Label: Napalm Records
VÖ: 31.01.2020
Stil : Power Metal
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Die österreichische Melodic Metal Band SERENITY ist ja nun auch schon fast zwanzig Jahre unterwegs, und daß es sich hier um keine Neulinge handelt, merkt man den ausgeklügelten Kompositionen auch an. Das Cover ziert ein gepanzerter Ritter auf seinem Pferd, der einen Drachen bekämpft. Und angesichts dessen, schien mir das Klischee schon ins Gesicht zu springen. Warum? Warum muß es im Power Metal immer um Krieger, Ritter und andere schwertschwingende Schlümpfe gehen? Und um Drachen. Naja, SERENITY geben an, sie hätten sich bei diesem Album durch den Kaiser Maximilian I. inspirieren lassen, dem „letzten Ritter“, am Scheidepunkt von Mittelalter und Renaissance. Derjenige, der den Status des Hauses Habsburg begründete. Bevor sich Jahrhunderte später dieses Herrschergeschlecht durch inzestuöse Heiraten selbst in die genetische Degeneration geritten hat. Deshalb auch der Albumtitel „The Last Knight“. Gut, mir war bisher nicht bekannt, daß olle Max gegen Drachen gekämpft hat, aber ich will mich da auch nicht festlegen. Schließlich kenne ich ja seine Frau nicht. Ich habe mich jetzt textlich nicht so reingelesen, und kann über die historischen Bezüge nicht viel sagen, deshalb beschränke ich mich hier mal darauf, was uns so an die Ohren klatscht.
Musikalisch ist das Album over the top, was melodischen Power Metal angeht. Viele Melodien, aber auch treibende Riffs, gesanglich eher im braveren Bereich, aber ab und an auch mal etwas heftiger. Eine gelungene Mischung, die sicher ihre Freunde unter den Melodicrockern finden wird. Wer auf die eher räudige Metalschiene abfährt, kommt hier wohl eher nicht auf seine Kosten, dafür ist das Ganze dann doch etwas zu melodisch, und teilweise werden auch eher ruhige Töne angeschlagen. Aber insgesamt wird dann doch ziemlich auf Abwechslung gesetzt, besonders, wenn der Sänger auch mal harschere Töne anschlägt, wie im Song „My Kingdom Comes“. Und wenn auch einige meinen, Maximilian wäre nie wirklich Kaiser gewesen, weil ihm dazu die Krönung durch den Papst fehlte, ist dieses Werk hier, mit all dem Bombast, doch eines Kaisers würdig.
Anspieltipp: „Invictus“ und „My Kingdom Comes“
Bewertung: 8,9 von 10 Punkten
Tracklist:
01. The Last Knight
02. Invictus
03. Set The World On Fire
04. Keeper Of The Knights
05. Souls And Sins
06. My Kingdom Comes
07. Queen Of Avalon
08. My Farewell
09. Down To Hell
10. Wings Of Pride
11. Call To Arms
12. Souls And Sins (accoustic version)