Label: Morbid Generations Records
VÖ: 03.03.2017
Stil: Brutal Death Metal
Die Sachsen Saprobiontic aus Dresden veröffentlichten am 03.03.2017 ihr Debüt-Album „Science Of War“ und somit den Nachfolger zur 2015 erschienenen EP „Beneath The Abyss“. Wie auch bei der EP steht mit dem Label Morbid Generations Records ein Label zur Seite, was die sympathischen Dresdner unterstützt. Dass Saprobiontic in der Szene keine unbekannten sind, belegt auch dass unser Cheffe sofort „Listening-Ansprüche“ auf das neue Album erhob, welche sofort gewährt wurden.
Auch dass mit Michiel Van Der Plicht (God Dethroned, Apophys) ein namhafter Drummer für die Scheibe verpflichtet wurde, untermauert den Bekanntheitsgrad und die hohe Qualität des mittlerweile zum Trio angewachsenen Duos (Chris & Nadine), denn seit Neuestem werden die Vocals von Sven übernommen. Nun noch schnell die statistischen Werte von „Science Of War“, bevor wir uns den Songs widmen – 9 Songs und 41 Minuten brutaler Death Metal der 90er/2000er Gangart liegen vor mir.
Los geht’s mit „Catacombs Of Horror” und hier wird gleich klar, wo der sächsische Frosch die Locken hat. Blast Beats, „schreddende“ Gitarren und ein stampfender und fundierter Bass drücken ordentlich, Chris‘ Vocals ordne ich mal ohne Wertung irgendwo zwischen Barnes und Corpsegrinder mit einer gehörigen Portion Eigenständigkeit ein – ein sehr guter Beginn. „Human Extinction” ist in ein Mid-Tempo-Brecher in einer Manier, wie es der geneigte Fan absolut auf diversen Scheiben der amerikanischen Machart hören. Mit „Abdominal Surgery” scheppert es dann wieder etwas flotter aus den Boxen, die ersten beiden Minuten animieren zum „Propeller“ - dann kommt der typische, aber immer wieder geile „Corpse-Ride-Part“ – der geht einfach immer und wird auch immer wieder gern genommen, fett, groovend, stampfend, aber eben nicht zu slammig, was mich bei vielen anderen Bands heute schon fast stört.
„Driven By Revenge”, “Ultimately Infected” und “Restless Parasites” schlagen in die gleiche Kerbe, ich würde mich jetzt nur wiederholen, was aber nicht heißt, dass es eintönig oder gar monoton wird, qualitativ geht es auf hohem Standard weiter.
Mit „Decomposed By Gastric Juices” kommt ein nächster Nackenbrecher um die Ecke – Midtempoparts und flotte ausbrecherische Passagen geben sich die Klinke. „Hideous Voices Of Incitement” startet mit einem Bass- & Drum-Intro – das knallt und dann wird’s wieder flott, aber dennoch verliert der komplette Song nicht seinen roten Faden und seinen Groove. Auch von der 2015er EP hat es der letzte Song „Beneath The Abyss“ gebracht, der auch Namensgeber der damaligen EP war und auch hier zeigen Saprobiontic auf, welche Qualität schon in der EP steckte. Sehr geiler Abschluss einer wirklich guten Scheibe.
Dass Dresden eine sehr schöne Stadt ist und eine große Metal-Szene hat, dürfte dem Metalhead ja bekannt sein, viele Bands tummeln sich um das Epi-Zentrum „Skullcrusher“. Saprobiontic hauen mit „Science Of War“ eine Scheibe heraus, die von Jörg Uken im Soundlodge-Studio soundtechnisch sehr veredelt wurde, dank des druckvollen und doch differenzierten Sounds knallt es ordentlich, es klingt nicht zu muffig, nicht zu roh, aber auch nicht zu steril, Jörg und Saprobiontic haben ein ausgewogenes Verhältnis gefunden, dass zu dieser Mucke passt. Ich persönlich hätte mir musikalisch noch ein paar mehr Ausreißer gewünscht, das Niveau ist gleichbleibend (hoch), mir fehlen etwas die Spitzen, aber das ist Meckern auf einer Ebene, die dann eine sehr gute Scheibe von Album der Woche oder gar von einem Album des Monats unterscheidet – nichtsdestotrotz, dieser Silberling wird immer wieder den Weg in meinen Player und auch in mein Auto finden.
Bewertung: 9,0 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Catacombs Of Horror
02. Human Extinction
03. Abdominal Surgery
04. Driven By Revenge
05. Ultimately Infected
06. Restless Parasites
07. Decomposed By Gastric Juices
08. Hideous Voices Of Incitement
09. Beneath The Abyss