Shining…ja meine Fresse, ein rotes Tuch für mich. Musikalisch für mich nie interessant und aufgrund der Eskapaden und Schlitzereien von Fronter Niclas Kvarvorth in keinster Art und Weise relevant für meine Sammlung. Tja…und nun liegt also Album Nummer Acht vor mir und im Vorfeld legte ich mir schon einige „Nettigkeiten“ zurecht, um das Album fachgerecht zu zerfleddern. Als ich das erste Mal mit „Redefining darkness“ fertig war, konnte ich meinen Ohren kaum trauen. Mir gefiel das Album…mehr noch: Ich liebe diese CD, denn musikalisch und atmosphärisch geht dieses Teil komplett steil und reiht sich nahtlos in solch überragende Veröffentlichungen wie Maladie, Devin Townsend oder Hammercult ein. Ja liebe Freunde und solche, die mich kennen: Ich habe scheinbar Shining für mich entdeckt!
Der Dreier aus Halmstad verbreitet auf seinen 6 Tracks eine greifbare Atmosphäre, ein Klanguniversum, welches Gänsehaut und Gefrierbrand verursachte und mich komplett vom Sitz haute, was nach dem Startgeballer namens „Du, mitt konstverk“ so noch nicht absehbar war. Aber auch der Opener knallt amtlich und ist erstaunlich abwechslungsreich und zeigt mit seinem akustischen Mittelteil schon früh an, wohin die Reise gehen wird. Danach gib es nur noch ausnahmslos Highlights, welche mit „The ghastly silence“ eingeleitet werden. Stark an die Titelmelodie von „28 weeks later“ erinnernd wird eine Soundwand aufgebaut, die durch den Einsatz eines Saxophons noch dichter wird. Ein völlig geiler und fantastischer Titel, an den „Han som hatar människan“ zwar nicht ganz heranreicht, durch seine Midtempo aber mächtig in die Magengrube fährt. Das fast komplett in Akustikgitarre gehaltene „Hail darkness hail“ ist diabolisch, allerdings ohne ein einziges Mal schnell oder richtig heavy zu werden. Unfassbar! Das als Bridge dienende „Det stora gra“ kann mit einem Klavier punkten und passt sich prima in das Klangbild des gesamten Albums ein, doch was sich dann beim überragenden „For the god below“ abspielte, war unglaublich. Ein Song zum Augenschließen und genießen, der trotz seiner recht ordentlichen Länge niemals langweilig wird und zum Schluss genial rockt. Das ist kein Black Metal, wie die Band selbst sagt. Das ist düsterer Horror Metal, der saustark von King Diamond Gitarrist Andy LaRoque produziert mich komplett in den Bann zog.
„Redefining darkness“ ist ein Monument, ein Monolith, der an Atmosphäre und Dichte, Spielkunst und Melodie (jaja) ein Highlight der letzte Monate darstellt. Was die Mannen Kvarvorth, Huss und Larsson da abbrennen, ist große Kunst und sollte von Jedem, der auf die oben beschriebenen Attribute steht unbedingt gehört werden. Shining haben sich damit bei mir ziemlich eingeschmeichelt. Was für ein Paukenschlag!
Bewertung: völlig überraschende 9,3 VON 10 Punkten
Tracklist:
01. Du, mitt konstverk
02. The ghastly silence
03. Han som hatar människan
04. Hail darkness hail
05. Det stora gra
06. For the god below