Label: Testimony Records
VÖ: 29.11.2019
Stil: Death Metal
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Stockholm liegt also in New Jersey…und damit ist nicht die erneute Verbeugung von Sentient Horror vor dem traditionellen HM-2 Todesstahl gemeint, sondern der mehr als witzige Umstand, dass unter den Koordinaten 44.804028-74.803719 bei Google Maps die Schwedische Landeshauptstadt in den Garden State verlagert wurde. Aber das nur mal als kleines Bonbon nebenbei, um davon ein wenig abzulenken, dass ich beim zweiten vollständigen Longplayer dieser großartigen Band quasi dazu verpflichtet bin, die Höchstnote zu zücken. Warum? Dafür gibt es viele Faktoren, doch der wichtigste liest sich wie folgt:
„Was für eine großartige Band, die nach 9 Punkten und jetzt dem halben mehr, bei der nächsten Veröffentlichung mit der Höchstnote penetriert werden müsste.“ (mein Review zu „The crypts below“)
Nun suchte ich verzweifelt nach irgendeinem Punkt, der mich ein wenig von diesem Versprechen befreien würde, doch…ich fand keinen, im Gegenteil! Ich musste erneut meine eigentlich in Stein gemeißelte Top 10 des Jahres 2019 ändern und sogar einer meiner absoluten Lieblingsbands den Titel des „Oldschool Death Metal des Jahres-Albums“ aberkennen und sie um einen Platz nach hinten versetzen. Sorry nach Hamburg dafür. Zurück zum Thema.
Was das amerikanische Trio hier abliefert ist nicht von dieser Welt! Dazu ein drückender Mix von Meister Dan Swäno himself und ein Albumcover von Wunderkind Juanjo Castellano Rosado, die diese Scheibe zu einem sicheren Anwärter für jede Vinylsammlung macht. Dazu ein Sound, der trotz seines Alters immer noch zum Besten gehört, was der Heavy Metal zu bieten hat: Oldschool fuckin‘ Death Metal in schwedischem Gewand. Alle zehn auf dem Album befindlichen Songs drücken einem die Maden aus dem Wanst, die Riffs schneiden jede noch so alte Leiche in Fetzen und meißeln dem Verfasser dieser Zeilen ein glückseliges Grinsen in die Fratze. Ich habe mich jedenfalls dabei ertappt, mehrfach die Repeat-Taste betätigt zu haben, um dieses grandiose Werk noch einmal von vorne zu genießen und festzustellen, warum diese Art des Todesbleis immer noch zu meinen bevorzugten Speisen gehört.
Sentient Horror machen auf „Morbid realms“ alles richtig, wirklich alles! Es gibt keinerlei Ausfälle, Lückenfüller oder auch nur einen klitzekleinen Anflug von Langeweile. Jeder Song ist ein verfluchtes Brett, ein Nackensprenger und Knochenbrecher. Man kann Dennis von Testimony Records nur zu dieser Band gratulieren und hoffen, dass diese nicht von irgendeinem nichtssagenden Halb-Major Label weggeschnappt wird und in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Jetzt fehlt mir nur noch ein Shirt und ein Livegig dieser brillanten Band.
Bewertung: 10 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Call of ancient gods
02. Bound to madness
03. Sworn to the dead
04. Reanimated
05. Ripped from hell
06. Loss of existence
07. Black wings of delirium
08. Obsessive killing disorder
09. Morbid realms
10. Cemetery slaughter
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