Label: Season of Mist
VÖ: 05.01.2018
Stil: Suicidal Metal
SHINING dürften wohl doch schon Einigen hier bei uns in der Szene ein Begriff geworden sein. Die Schweden tänzeln nun seit 1996 zwischen Extreme und Suicidal Metal, möchten inzwischen jedoch ungern in die Black Metal Schiene gezwängt werden, auch wenn ihre musikalischen Anfänge und Einschläge wohl darauf zurückführen lassen und sicherlich auch von MAYHEM Drummer Hellhammer aus früherer Zusammenarbeit beeinflusst wurde. Mit „X-Varg Utan Flog“ wird jetzt wieder ein sagenhaftes Kunstwerk und das inzwischen schon zehnte Album der beeindruckenden, skandinavischen Band veröffentlicht.
Frontmann und Sänger Niklas Kvarforth machte nie wirklich ein Geheimnis um seinen mental instabilen Zustand und so ist auch das neue Album von seiner gequälten Seele geprägt worden. Diese Zerrissenheit ist deutlich spürbar bei und zwischen den einzelnen Songs. Von harten und ruppigen Passagen mit stark verzerrtem Gitarrenspiel wechselt es schnell wieder über in die sphärischen und düsteren Parts der Melancholie zum Teil auch mit den Finessen eines Klaviers. Am Meisten hingegen fasziniert mich persönlich der wandelbare und wechselhafte Gesang. Zeitweise wirkt es wie ein schwaches Wehklagen mit selbstmörderischen Absichten, quasi wie eine Tortur des Lebens und im nächsten Moment donnern die kaltblütigen Schreie voller Erbarmungslosigkeit aus der Kehle des Frontmanns. Man möchte fast meinen, seine inneren Dämonen sind Teil seines kreativen Genies geworden. Wut, Hass, Leid, Zerrissenheit und Schmerz… all diese tragenden Themen wurden in „X-Varg Utan Flog“ mit einer beinah schizophrenen Struktur aufgegriffen.
Sehr gelungene Scheibe eines sehr eigenwilligen Künstlers. Die Fans von SHINING
werden viel Freude beim Anhören und Entdecken der neuen Songs haben und garantiert finden sich auch wieder viele neue Liebhaber dieser außergewöhnlichen Band.
Bewertung: 9,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Svart Ostoppbar Eld
02. Gyllene Portarnas Bro
03. Jag Är Din Fiende
04. Han Som Lurar Inom
05. Tolvtusenfyrtioett
06. Mot Aokigahara