Manchmal werde selbst ich überrascht, denn Wretched aus North Carolina waren mir bis Dato zur Gänze unbekannt, was sich nach dem Release ihres mittlerweile vierten Album "Cannibal" definitiv ändern wird, denn was der Fünfer hier abliefert, ist nicht unbedingt schlechter als das der Genrekollegen wie Carnifex, Job for a Cowboy oder Whitechapel, was zwar nicht unbedingt von großem Ideenreichtum zeugt, doch auf ganzer Linie überzeugen kann.
Sehr abwechslungsreich holzen sich die Jungs durch die 11 auf dem Album befindlichen Songs und zeigen dabei an vielen Stellen, was technisch und spielerisch in ihnen steckt, vergessen dabei aber nie, auch eingängige und mächtig moshbare Passagen in ihre Songs einzubauen und somit für eine mächtiges Zucken in der Halswirbelsäulen-Gegend zu sorgen. Teilweise sogar recht progressiv wie beim Titeltrack machen Wretched richtig Spaß beim zuhören und ich ertappt mich mehrfach dabei, wie ich die imaginäre Gitarre schwang und mächtig mitging. Frontmann Adam Cody ist jemand der exakt weiß, was zu den Songs passt, schreit, keift, growlt und passt sich allem an, was die famose Musikerfraktion ihm vorgibt. Manchmal etwas alte Cynic, Atheist kann man auch mal raushören und überhaupt einfach nur abwechslungsreich.
Ein Album, welches Ihr unbedingt mal antesten müsst, welches unglaublich viele Facetten hat, musikalisch mehr als überzeugt, fett produziert ist und trotz vieler Frickeleien zu keinem Zeitpunkt überladen wirkt. Ich muss mal unbedingt recherchieren, wo ich die anderen Alben der Jungs herbekomme und freue mich insgeheim, mal wieder was "neues" für mich entdeckt zu haben. Saustarkes Album!!!
Bewertung: überraschend innovative und abwechslungsreiche 8,5 von 10 Punkten
Tracklist:
01. Gold above me
02. Morsel
03. Calloused
04. Thin skinned
05. L'appel du vide
06. Cranial infestation
07. Salt lick
08. Cannibal
09. Wetiko
10. To the flies
11. Engulfed in lethargy
WRETCHED (2014)
"Cannibal" (979)