Gothic Metal??? Also Freunde, dies beweist einmal mehr, dass man nicht alles glauben darf, was bei Facebook gepostet wird. Wykked wytch spielen ja nun wirklich alles, außer teuer…ach nee, das war (glaub ich) was anderes. Die Band aus Florida mischt eifrig verschiedenste Elemente der härteren Metalspielarten was es ungemein schwierig macht, sie zu kathegorisieren, was ja einerseits durchaus anerkennend zu verstehen ist, in diesem hier vorliegenden Fall allerdings zumeist ziemlich nervtötend ist. Fett sind sie allemal, heavy auch, doch irgendwie teilweise eben auch heillos chaotisch. Das mag bei Venom anfang der Achtziger ja noch kultig gewesen sein, heutzutage kann der Schuss schnell nach hinten losgehen…was er hier auch tut.
Musikalisch ist der Fünfer durchaus bemerkenswert und spielerisch haben die Jungs Einiges auf dem Kasten, doch wenn Front-Hexe Ipek ihre Schnute aufreißt, ist bei mir Schicht im Schacht. Es mag durchaus sein, dass es einen Markt für diese Art des Gekreisches gibt, doch bei mir sind die sonst schnell einzurennenden Türen fest verschlossen. Nun ist der „Gesang“ eine Sache, die Mucke ist eine andere…und die kann mehrfach gefallen. Drummer Steve hat richtig Feuer unterm Arsch und überrascht mit vielen Breaks, ob erwartet oder eben (wie häufig) unerwartet den Hörgenuss auf eine harte Probe stellt. Gitarrist Nate schreddert ebenfalls gekonnt mit einigen super Ideen, wie beispielsweise dem Riffing „Serpents among us“ und Keyboarder Salvatore darf sich bei der viel zu langen Einleitung beim Opener „Birthing the beast“ richtig austoben. Zu guter Letzt darf Viersaiter Kenny B. natürlich nicht unerwähnt bleiben, der einen saufetten Teppich legt. Alles in allem eigentlich eine perfekte Mixtur für knüppelharten Hörgenuss…wenn ich nicht andauernd das Gefühl gehabt hätte, dass Wykked wytch nicht mit-, sondern gegeneinander spielen und somit teilweise das Chaos ausbricht, am besten zu hören bei „Abolish the weak“. Außerdem gibt es Punktabzug bei der Interpretation des Metallica Klassikers „Fade to black“, welche einer gigantischen Majestätsbeleidigung gleichkommt. Furchtbar!!!
Death Metal? Liebe ich! Thrash Metal? Ebenso! Black Metal? Mag ich…all diese Stile werden bei „The ultimate deception“ angeschnitten und daher tat ich mich mit Wykked wytch mehr als schwer, denn statt diese zu einem eigenständigen und abwechslungsreichen Mix zu verarbeiten, erscheint mir in diesem Falle die Mixtur nicht gelungen. Mich erinnert das Album an einen heranwachsenden Jungen der nicht weiß, welchen Beruf er mal erlernen soll. Da ist viel guter Wille und manch geile Idee dabei, unterm Strich kickt mich die Scheibe allerdings gar nicht.
Bewertung: wirklich gutgemeinte 6,7 von 10 Punkten
Trackliste:
01. Birthing the beast
02. The ultimate deception
03. Serpents among us
04. Despised existence
05. Prayers of the decapitated
06. When the sleepers rise
07. Ecstasy
08. Fade to black
09. Abolish the weak
10. Eyes of a vulture