sound ist eine Farce sondergleichen und ich hätte mich wahrscheinlich in der Berliner Mercedes Irgendwas Arena voller Frust besoffen, dass meine Visa Card Abrechnung am Monatsende die Miete ausgemacht hätte. Die Band klingt sowas von lustlos und uninsperiert, dass ich nach gut 4 Songs die Scheibe erstmal ad acta legte und mir überlegte, wie ich damit weiter verfahren sollte. Natürlich musste ich mir später dennoch das Teil zur Gänze einverleiben, trage ich doch nicht umsonst auf meiner Lederkutte einen Slayer Backpatch und irgendwie musste doch der Funke überspringen. Tat er aber nicht, im Gegenteil. Je öfter ich mir solch lasche Darbietungen wie „Dead skin mask“, „Seasons in the Abyss“ (Araya klingt da, als ob er gleich einschlafen würde) oder das völlig verhunzte „Postmortem“ reinzog, desto mehr kippte meine Stimmung von zornig, über ratlos bis hin zu betrübt. Ist das echt die Band, die das Berliner Metropol fast gesprengt hatte? Die Band, die 2009 einfach mal aus Jux und Dollerei in der Columbiahalle das komplette „Reign in blood“ als Zugabe zockte? Ich schaute nochmal aufs Booklet…ja, sie sind oder besser gesagt waren es, denn diese auf Polycarbonat gebrannte Lahmarschigkeit ist einer Band wie Slayer unwürdig. Zumindest zum Ende hin scheinen sich die Herren ihrer Stärken besinnen und ledern beispielsweise bei "Chemical warfare" gut ab, doch da war das Kind bereits in den Brunnen gefallen...
Lasst den Shitstorm beginnen, doch ich stehe zu meinen Worten. Slayer hätten 2014 spätestens abtreten müssen, statt sich von einer Veranstaltung zur nächsten zu schleppen, doch solange die Kuh Milch gibt, muss diese natürlich gemolken werden. Ob sie dabei sauer oder flockig ist, interessiert in der Chefetage niemanden. Ich freue mich darauf, dass Gary Holt nun endlich wieder mehr Zeit für Exodus hat, doch vermutlich kommt 2021 die große tränenreiche Reunion mit Dave Lombardo und man geht mit einem Hanneman-Hologramm auf die „Abschiedstour-Reloaded“, die ich ebenso links liegenlassen werde, wie die gerade erst absolvierte. Ich bin selber traurig darüber, so etwas über Slayer schreiben zu müssen, doch hier gilt das umgedrehte Sprichwort: Lieber ein Schrecken ohne Ende als ein Ende mit Schrecken.
Bewertung: ohne
Tracklist:
01. Delusions of saviour
02. Repentless
03. The antichrist
04. Disciple
05. Postmortem
06. Hate worldwide
07. War ensemble
08. When the stillness comes
09. You against you
10. Mandatory suicide
11. Hallowed point
12. Dead skin mask
13. Born of fire
14. Cast the first stone
15. Bloodline
16. Seasons in the abyss
17. Hell awaits
18. South of heaven
19. Raining blood
20. Chemical warfare
21. Angel of death
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