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SIRIUS CURSE – Time Knows No Lies EP (2021)
(6.890) Marky (8,2/10) Heavy Metal
Wie geht man eine Review an, wenn man alle fünf Jungs der Band sehr gut bis recht gut kennt? Genauer gesagt, habe ich mit drei von SIRIUS CURSE schon in früheren Bands gespielt (EXTERIOR, WALTER 6, WET HOT WILLI PAMPERS). Peter Hirsch (Vocals), Frank Würthner (Guitar), Andreas Spitznagel (Guitar), Dominicus Sautermeister (Bass) und last but not least Simon Wilde (Drums) kommen alle, bis auf Frank, aus Rottweil am Neckar im Schwabeländle. Die Band hat sich im Jahre 2014 gegründet und versuchte sich erst mal am Doom Metal, bevor das Songwriting sich mehr und mehr Richtung klassischen Heavy Metal entwickelte.
Ich habe SIRIUS CURSE schon live gesehen und wie gesagt, kenn ich drei der Jungs sehr gut, bzw. auch ihre musikalischen Entwicklungen. Fehlt mir nun die Objektivität, oder bin ich gar zu kritisch? Diese Fragen stellte ich mir, während ich mich auf die auditive Reise mit ihrer Debüt EP „Time Knows No Lies“ begab.
Nach einem Intro mit Wolkenbruch, einer tickenden Uhr, sowie einem Düsenjet, beginnt die EP mit dem Song „Loud“. Dieser wurde schon zuvor auf den Social-Media-Kanälen veröffentlicht und offenbart mir sogleich die neuen groovig-rhythmischen Qualitäten der Band. Als nächstes fällt mir auf, dass sich Peter in seinem Gesangstil gegenüber früher nochmal verbessert hat. Vor allem die zweistimmigen Parts verfeinern die Gesangslinien noch um ein Vielfaches.
„Relax (It´s War)“ knallt dann gleich mal schwungvoller aus den Boxen und mit Peters leicht aggressiveren Gesang, gerade beim Refrain, klingt das jetzt richtig nach Heavy Metal. Demgegenüber klingt „No Tomorrow“ schleppender und scheint offensichtlich ein älterer Song von SIRIUS CURSE zu sein. Jedoch mit „Crucified“ geht es wieder klassisch metal-mässig zur Sache. Abermals sehr schöne Gesangslinien und auch hier, wie bei „Loud“, gibt es einen kurzen akustischen Mittelteil, der für abwechselnde Spannungsbögen sorgt.
Mit dem Titelstück „Time Knows No Lies“ haben SIRIUS CURSE für mich ihr bestes Stück auf die EP gepackt. Fette Metalriffs treffen wieder auf vortreffliche Gesangsarrangements, die sich sofort festsetzen. Spätestens jetzt kommen mir die Vergleiche zum US Metal in den Sinn. Das finde ich als deutsche Band grundsätzlich sympathischer, als vielleicht auf der teils angesagteren German Heavy Metal Schiene mitzufahren.
Zum Ende der rund 37 Minuten langen EP (Wie sich die Zeiten ändern? In den 80ern war das eine durchschnittliche Spielzeit eines Longplayers), kommt mit „The Sense“ ein weiterer Song der Frühphase. Nach einem gefühlvollen Beginn fällt dieser Song für mich, neben „No Tomorrow“, in seiner Eingängigkeit leider etwas ab. Das wird mit dem letzten Song „Bondage“ gleich wieder wett gemacht und trumpft abermals mit einem sehr einprägsamen Refrain auf.
Neben all der Lobhudelei auf Sänger Peter, möchte ich an dieser Stelle unbedingt noch die geilen Gitarrenriffs von Frank und Andreas hervorheben, ohne die Peter auch nicht so glänzen könnte. Des Weiteren gefällt mir auch gut die Rhythmus Sektion, die gekonnt songdienlich spielt und mit gewissen Bassläufen, oder Doublebass Parts, auch Akzente setzen kann.
Nein liebe Leute, ich habe nicht das Haar in der Suppe gefunden, sondern ich ließ mich einfach von „Time Knows No Lies“ zunehmend überzeugen. Dies liegt vor allem an den eingängigen Gesangslinien, die auf teils groovige, aber meist US-metallische Riffs, treffen. Von Markus „Blacky“ Schwarz (Black-Keys-Tonstudio) gekonnt gemischt und produziert, werden SIRIUS CURSE mit dieser EP definitiv mehr Bekanntheit erlangen. Ich drücke meinen Kumpels jedenfalls feste die Daumen dafür und würde mich freuen euch bald mal wieder in Berlin begrüßen zu dürfen!
Wer die CD im Jewel-Case für 10,00 €, zzgl. der Versandkosten erstehen will, sende bitte eine Email an: info.sirius-curse@gmx.de. Ich werde das jedenfalls tun!
Anspieltipps:"Relax (It´s War)“, "Time Knows No Lies” und “Bondage”
Bewertung: 8,2 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Rain Time
02. Loud
03. Relax (It´s War)
04. No Tomorrow
05. Crucified
06. Time Knows No Lies
07. The Sense
08. Bondage